2024-05-02T16:12:49.858Z

Pokal
Ausgleichtreffer mit vorbereitet: Arda Dülek  ©Edgar Nemschok
Ausgleichtreffer mit vorbereitet: Arda Dülek ©Edgar Nemschok

Nach dem Arbeitssieg in Velten will Strausberg nun den Kracher

Der FCS war gegen den SC Oberhavel im Dauer-Sturm-Lauf. Jetzt hofft Holger Ohde auf eine volle Energie-Arena in der nächsten Runde.

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Vor der Begegnung der zweiten Runde im Fußball-Landespokal gegen den SC Oberhavel Velten, spielt in der Landesliga Nord, war allen Betreuern des FC Strausberg klar, dass sich der Oberligist eigentlich nur selbst schlagen kann. Das war keine Respektlosigkeit vor dem unterklassigen Gegner, sondern spielerische Realität.

Gegen absolut defensiv eingestellte Veltener taten sich die Strausberger von Beginn an sehr schwer. Oberhavels Trainer Eberhard Janotta, der ehemalige Fußballnationalspieler der DDR, hatte bei der taktischen Aufstellung seiner Mannschaft ganze Arbeit geleistet. "Es ist dem Gegner natürlich nicht zu verdenken, dass er solch eine Variante wählt. Vermutlich hätten wir es in der gleichen Situation nicht anders gemacht", sagte später der sportliche Leiter des FC Strausberg, Holger Ohde dazu.

In den ersten 20 Minuten des Spiels kannte der Ball nur eine Richtung. Die Schützlinge von FCS-Trainer Steve Georges rannten pausenlos den Strafraum der Oberhaveler an, jedoch ohne sich ernsthafte Tormöglichkeiten zu erspielen. Die ergab sich erst nach einem Foul an einem Strausbergers im Sechzehner der Platzherren. Schiedsrichter Christopher Musick zögerte keinen Moment und zeigte sofort auf den Elfmeterpunkt. Ohne Proteste der Veltener schnappte sich Benedikt Buntschuh das Leder, um die längst fällige Führung zu erzielen. "Er ist da einfach zu lässig an die Sache rangegangen. Da hat völlig die notwendige Spannung gefehlt", sagte Ohde später über den verschossenen Strafstoß (20.).

Danach ließ Strausberg Oberhavel besser ins Spiel kommen. In der Phase kamen die Gastgeber auch erstmals in der Begegnung mit spielerischen Mitteln in die Strausberger Hälfte.Bei dem wohl ersten ernsthaften Angriffsversuch der Gastgeber zögerte Musick auch keinen Moment, als ein Veltener im Sechzehner des FCS zu Boden ging und entschied ebenfalls auf Foulelfmeter. "Der war auch in jedem Fall berechtigt", erklärte Ohde. Nino Purrmann legte sich den Ball zurecht und schoss zur viel umjubelten 1:0-Führung der Platzherren ein (27.).

Anschließend stellte sich Velten wieder tief in der eigenen Hälfte auf. Bis zum Strafraum ließen sie Strausberg kombinieren, aber dann fehlten den Gästen das richtige Mittel, um torgefährlich zu werden. "Velten hatte Beton um den eigenen Sechzehner angerührt, fast in Dreierreihe standen sie hinten drin und wir verstanden es nicht, diesen zu Ring zu knacken", erklärte Ohde. Bis zum Pausenpfiff tat sich dann deshalb nichts mehr am Ergebnis.

In der Pause soll Georges in der Kabine des FC Strausberg klare Worte gefunden haben, verriet Ohde. "Es wurde auch ein weniger lauter als sonst", plauderte er aus dem Nähkästchen. Aber die Kritik vom Trainer sollte kurz nach Wiederanpfiff Früchte tragen. Mit breiter Brust und unverkennbarem Siegeswillen betraten die Strausberger nun den Rasen. Mit einer Direktabnahme im Strafraum der Gastgeber schloss Tobias Lindner einen schönen Spielzug über drei Stationen zum 1:1-Ausgleich ab (48.).

In der Folge hatte es Velten nun noch weniger eilig, nach Unterbrechungen den Ball wieder ins Spiel zu bringen, und auch ihr kämpferischer Einsatz war, bei positiver Betrachtungsweise, bemerkenswert. "Da muss ich dem Schiedsrichter ein großes Lob machen. Bevor vielleicht noch übertriebene Härte oder Hektik auf den Platz kam, griff er sich betreffende Spieler und hatte das Spiel jederzeit sicher in der Hand", berichtete Ohde.

Am Ende zahlte sich das nimmermüde Anrennen auf das Oberhaveler Tor doch noch aus. Nach sehenswerter Kombination der Strausberger traf Ringo Kretzschmar volley zum 2:1 (80.).

"Hätten wir den Elfmeter in der ersten Hälfte verwandelt, dann wäre es sicher leichter für uns geworden. So war es ein hartes Stück Arbeit. Aber für das Meisterschaftsspiel am Wochenende gegen den Tabellenführer Anker Wismar müssen wir noch eine ganze Schippe mehr drauflegen", resümierte Ohde. Doch er geht davon aus, dass Trainer Georges im Training das mitgeschnittene Video auswertet und bis zum Anstoß gegen die Fußballer von der Küste die eigene Mannschaft top einstellt.

"Endlich mal ein Heimspiel und dann so einen Kracher, wo die Energie-Arena so richtig brechend voll ist", das wünscht sich Ohde für die dritte Runde. Im Klartext kann das eigentlich nur Energie Cottbus lauten.

FC Strausberg: Christopher Ewest - Sirko Neumann, Daniel Anton, Tim Bolte, Ringo Kretzschmar, Arda Dülek (65. Maximilian Ladewig), Marc Reichel, Tobias Lindner, Benedikt Buntschuh, Denis Rolke, Maximilian Hinz

Velten: Robert Schlegel - Malte Willitsch, Kevin Purrmann, Oskar Rittner, Falko Martischewski, Nino Purrmann, Maurice Duhme, Dominik Heidenreich (71. Tim Matzat ), Magnus Niklas Gaida, Darren Dungs, Philipp Männel

Aufrufe: 08.9.2015, 00:40 Uhr
MOZ.de / Dirk SchaalAutor