2024-04-24T07:17:49.752Z

Ligavorschau
Ohne Urlauber Manuel Schedel (links) bestreitet der SV Egg das Derby gegen den FV Illertissen II (rechts Sascha Endres).  F.: Siegfried Rebhan
Ohne Urlauber Manuel Schedel (links) bestreitet der SV Egg das Derby gegen den FV Illertissen II (rechts Sascha Endres). F.: Siegfried Rebhan

Nachbarn auf Augenhöhe

Der SV Egg und FV Illertissen II gehen punktgleich ins Derby +++ Ichenhausen überrascht sich selbst +++ Aindling will das Tor wieder treffen

Mit einem echten Kracher beginnt der vierte Spieltag in der Landesliga Südwest. Der SV Egg an der Günz empfängt am Freitagabend den FV Illertissen II zum Derby. Und es ist nicht die einzige Freitagspartie, denn auch in Aindling und Ichenhausen rollt zum Auftakt der zweiten englischen Woche der Ball.

SV Egg an der Günz - FV Illertissen II (Fr 18:30)
(Bilanz seit 2014: 0 Siege Egg - 1 Remis - 1 Sieg Illertissen)
Der Egger Trainer Karlheinz Schabel hat bekanntlich eine Illertisser Vergangenheit, besondere Brisanz kann er trotzdem nicht erkennen: „Das ist ein Spiel wie jedes andere gegen eine allerdings sehr gute Mannschaft. Wir wissen, um was es geht.“ Der Kollege Markus Deibler vom FV Illertissen geht ebenfalls von einer schweren Aufgabe aus.
Beide Mannschaften sind gerade dabei, ihre Erfolgsstorys der vergangenen Saison fortzuschreiben. Mit jeweils zwei Siegen aus den ersten drei Spielen sind sie ordentlich gestartet, neben dem Punktestand einen die Nachbarn die Niederlagen gegen den SV Mering. Die fielen mit nur einem Tor Unterschied knapp und unnötig aus. Schabel ärgert sich immer noch über das 1:2: „Wir waren eigentlich auf Augenhöhe.“ Deibler hadert im Rückblick mit einer unglücklichen Schiedsrichterentscheidung, denn die Meringer nutzten einen zweifelhaften Freistoß zum entscheidenden 1:0. Die Niederlage seiner Mannschaft an sich hat der FVI-Trainer aber gut verdaut: „Das Spiel war eine Lehre für unsere jungen Spieler.“ Deibler freut sich auf das heutige Spiel und auf eine gute Kulisse in der Egger Günztalarena. Allerdings steht ihm kein gelernter Stürmer zur Verfügung, nachdem Andreas Spann inzwischen nach seiner Verbannung in die Zweite Mannschaft komplett vom Spiel- und Trainingsbetrieb suspendiert wurde. Noch etwas größer sind die personellen Sorgen in Egg. Neben den verletzten Kees-Brüdern ist Mittelfeldmotor Manuel Schedel urlaubsbedingt nicht im Kader, und hinter den Einsätzen von Florian Huber und Hannes Bochtler stehen dicke Fragezeichen.
Ganz am Rande dürfte das letzte Aufeinandertreffen der beiden Mannschaften Ende November den Eggern noch in schlechter Erinnerung sein. Der Illertisser 1:0-Sieg läutete damals eine schlimme Serie ein: In der restlichen Saison konnten sie von da an kein Heimspiel mehr gewinnen.
Schiedsrichter: Steffen Grimmeißen (Löpsingen)


SC Ichenhausen - TuS Feuchtwangen (Fr 19:00)
(Bilanz: Bislang keine Spiele)
Der SC Ichenhausen hat sich mit seinem guten Saisonstart ein wenig selbst überrascht. Zwei Siege in zwei Auswärtsspielen bedeuten einen Platz in der Spitzengruppe. Zum Auftakt des Brücklesfestes wollen die Königsblauen den Fans im Hindenburgpark heute Abend einen weiteren Grund zum feiern geben. Zu Gast ist mit Aufsteiger TuS Feuchtwangen eine große Unbekannte.
SCI-Trainer Oliver Schmid hat sich natürlich über die Mittelfranken informiert: „Was man hört, ist ihre Stärke ihre schnelle, gefährliche Offensive“, sagt Schmid. Der Gegner sei nicht so schwach, wie es der Tabellenstand nach drei Spielen aussagt. Die Mittelfranken sind Tabellenletzte, haben ihre ersten drei Spiele verloren und dabei ein Torverhältnis von 2:11 – ein schmerzhaftes Willkommen in der neuen Liga.
Doch die Zahlen täuschen ein wenig. Denn Feuchtwangen hat ein Startprogramm, das im wesentlichen eine Liste von Topmannschaften darstellt: zuhause gegen Mering, Egg/Günz und Illertissen II, dazwischen Auftritte in Nördlingen und jetzt in Ichenhausen. Bislang blieb dem souveränen Meister der mittelfränkischen Bezirksliga 2 noch kein Raum zur Entfaltung seiner Angriffskraft: Die Spieler Fabian Biegler, Timo Schaller und Steven Bartels erzielten vergangene Saison zusammen 40 Tore.
Geht es nach Oliver Schmid, müssen die Feuchtwanger noch ein bisschen länger auf das erste Erfolgserlebnis in dieser Spielzeit warten. „Wir haben zwei tolle Auswärtssiege erreicht und wollen jetzt zuhause nachlegen und darauf aufbauen“, sagt der Trainer der Königsblauen. Bis auf Sebastian Brosch und Bernd Günther steht der komplette Kader zur Verfügung und zum Brücklesfest-Start soll der überraschend gute Saisoneinstieg ausgebaut werden. „Wir hatten auch kein einfaches Auftaktprogramm. Aber wir haben es geschafft, trotz der holprigen Vorbereitung, pünktlich zu den ersten Punktspielen voll da zu sein“, sagt Schmid.
Schiedsrichter: Michael Schmid (Lengenfeld)


