2024-04-25T08:06:26.759Z

Ligavorschau
Für Leon Dippert (hier in einer Szene mit Schönbergs Co-Trainer   Thomas Haese) ist die Hinrunde gelaufen. Beim Training hat er sich einen komplizierten Fingerbruch zugezogen, der operiert werden muss. Hans Taken
Für Leon Dippert (hier in einer Szene mit Schönbergs Co-Trainer Thomas Haese) ist die Hinrunde gelaufen. Beim Training hat er sich einen komplizierten Fingerbruch zugezogen, der operiert werden muss. Hans Taken

MV-Derby mit viel Brisanz

Fußball-Regionalligist FC Schönberg gastiert Sonntag bei der TSG Neustrelitz und möchte dort die 20-Punkte-Marke knacken

Die Hinrunde in der Regionalliga-Nordost endet für den FC Schönberg 95 am Sonntag (Anstoß 13.30 Uhr) mit dem Mecklenburg-Vorpommern-Derby bei der TSG Neustrelitz.

Es ist gerade mal gut zweieinhalb Jahre her, da stand die TSG Neustrelitz vor dem ganz großen Coup. Nur noch zwei Relegationsspiele trennte die TSG vor dem Sprung in den bezahlten Fußball. Doch die Reserve des FSV Mainz machte Neustrelitz einen Strich durch die Rechnung, setzte sich in den Qualifizierungsspielen durch und sicherte sich so einen Startplatz in der 3. Liga. Die TSG blieb Viertligist, hatte einen teuren Kader, erspielte sich danach zweimal Platz acht in der Regionalliga und häufte einen Schuldenberg in sechsstelliger Höhe an. Die Klubführung zog die Reißleine, ging auf Konsolidierungskurs, wichtige Spieler wie Fabio Viteritti, Steve Müller oder Steven Braunsdorf verließen den Klub. Anfang dieser Saison zog es zudem Trainer Anderas Petersen nach Halberstadt. Benjamin Duray kam, der Erfolg blieb aber aus. Die TSG taumelte durch die Hinserie, steckte eine Niederlage nach der anderen ein. Mittlerweile steht Andreas Kavelmann an der Linie und versucht zu retten, was noch zu retten ist, denn nach 15 Spieltagen hatte es die TSG nur zu einem mickrigen Pünktchen gebracht. Doch am vergangenen Spieltag kam endlich das Lebenszeichen. Sieg bei der Reserve von RB Leipzig. Und was für einer. Mit dem 4:1-Erfolg beendete Neustrelitz zwar nicht die Krise, aber den Negativlauf.

„Ich habe mich gefreut, dass die TSG gewonnen hat“, sagt jemand, der weder bei der TSG spielt, dort Trainer oder Fan ist. Dieser Satz kommt aus dem Mund von Axel Rietentiet, Coach des FC Schönberg 95, der übermorgen mit seinem Team bei der TSG aufläuft, um mindestens ein Unentschieden zu erreichen und somit die 20 Punkte zum Hinrundenabschluss auf dem Konto zu haben. „Dadurch, dass die TSG gewonnen hat, wissen meine Spieler, dass das Spiel dort kein Selbstläufer sein wird“, ist sich Rietentiet sicher. Konsequente und intelligente Spielweise fordert er von seiner Mannschaft ein, die den nächsten Ausfall wegstecken muss. Leon Dippert, der gerade erst seinen Vertrag bis zur Saison 18/19 verlängert hat, hat sich im Training einen Finger gebrochen. Dieser Bruch ist so kompliziert, dass er operiert werden muss und für die Spiele bei der TSG und der in diesem Jahr noch stattfindenden ersten Rückrundenpartie beim Berliner AK ausfallen wird. Auch Kapitän Anton Müller ist nicht fit. „Aber wir werden wieder mit kleinem Kader unser Bestes geben“, verspricht Rietentiet, der schon die ganze Saison über mit Spielerausfällen zu kämpfen hat. Trotzdem hat es die Mannschaft bisher auf 19 Punkte gebracht, drei mehr als im Vorjahreszeitraum. Das MV-Derby ist für Gastgeber Neustrelitz fast schon die letzte Chance – bei einem Sieg – die Konkurrenz im Klassenerhalt nicht ganz aus den Augen zu verlieren. Und für Schönberg ist es eine gute Möglichkeit, sich mit einem Remis oder einem Dreier weiter von der Abstiegsregion zu distanzieren.

Aufrufe: 08.12.2016, 19:00 Uhr
Hans Taken Autor