2024-04-25T14:35:39.956Z

Interview
Vor ein paar Jahren, stand er noch als Spielertrainer auf dem Platz. Jetzt ist Manfred Kämpf auch nahezu jeden Tag auf dem Platz: Als Trainer des abstiegsbedrohten Bezirksligisten FC Affing und der A-Junioren des TSV Gersthofen.  Archivfoto: Reinhold Rummel
Vor ein paar Jahren, stand er noch als Spielertrainer auf dem Platz. Jetzt ist Manfred Kämpf auch nahezu jeden Tag auf dem Platz: Als Trainer des abstiegsbedrohten Bezirksligisten FC Affing und der A-Junioren des TSV Gersthofen. Archivfoto: Reinhold Rummel

Nach der Arbeit steht er auf dem Platz

Der FC Affing startet am Sonntag im Derby gegen Gersthofen in die Frühjahrsrunde der Bezirksliga Nord +++ Trainer Manfred Kämpf spricht über Abstiegskampf und Doppelbelastung

Herr Kämpf, am Sonntag stehen Sie zum ersten Mal als Chef-Trainer des FC Affing bei einem Punktspiel an der Seitenlinie. Welchen Eindruck hat die Mannschaft bisher bei Ihnen hinterlassen? Und wie lief die Vorbereitung?

Kämpf: Wir sind natürlich in einer sehr schweren Situation. Die Mannschaft ist fast komplett neu und muss sich erst einspielen. Das ist noch ein Problem. Ein bis zwei Wochen länger zur Vorbereitung wären schon nicht schlecht. Die Trainingsbeteiligung war eher durchwachsen, aber das ist normal im Winter. Natürlich gibt es immer ein, zwei Spieler, die sich nicht so reinhängen. Im Großen und Ganzen ziehen aber alle gut mit.

Sie waren unter Klaus Wünsch von 2013 bis 2015 schon als Co-Trainer in Affing tätig. Ist es ein Vorteil, dass Sie bereits mit dem Umfeld vertraut sind? Und was hat sich während Ihrer Abwesenheit beim FC verändert?

Kämpf: Ich würde schon sagen, dass es ein kleiner Vorteil ist. Ich kenne zum Beispiel die Leute vor Ort, das kann in bestimmten Situationen hilfreich sein. Verändert hat sich beim FC Affing seit damals eigentlich nichts. Ich habe auch wieder dasselbe Team um mich herum.

Der FC Affing hat sich in der Winterpause mit acht Neuzugängen verstärkt. Wie zufrieden sind Sie mit den Verpflichtungen?

Kämpf: Insgesamt bin in ich sehr zufrieden mit den Neuzugängen. Sie haben sich bereits gut eingefügt. Wir hatten allerdings auch viele Abgänge, deshalb würden wir schon noch zwei weitere Spieler vertragen. Verpflichtungen sind in der Winterpause aber immer schwierig.

Affing ist derzeit Vorletzter in der Bezirksliga Nord und steckt mitten im Abstiegskampf. Acht Punkte trennen sie vom rettenden Ufer. Wie gehen Sie die schwere Aufgabe Klassenerhalt an?

Kämpf: Natürlich positiv, sonst hätte ich die Aufgabe nicht übernommen. Gerade die Herausforderung macht den Reiz an der ganzen Sache für mich aus. Die Spieler sind motiviert und auch die Neuen wissen, worauf sie sich eingelassen haben. Es wird schwer, aber der Klassenerhalt ist auf jeden Fall machbar. Wir müssen in elf Spielen mehr Punkte als in den bisherigen Partien holen. Die Möglichkeit auf das Relegationsspiel gibt es ja auch – auf Günzburg haben wir vier Punkte Rückstand.

Am Sonntag, um 15 Uhr, ist der TSV Gersthofen zu Gast in Affing, die Punktrunde geht wieder los. Wie sieht der Kader für das Derby aus, können Sie aus dem Vollen schöpfen? Und haben Sie schon einen Match-Plan?

Kämpf: Nein, aus dem Vollen schöpfen kann ich leider nicht. Michael Albrecht hat sich die Rippen gebrochen und fehlt am Wochenende. Sonst sind aber alle dabei, falls sich bis Sonntag niemand mehr verletzt. Der Match-Plan steht soweit. Im Training werden wir versuchen, die Pläne so gut wie möglich umzusetzen. Das wird mit dem Schnee natürlich schwer, aber bis zum Spiel sollte alles klappen. Genaueres will ich nicht verraten, schließlich muss unser Gegner nicht alles wissen.

Sie trainieren zusätzlich zum FC Affing bis Saisonende auch die A-Junioren in Gersthofen. Führt das nicht zu einem Interessenskonflikt? Werden Sie den ein oder anderen Bekannten nach Affing lotsen?

Kämpf: Nein, überhaupt nicht. Ich habe ein super Verhältnis zu den Verantwortlichen in Gersthofen. Die Spieler schauen sich gegenseitig zu, man kennt sich. Streit oder Stress gibt es deshalb keinen. Auch Terminüberschneidungen gibt es kaum, das haben wir so ausgemacht. Ich habe versprochen in der Winterpause keine Spieler aus der A-Jugend nach Affing zu holen. Das kann sich in der Sommerpause natürlich ändern. Gespräche haben bislang aber keine stattgefunden. Grundsätzlich werde ich aber niemanden abwerben, sondern Gersthofen immer den Vortritt lassen. Lediglich wenn ein Spieler nicht beim TSV spielen will, denke ich über eine Verpflichtung nach.

Zwei Trainerposten gleichzeitig – das ist vermutlich ein wahnsinniger Zeitaufwand. Wie gehen Sie mit dieser Doppelbelastung um?

Kämpf: Ja, viel Zeit für andere Dinge bleiben nicht mehr. Nach der Arbeit geht es jeden Tag gleich auf den Fußballplatz. Mir macht das aber nichts aus. Ich bin nicht der Typ, der am Wochenende gerne weggeht. Deshalb empfinde ich das auch nicht als Stress.

Aufrufe: 018.3.2016, 13:36 Uhr
Aichacher Nachrichten / Christoph LotterAutor