2024-05-10T08:19:16.237Z

Allgemeines

Nach Derby-Hoch saust Goch in den Keller

Viktoria Goch musste gegen den Tabellenzweiten 1. FC Mönchengladbach mit 1:6 (0:3) ein Heimdebakel hinnehmen.

Verlinkte Inhalte

Viel härter kann man wohl nicht auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt werden. Zwei Wochen nach dem 3:1-Coup beim Lokalrivalen in Kleve und der guten Leistung beim 3:3 im Testspiel gegen den Oberligisten SV Sonsbeck erwiesen sich Selbige nicht als der erhoffte Befreiungsschlag, sondern nur als temporäres Strohfeuer.

Gegen den 1. FC Mönchengladbach zeigten sich desolate Gocher gestern Nachmittag nicht als ebenbürtiger Kontrahent für die Landesliga-Oberklasse und bezogen eine saftige 1:6-Heimniederlage.

Der schier fassungslose Gocher Trainer Manfred Tebeck verkniff sich lieber einen offiziellen Kommentar, es bleibt aber beim alten Lied: Die Unbeständigkeit seiner Elf gibt immer wieder Rätsel auf. Die erforderlichen personellen Umstellungen durch das Fehlen von wichtigen Akteuren wie Kristof Prause und Jan-Philip Maaßen dienen hierbei allenfalls als Teilerklärung, zog sich die Leistungsschwäche doch durch sämtliche Mannschaftsteile und betraf beileibe nicht nur die in der Startelf neuen Akteure, sondern auch und gerade die erfahrenen Kräfte.

Die Gäste hatten sich nach dem 0:4 in Goch im Vorjahr offensichtlich einiges vorgenommen und viel zu oft standen die Gastgeber bei den flinken Offensivaktionen der Gladbacher nur brav Spalier. Mit einem 0:3-Zwischenstand nach 23 Minuten war die Partie im Grunde bereits früh entschieden. Das war auch deshalb ärgerlich, weil bei einigen Toren des ohne Frage ambitionierten Gegners selbst erfahrene Spieler in den Gocher Reihen eifrig mithalfen.

Beim 0:1 ließ Tim Janz Gegenspieler Andre Kobe fahrlässig noch zur Flanke kommen, Hajo Peters unterlief bei der Hereingabe ein Eigentor (13.). Die Torgefahr von Gäste-Stürmer Thorsten Lippold schien sich nicht bis zur Gocher Verteidigung herumgesprochen zu haben. Der allzu oft unbehelligt gelassene Goalgetter nutzte seine Freiheiten in der 22. Minute dann prompt zum 0:2. Nur eine Minute später bestrafte Enzo Wirth einen Abspielfehler von Sebastian van Brakel nach zügiger Konteraktion mit dem 0:3. Ein Gocher Lebenszeichen sandte allein Marcel Sura mit einem fulminaten Distanzschuss an die Querlatte (31.) aus, ansonsten waren die Gäste an diesem Nachmittag ganz einfach eine Nummer zu groß für eine Gocher Elf in der gestrigen unzureichenden Verfassung.

Da die Gladbacher aber einige Einschussmöglichkeiten ausließen, öffneten sie die Tür noch einmal einen Spalt. Der von Trainer "Mucki" Tebeck eingewechselte Marc Debernitz ging ins Dribbling und holte gegen Czempik einen Elfmeter heraus, den Tim Janz zum 1:3 verwandelte (59.). Ein abgefälschter Schuss von Björn Gatermann hätte fast kaum noch für möglich gehaltene Spannung in die Partie gebracht (65.), doch damit war es schnell wieder vorbei als Oguz Ayan bei einem der zahlreichen Konter die Ruhe bewahrte und auf 1:4 stellte (76.). Die indiskutable Defensivarbeit der Gocher nutzte Lippold noch zur Aufbesserung seines Torjägerkontos. Erst staubte er nach Schnellangriff zum 1:5 ab (84.), ehe er einen groben Schnitzer von Björn Gatermann noch mit dem 1:6 bestrafte (86.) und sich als dreifacher Torschütze feiern ließ.

Aufrufe: 020.10.2014, 11:00 Uhr
Rheinische Post / Frank GipmannAutor