2024-04-25T08:06:26.759Z

Pokal
Häufig im Blickfeld: Osterrönfelds herausragender Torhüter Justus Jessen. Foto: Meyer
Häufig im Blickfeld: Osterrönfelds herausragender Torhüter Justus Jessen. Foto: Meyer

Nach Pokal-Aus: Osterrönfelder TSV Sieger der Herzen

Holstein Kiels A-Junioren setzen sich erst in der Verlängerung durch

„Kopf hoch, alles gut, gar nicht schlimm. Ihr könnt auf Euch richtig stolz sein“, lauteten die ersten Worte von Trainer Henning Hardt im Mannschaftskreis, nachdem seine A-Jugend des Osterrönfelder TSV in der Verlängerung des Landespokal-Achtelfinales mit 1:2 gegen den Bundesligisten Holstein Kiel unglücklich ausgeschieden war.

Hardt hatte seine SH-Liga-Aufsteiger bestens auf seinen Ex-Klub eingestellt. Mit einer intakten Viererkette ausgestattet, in der Mattes Hardt und Finn-Jerrit Brocks ein sattelfestes Innenverteidigerduo bildeten, sowie mit den Sechsern Felix Knuth und Niklas-Kenneth Neumann rührte der Außenseiter mächtig Beton in der Abwehr an. Mit weit geschlagenen Bällen auf die einzige Sturmspitze, Jan-Mattes Szalies, sollten die Jung-„Störche“ aus dem Tritt gebracht werden.

Und die Rechnung wäre fast frühzeitig aufgegangen, als Holsteins Torhüter Louis Vierth einen verunglückten Kopfball-Rückpass gerade noch von der Torlinie kratzen konnte (8.). Bis auf einen gefährlichen Freistoß von Mattes Hardt (37.) blieben OTSV-Torchancen aber rar gesät.

Dafür rückte Justus Jessen mehrfach ins Blickfeld. Der Osterrönfelder Schlussmann entschärfte schon nach gut einer Minute einen Kopfball von Vico Meien. Der mit Kapitän Julius Alt überragende, aber besonders in der Schlussphase viel zu eigensinnige Utku Sen (20., 36.) fand in Jessen ebenso seinen Meister. „Spielt einfach, auch mal mit Tempo, nicht nur mit zwei Kilometer pro Stunde“, kritisierte Holsteins Trainer Hannes Drews.

Nachdem Dennis Dohrmann zu lange freistehend gezögert hatte (58.), versetzte Holsteins Vincent Born mit seinem Kopfball-Eigentor die 350 Zuschauer am Bahndamm in Verzückung. Wie bereits in der achten Minuten wurde der herauslaufende KSV-Keeper von seinem Teamkollegen überlistet. Zur Freude des OTSV blieb eine Rettungstat dieses Mal aus – 1:0 (61.).

Nun entwickelte sich ein klasse Pokalfight zwischen David und Goliath. Holsteins spielerische Dominanz machten die Osterrönfelder mit unbändigem Kampfgeist wett. Doch je länger das Spiel andauerte, schwanden beim Underdog die Kräfte. Alt (76.) und Born (109.) drehten letztlich das Spiel zu Gunsten der Kieler.

Ein Elfmeterschießen hätte wegen Dunkelheit wohl auf dem benachbarten Kunstrasen unter Flutlicht stattfinden müssen. Trotz der Niederlage war Hardt „begeistert und überrascht“, dass seine Jungs das hohe Tempo der Gäste so lange mitgehen konnten.
Aufrufe: 02.9.2016, 20:05 Uhr
SHZ / meyAutor