2024-03-28T15:56:44.387Z

Ligabericht
Franz Koller erklärte nach dem 0:6 beim FC Amberg seinen Rücktritt    Foto:Meier
Franz Koller erklärte nach dem 0:6 beim FC Amberg seinen Rücktritt Foto:Meier

Nach 0:6 - Franz Koller wirft hin

Vilzings Übungsleiter erklärt Rücktritt: "Sportliche Bankrotterklärung" +++ Co-Trainer Stephan Siegl fungiert bis zum Saisonende als Interimscoach

Die gestrige 0:6 Schlappe der DJK Vilzing beim FC Amberg ist nicht ohne Folge geblieben - Chefanweiser Franz Koller erklärte heute Vormittag seinen Rücktritt. "Der Auftritt in Amberg war eine sportliche Bankrotterklärung, deshalb habe ich mich zu diesem Schritt entschieden, der mir nicht leicht fällt. Aber vielleicht wacht nun doch noch der ein oder andere Spieler auf und erkennt den Ernst der Lage", erklärt Koller gegenüber FuPa.

Der 34-Jährige, der 1999 als Spieler zur DJK wechselte, coachte die Huthgartenkicker seit 2006 und führt das Team 2008 in die Bayernligarelegation. "Ich hatte in Vilzing zwölf wunderschöne Jahre und hätte mich gerne mit dem Klassenerhalt verabschiedet", betont der A-Lizenz Inhaber, der aber den Glaube an seine (Ex-) Schützlinge noch nicht verloren hat. "Es sind noch 24 Punkte zu vergeben, daher ist noch alles drin. Ich wünsche mir für den Verein und die Mannschaft, dass der Hebel noch umgelegt werden kann."

Aktuell liegen Niebauer, Jartschik & Co auf den 17.Tabellenplatz. Der Rückstand zum "rettenden Ufer" beträgt fünf Punkte, der zum Relegationsplatz vier Zähler. Dem Samstag-Gastspiel beim Mitkonkurrenten Neumarkt, folgen die Heimaufgaben gegen Hankofen und Jahn Regensburg II. "Rechnerisch ist noch vieles möglich, aber die Wahrheit liegt halt bekannterweise auf dem Platz", meint DJK Vize-Abteilungsleiter und Pressewart Roland Dachauer. Aus den "Schlüsselpartien" gegen Weiden II (1:1), Bad Abbach (1:2) und Amberg (0:6) konnte man nur einen Zähler auf die Habenseite bringen. "Das tut natürlich richtig weh, denn in diesen Spielen wollten wir eigentlich fleißig punkten." Übungsleiter Koller nimmt der Funktionär in Schutz. "Franz hat die letzten Jahre viel für die DJK Vilzing geleistet, leider geht eine überwiegend positive Zusammenarbeit nun so zu Ende."

Koller braucht Auszeit: "Mein Akku ist leer."

In den verbleibenden acht Matches wird nun dem bisherigen Co-Trainer Stephan Siegl das Vertrauen geschenkt. Der frühere Bezirksoberligatorhüter hat zwar noch keine Erfahrung als Chefcoach vorzuweisen, dennoch traut man ihm zu, die Wende zu schaffen. "Für uns kam nur eine interne Lösung in Frage. Stephan ist ein fähiger Mann und kennt die Truppe in- und auswendig", erklärt Dachauer, der auf eine Trotzreaktion der Mannschaft hofft. "Nach der desolaten Vorstellung in Amberg, kann es eigentlich nur besser werden." In der kommenden Saison wird Sepp Beller das Traineramt bei der DJK Vilzing antreten.

Wie es mit Franz Koller weitergeht, steht noch nicht fest. "Mein Akku ist leer, ich brauche jetzt erst einmal eine Auszeit vom Fußball", sagt der Ränkamer, der auch als DFB-Honorartrainer am Stützpunkt Cham tätig ist. Ob er in der neuen Saison ein Traineramt antreten wird, ist noch offen. "Es gab zwar das eine oder andere Gespräch, aber bisher ist nichts spruchreif."

Aufrufe: 014.4.2011, 09:50 Uhr
Thomas SeidlAutor