2024-05-10T08:19:16.237Z

Der Spieltag
Teamgeist auch nach dem Spiel: Gemeinsam haben sie gewonnen, gemeinsam verabreichten die Spieler des TSV Neusäß II ihrem Trainer Frank Marwitz eine Sektdusche. Ganz rechts »Oldie« Stefan Taubenberger.  Foto: Oliver Reiser
Teamgeist auch nach dem Spiel: Gemeinsam haben sie gewonnen, gemeinsam verabreichten die Spieler des TSV Neusäß II ihrem Trainer Frank Marwitz eine Sektdusche. Ganz rechts »Oldie« Stefan Taubenberger. Foto: Oliver Reiser

Multikulti-Truppe entwickelt Teamgeist

Der TSV Neusäß II schafft den Aufstieg +++ Ein Spieler musste 28 Jahre darauf warten

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Seit 28 Jahren spielt Stefan Taubenberger Fußball. Trotzdem freute sich der 46-Jährige nach dem 1:0-Sieg des TSV Neusäß II bei der TG Viktoria II wie ein kleines Kind. „Das ist mein erster Aufstieg. Darauf habe ich so lange gewartet“, sprudelte es aus ihm heraus, wie der Sekt und das Bier aus den Flaschen, die unmittelbar nach Spielende geöffnet wurden. Während dessen schlichen die Spieler von Suryoye Augsburg enttäuscht vom Ort des Geschehens. Im Falle eines Unentschiedens oder einer Neusässer Niederlage hätten sie noch Chancen auf den Aufstieg gehabt, weil der TSV am letzten Spieltag spielfrei ist.

TG Viktoria Augsburg II - TSV Neusäß II 0:1
„Oldie“ Stefan Taubenberger ist die „graue Eminenz“ einer Multi-Kulti-Truppe, in der Spieler aus Afghanistan, Syrien, der Türkei und vor allem aus Lettland stehen. Dmitrjis Suvorovs, Artus Maslo, Jevgenijs Zilajevs, Pjotrs Zamislajevs – sie alle entstammen der Hobbymannschaft „Spartak Augsburg“, die in Neusäß ihre Spielstätte hat.
Dass die Mannschaft in der A-Klasse Mitte so eine gute Rolle spielen würde, war nicht unbedingt zu erwarten. „Wir haben aus einem katastrophalen Start mit drei Niederlagen gelernt und einen Teamgeist entwickelt, den ich so noch nie gesehen habe“, ist Trainer Frank Marwitz stolz auf seine Truppe. Zwei Nachwuchsspieler glänzten auch an diesem trüben Donnerstagabend: der bullige Marcel Burda, der sich immer wieder durch die gegnerischen Abwehrreihen wühlte, und Anes Jusofovic, der den erlösenden Siegtreffer erzielte (75.).
In der Schlussphase, als beim den angeblich durch Prämien motivierten Viktorianern sogar der Torhüter mitstürmte, rettete Neusäß’ Keeper Andreas Schwendler mit einigen Glanzparaden den Sieg. Viel Glück hatte er, als ihm ein Lattenschuss an den Kopf und von dort aufs Aus sprang. Nach einigen Zitterminuten konnte gefeiert werden. Für Trainer Frank Marwitz, der trotz Angeboten aus der Kreisliga und Bezirksliga zum A-Klassisten SV Adelsried wechselt, weil er dort wohnt, und Betreuer Karl Lenz gab es die obligatorischen Sektduschen.

Schiedsrichter: Tobias Beyrle (TSVFriedberg) - Zuschauer: 100
Tor: 0:1 Anes Jusufovic (75.)



Aufrufe: 022.5.2015, 22:38 Uhr
Augsburger Landbote / oliAutor