Gegen den FC Gundelfingen (grüne Trikots) blieb der TSV Aindling erneut torlos und kassierte die erste Saisonniederlage. Da half alles Zähnezusammenbeißen nichts: (von links) Tobias Hildmann (am Ball), Phillip Schmid, Stefan Schimmer sowie Patrick Modes und Kilian Huber (Nummer 2). F.: Walter Brugger

TSV Aindling - TSV Nördlingen (Fr 19:00)
(Bilanz seit 1989: 7 Siege Aindling - 6 Remis - 7 Siege Nördlingen)
Nach zwei torlosen Auftritten des TSV Aindling soll der Ball endlich wieder im gegnerischen Kasten landen. Schließlich steht der erste Heimsieg ganz dick auf dem Wunschzettel. „Die Grundstabilität, die war erkennbar“, blickt Aindlings Trainer Roland Bahl auf die Niederlage in Gundelfingen (0:1) zurück. Am besten sollten seine Kicker diesmal gar nichts zulassen und vor allem vor dem Tor effektiver werden, so der 53-Jährige. Sonst gehen die Aindlinger wieder leer aus.
Der Gegner aus Nördlingen hat zuletzt eine 1:2-Heimniederlage gegen den SC Ichenhausen kassiert und damit gezeigt, dass die Aindlinger keineswegs aussichtslos in das Duell gehen. Trainer Bahl lässt sich von diesem knappen Resultat allerdings nicht blenden, sondern sagt über die Rieser: „Die sind eine gute Mannschaft. Da wird auf den Kilian Huber eine wichtige Aufgabe zukommen.“ Der Mann auf der rechten Seite der Abwehrreihe wird sich Duelle mit dem Nördlinger Manuel Meyer liefern, der auf seiner linken Seite viel Torgefahr ausstrahlt. Über die Gäste sagt der Aindlinger Coach Bahl jedoch auch: „Ich denke, die sind in der Breite nicht so stark aufgestellt wie Gundelfingen.“
Allenfalls zuschauen kann dabei Rudi Kine. Bei ihm wurden eine Muskelquetschung und eine leichte Bänderverletzung diagnostiziert. In drei Wochen könnte wieder mit ihm wieder zu rechnen sein. Wofür Trainer Bahl dagegen wenig Verständnis hat: Fatih Cosar hat sich in den Urlaub abgemeldet. „Ich finde das nicht gut“, stellt der Trainer klar und erinnert daran, dass in diesem Sommer von einer echten Pause geredet werden konnte. Seiner Ansicht nach wäre da Zeit gewesen, um wegzufahren und auszuspannen.
Abgesehen von Kine und Cosar ist der Aindlinger Kader komplett. Tobias Hildmann wird sich bis auf Weiteres zum letzten Mal vor heimischem Publikum präsentieren. Nach Partie in Ichenhausen am kommenden Mittwoch wird sich der Defensivmann wieder in Richtung Amerika verabschieden. Darum ist der Verein nach wie vor bemüht, personell aufzurüsten. Doch bislang gibt es hier allerdings noch keine Neuigkeiten zu vermelden.
Obwohl es zuletzt gegen den SC Ichenhausen beim 1:2 keine Punkt gab, fand Nördlingens Trainer Franz Wokon durchaus positive Ansatzpunkte: „Bis auf die verschlafene Anfangsphase haben wir gegen Ichenhausen nicht enttäuscht, das Ergebnis war halt unbefriedigend. Jetzt müssen wir die verpassten Punkte in Aindling holen“. Schließlich arbeite es sich mit einem guten Saisonstart leichter. Während Nico Hensolt wieder zur Verfügung steht, fehlt Daniel Hensolt in den nächsten drei Partien wegen urlaubsbedingter Abwesenheit. Das bedeutet, dass es im Angriff mit Sicherheit eine Änderung geben wird. „Die jungen Stürmer sind sehr engagiert und trainieren richtig gut“, meint Wokon, der noch nicht entschieden hatte, ob nun Robin Helmschrott, Julian Brandt, Alexander Schröter oder wieder Dominik Kohnle von Anfang an spielen wird. Brandt hat sich mit seinen zwei Toren in der Bezirksligamannschaft in Erinnerung gebracht, bei Kohnle hat man gesehen, dass der Sprung aus der Kreisklasse in die Landesliga doch ein großer ist. „Die bisher erreichten vier Punkte sind das Minimalziel, aber insgesamt doch weniger als wir uns erhofft hatten“, meint Wokon.
Schiedsrichter: Daniel Pollinger (Milbertshofen)

Aufrufe: 031.7.2015, 07:28 Uhr
Augsburger Allgemeine / wabAutor