2024-04-19T07:32:36.736Z

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Kenan Gögce. Foto: Michael Eggert
Kenan Gögce. Foto: Michael Eggert

Nach 7:3-Befreiungsschlag: Gögce im Interview

Türkiyemspor Osnabrück will sich in der Kreisliga etablieren

Die Aufstiegseuphorie beim Aufsteiger SC Türkiyemspor ist der sachlichen Realität gewichen. Bevor der kleine Verein erstmals in seiner jungen Vereinsgeschichte in der Kreisliga starten konnte, musste ihr engagierter und erfahrener Trainer Kenan Gögce viel Arbeit leisten. In einem Interview mit ihm, konnte Fupa einiges über den Kader, aber auch viel über die Probleme in der Vorbereitung sowie den kurz und langfristen Zielen des 
aktuellen Aufsteigers erfahren. Nach dem Sieg im Kellerduell zeigte sich Kena Gögce sehr gelöst. Hier das Interview im Wortlaut.

Was bedeutet Dir der überraschend deutliche 7:3 Erfolg beim SV Kosova?

Der Sieg war sehr sehr wichtig für unsere Moral und das Selbstbewusstsein.

Wo siehst du die Stärken Deines Teams und insbesondere der einzelnen Neuzugänge?

Wir haben technisch sehr starke Spieler in unseren Reihen. Die Mischung aus jungen Talenten und erfahrenen Spielern sehe ich als gute Basis, um langfristig in der Kreisliga bestehen zu können. Als einziger Neuzugang ist Bilal Belhacene zu uns gestoßen. Einen abgeklärten Stürmer in den Reihen zu haben, ist natürlich eine große Bereicherung.

Wie zufrieden warst Du mit dem Verlauf der Vorbereitung und dem Start in die Saison?

Wir hatten Probleme in der Vorbereitung. Sie war sehr durchwachsen. Der Rasenplatz war von der Stadt während der gesamten Zeit gesperrt. Eine Vorbereitung die teilweise auf einem trockenen Ascheplatz oder lediglich mit reinem Lauftraining im Wald durchgeführt werden muss, kann man sicher nicht als optimal ansehen. Hinzu kam, dass die jungen Spieler, die erst nach den Sommerferien Urlaub hatten, verreist waren. Kurz gesagt, die Vorbereitung war schlecht.

Leider mussten wir anfangs einige knappe Niederlagen hinnehmen. Bis zum vierten Spieltag hatten wir noch keinen Punkt. Dies hatte zur Folge, dass das Selbstvertrauen vieler junger Spieler von Woche zu Woche geringer wurde. Nach dem Unentschieden gegen SV Roj und dem danach folgenden Sieg gegen Atter folgten gleich die Spiele gegen die Topteams SV Hellern, Haste und SV 16, die wir erwartungsgemäß verloren haben. Wir mussten die Zeit über auch mit einigen Ersatzspielern antreten. Wir waren moralisch sowie auch mit dem letzten Tabellenplatz förmlich am Tiefpunkt. Am Wochenende konnte Ich, bis auf einen Spieler der Vater geworden ist, zum ersten Mal, den gesamten Kader zum Spiel gegen Kosova mitnehmen. Dies hat allen Spielern wieder Selbstvertrauen gegeben und wir konnten uns mit dem Sieg endlich wieder befreien.

105 Tore in der Aufstiegssaison! Werden wir deine Mannschaft auch in der Kreisliga so erfrischend offensiv ausgerichtet erleben und welches Spielsystem bevorzugst Du?

Wir spielen im Allgemeinen sehr offensiv. Am Sonntag beim SV Kosova konnten wir erstmals unsere zahlreichen Chancen nutzen, was uns in den vorangegangen Spielen nicht gelungen ist. Sonst hätten wir einige Punkte mehr erreichen können. Die Kehrtwende ist aber auch, dass die Defensive darunter leidet. Siehe die vielen Gegentore, die wir hinnehmen mussten. Am liebsten spiele ich 4-2-3-1. Es ist schade, dass wir so wenige Schiedsrichter in der Stadt haben und in der Kreisliga auch nicht mit Linienrichter spielen können. An den Pokalspielen kann man den doch großen Unterschied sehen, dass es für alle Beteiligten viel besser und für die Schiedsrichter einfacher ist.

Mit welchen kurz und langfristigen Zielen bist Du als Trainer eines äußerst torhungrigen Aufsteigers in die erste Kreisliga-Saison deines Vereins gestartet?

Unser Ziel ist es, den SC Türkiyemspor langfristig in der Kreisliga zu etablieren. Wir wollen mit attraktivem und fairem Fußball unseren Verein für viele Sportler und Sportinteressierte bekannt machen.

Hand aufs Herz! Kannst du Dir bei weiterer positiver Entwicklung deines Clubs ein türkisches Derby in einem Meisterschaftsspiel gegen deine erfolgreichen Landsleute des SC Türkgücü vorstellen?

Als langjähriger Spieler von Türkgücü freut es mich zu sehen, dass die Mannschaft so weit oben in der Bezirksliga steht und die Möglichkeit hat, in die Landesliga aufzusteigen. Zwar hatten wir damals auch einige Jahre, in denen wir um die Meisterschaft gespielt haben, jedoch ist die Chance in diesem Jahr besonders groß. Wir hingegen spielen um den Klassenerhalt in der Kreisliga. Der Abstand ist noch zu groß, als das ich mir vorstellen könnte, im Meisterschaftsspiel gegen SC Türkgücü zu spielen. Aber es wäre sicherlich sehr interessant und würde viele Zuschauer anlocken.

Aufrufe: 024.10.2013, 10:55 Uhr
Michael Eggert / FuPa.netAutor