Nachbarn sind vor Treffen mit sich selbst beschäftigt

SV Hiltpoltstein - SG Wolfsberg / Geschwand (So 15:00)

Christian Häring ist zufrieden mit der bisherigen Punktausbeute seiner Mannschaft. Nur zwei Niederlagen und ein Remis stehen fünf Siegen gegenüber. „Es wäre sogar noch mehr drin gewesen“, findet der Spielertrainer. Aber wollen sie beim HSV überhaupt mehr? Vergangene Saison überwinterten die Mannen des 30-Jährigen mit nur einem Zähler Rückstand auf den Relegationsrang bereits auf Platz drei, ehe man sich aus dem Meisterrennen verabschiedete. Auf Platz drei ist Hiltpoltstein aktuell schon wieder notiert. Für Häring ist die bisherige Entwicklung keine Selbstverständlichkeit, obwohl mit Robert Fritzsche (zum Kreisliga-Aufsteiger Eckenhaid) nur ein Leistungsträger verloren ging.

„Eine konkrete Platzierung als Saisonziel gibt es nicht. Wir haben das Team weiter verjüngt und konzentrieren uns auf die Integration der Neuen“, sagt Häring. Freilich wolle ein Sportler immer so viele Punkte wie möglich holen. Nach dem gelungenen Start will der Coach weniger auf die Tabelle schielen als dafür sorgen, dass „wir einfach guten Kreisklassen-Fußball zeigen“. Meisterschaftsfavoriten sind für Häring sowieso andere. „Wenn nichts Unvorhersehbares passiert, marschiert Pottenstein durch. Kühlenfels traue ich ebenfalls einiges zu.“

Steigerung gefordert

Vor heimischem Publikum soll der SV nach einer 0:1-Niederlage in Troschenreuth, der ersten nach sechs ungeschlagenen Partien in Folge, in die Erfolgsspur zurückkehren. „Wir hatten zwar viele Chancen, aber spielerisch war das gar nichts. Unsere schlechteste Saisonleistung“, fordert Häring eine Steigerung. Gegen die SG Geschwand/Wolfsberg erwartet Häring ein hartes Stück Arbeit und einen „unangenehmen Gegner, der seine Spiele oft nur knapp verloren hat“. Tatsächlich unterlag die Mannschaft von Holger Feinermann dreimal mit einem Treffer Unterschied, spielte dazu dreimal Remis und holte zwei Dreier. Neun Zähler bedeuten Tabellenplatz elf. Der neue Coach hat dabei gemischte Gefühle: „Mit unserer Spielweise bin ich zufrieden, wir waren nie die schlechtere Mannschaft. Nur mit den Ergebnissen können wir nicht zufrieden sein.“ Vor allem die dürftige Effizienz im Angriff (10 Tore) macht Feinermann für den durchwachsenen Rundenbeginn verantwortlich. Als am vergangenen Spieltag gegen Betzenstein mit zwei Toren zu Hause die Seuche ein Ende hatte, wackelte prompt die bis dato so kompakte Abwehr. Viermal war die SG ohne Gegentreffer geblieben und nun waren es gleich deren drei.

Für Feinermann ein Zeichen, dass der vom Trainer wie auch von der Konkurrenz als hervorragend bestückt eingestufte Kader noch zusammenwachsen muss. „Wir brauchen Zeit, die Jungs haben in dieser Konstellation nie zusammengespielt“, erklärt Feinermann, der zudem auf Urlauber, Verletzte und beruflich verhinderte Akteure verzichten musste. Ein derartiges Männleinlaufen „habe ich noch nie erlebt“. Bis zur Winterpause will der Trainer vor allem Konstanz erreichen. Die anstehende Aufgabe in Hiltpoltstein sei sicher eine schwere. „Die sind gut drauf und haben eine starke Truppe“, sagt Feinermann, „wir werden trotzdem nicht da hinfahren, um mit leeren Händen zurückzukommen.“