2024-04-19T07:32:36.736Z

Ligabericht
Oliver Lanwer (links) wird von seinem Kontrahenten vom Mitaufsteiger FV Wiehl gehalten, sein Weg Richtung Tor wird dadurch verhindert., Foto: ?Luhr
Oliver Lanwer (links) wird von seinem Kontrahenten vom Mitaufsteiger FV Wiehl gehalten, sein Weg Richtung Tor wird dadurch verhindert., Foto: ?Luhr

Müller-Elf siegt ganz ohne Glanz

Lindlars Trainer Diehl bleibt beim Debüt ohne Punkte

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Trotz Punkteteilung im Duell der Aufsteiger bleibt der TV Herkenrath weiterhin mit kleinem Polster Spitzenreiter. Während der TuS Marialinden glanzlos einen weiteren Schritt Richtung Klassenerhalt getan hat, rutschte der TuS Lindlar auf einen Abstiegsrang.


TV Herkenrath — FV Wiehl 1:1 (1:0). Der Gastgeber erwischte einen Start nach Maß. Schon in Minute eins konnte ein verlorener Ball umgehend wiedergewonnen werden. Das Überraschungsmoment nutzte der TVH für ein schnelles Zuspiel in die Spitze, welches Daniel Lekscha mit der Fußspitze zu Tim Becker verlängerte, der wiederum zum 1:0 abschloss. Wenige Zeigerumdrehungen später hatte Alexander Laven bereits das 2:0 auf dem Fuß, verpasste jedoch den Treffer.

„Hier ein zweites Tor, und wir hätten das Spiel womöglich gewonnen”, sinnierte TVH-Trainer Michael Hornig mit Blick auf seine stabile Defensive. Die Charakterfestigkeit der Mannschaft wurde dann noch vor dem Seitenwechsel arg geprüft, als Torwart Adam Kasprzik vom Ellbogen eines Spielers der Gäste an den Rippen getroffen zu Boden ging und ins Hospital gebracht werden musste. Für ihn rückte Dennis Heinzmann zwischen die Pfosten, der erst seit wenigen Wochen im TVH-Kader ist. Angesichts der Disziplin beider Teams entwickelte sich ein Spiel, in dem sich die Kontrahenten weitestgehend im Mittelfeld neutralisierten. Torszenen blieben aus, bis der Unparteiische einen unstrittigen Foulelfmeter für die Gäste pfiff. Björn Jost, der jüngste Spieler auf dem Feld, verwandelte sicher zum 1:1 (66.). „Alles in allem war es ein gerechtes Unentschieden in einem von Taktik geprägten Spiel”, befand Michael Hornig.

TV Herkenrath: Kasprzik (37. Heinzmann), Dicke, Lanwer, Sgraja, Laven (69. Chaee), Lieth, Weyers (81. Wesenberg), Lekscha, Schauer, Germerodt, Becker.

TuS Marialinden — SG Köln-Worringen 2:1 (1:0). Trotz der drei Punkte klang im Fazit von Marialindens Trainer Heinz-Peter Müller eher wenig Zufriedenheit durch: „Dass wir das Spiel gewonnen haben, ist das einzig Positive für mich.”

Dabei hätte das frühe Tor durch Maik Maier per Kopfball nach einer Flanke von Pascal Peters (17.) eigentlich Sicherheit geben sollen: „Hinsichtlich Willen und Bereitschaft kann ich der Mannschaft auch absolut keinen Vorwurf machen, aber fußballerisch war das einfach nicht das, was ich mir von ihr vorgestellt habe.”

So entwickelte sich ein ausgeglichenes Spiel auf überschaubarem Niveau. Glanzlicht war das 2:0 für den TuS Marialinden, als Benedikt Weber einen abgeprallten Ball in Reihen des Gegners gedankenschnell aufnahm und die Führung ausbauen konnte (60.). Eng wurde es dann noch einmal, als Iskender Papazoglu nach einer Freistoßflanke freistehend im Fünf-Meter-Raum das 2:1 köpfen konnte (83.). In der hektischen Schlussphase mit einer aus Müllers Sicht unverständlich langen Nachspielzeit von sieben Minuten sah ein Gast die Gelb-Rote Karte.

Zudem musste TuS-Torwart Tom Brauer bei einem Alleingang noch einmal Kopf und Kragen riskieren, ehe der Sieg unter Dach und Fach war.

TuS Marialinden: Brauer, Käbbe (87. Kisseler), Budweg, Kohlenbach, Datzert (46. Engelbertz), P. Peters, Köppe (55. Lüdenbach), Weber, A. Peters, Weinrich, Maier.

TuS Lindlar — FC Blau-Weiß Friesdorf 0:3 (0:2). Der neue Tabellenzweite und nunmehr heißeste Verfolger des Spitzenreiters TV Herkenrath erwies sich als eine Nummer zu groß für den verunsicherten TuS Lindlar. „Wir müssen neidlos anerkennen, dass der Gegner uns in allen Belangen überlegen war”, so TuS-Trainer Timo Diehl, der sich nach seiner Berufung zum Cheftrainer ganz auf die Aufgabe an der Seitenlinie fokussiert und somit als Spieler nicht mehr zur Verfügung steht. Sein Plan für die schwere Aufgabe gegen das Spitzenteam war schon nach sieben Minuten über den Haufen geworfen, als Jan Rieder das 0:1 erzielte. „Wir haben keinen Zugriff auf das Spiel bekommen und es dem Gegner leicht gemacht, zu Chancen zu gelangen”, so Diehl. Zum ungünstigsten Zeitpunkt, nämlich kurz vor dem Pausenpfiff, musste die Heimelf das 0:2 durch Roman Borschel hinnehmen (44.). Spätestens danach stellte sich nicht mehr das Gefühl ein, dem TuS Lindlar könne in diesem Spiel noch eine Wende gelingen. Der FC tat das nötigste und stellte mit einem Foulelfmeter (83.) den Endstand her. (r)

TuS Lindlar: Nussbaum, Stellberg, Mibis, Reif, Zeka (67. Förster), Bruch, Je. Ebert (82. Klug), R. Brochhaus, Ju. Ebert (79. Dappen), S. Brochhaus, Müller.

Aufrufe: 06.4.2015, 19:49 Uhr
Kölner Stadt-AnzeigerAutor