2024-05-08T14:46:11.570Z

Halle

Mühlis rocken die Halle

Freeway-Cup: Gleich sieben von zwölf Spielern der Auswahl stellen mit der SVEW und JSG zwei Vereine aus dem Stadtgebiet. 15- und 16-Jährige erleben Gänsehaut-Feeling pur

Eine volle Hütte in der Lübbecker Kreissporthalle bei der bereits 18. Auflage vom FreewayCup, jede Menge Budenzauber, eine starke Mühlenkreisauswahl in den Partien gegen Borussia Dortmund in der Vorrunde und gegen den Hamburger SV im Achtelfinale – und mittendrin auch sieben (!) Fußballer von zwei Vereinen aus dem Stadtgebiet Bad Oeynhausen (siehe extra Text). Das hat es bei diesem Traditionsturnier noch nicht gegeben, dass den Großteil der „Mühlis“ (sieben von zwölf Kickern) Fußballer von der SVEW und JSG stellen.

Völlig losgelöst: Jubelnder Mühli-Trainer Heinz Zwingmann.

Und diese „Glorreichen Sieben“ sind sich einig: „Das war Gänsehaut-Feeling pur. Insbesondere die Explosion in der Halle nach unserem Sieg gegen Dortmund war gigantisch. Das vergisst man nie.“ Mit dem nötigen Quäntchen Glück wäre sogar das Viertelfinale möglich gewesen (dreimal schafften die Mühlis das bereits und einmal standen sie sogar im Halbfinale), doch zu viel Pech (vorne und hinten) verhinderten mehr als das bittere 0:1-Aus (ein Mühli-Spieler hatte den Ball mit der Wade abgefälscht) gegen den späteren Finalisten HSV. „Dennoch bleibt das Erlebnis als mega-geil im Gedächtnis haften. Wir haben uns super geschlagen. Nach dem nervösen Beginn gegen den FC Bayern sind wir gegen Dortmund in Führung gegangen, dadurch selbstbewusster aufgetreten und haben die Schwarz-Gelben unter Druck gesetzt. Und die Halle tobte nach unserem Sieg“, schwärmt Robin Faulstich (erstes Mal dabei) aus Bad Oeynhausen von der Atmosphäre. Simon Kunz aus Oberbecksen, ebenfalls das erste Mal auf dem Spielfeld beim FreewayCup, fand es echt krass, wie das Team als Lokalmatador von den Zuschauern getragen wurde. „Vor dem Turnier habe ich gedacht, dass die Unterschiede zu den Bundesliga-Teams größer wären. Die waren aber nicht so groß wie erwartet, und gegen Hamburg war mehr machbar.“ Sekunden vor Schluss bot sich ihm sogar die Chance auf den Ausgleich, der Ball rutschte ihm aber über den Spann.

Gemeinsam ran an den Gegner: Idris Azimi (l.) und Gianluca Lavanco (r.) im Spiel gegen den HSV.


Der Werster Gianluca Lavanco gibt zu, vor dem Turnier ziemlich aufgeregt gewesen zu sein. Doch er fand es gleichzeitig auch cool, „sich so einer Herausforderung gegen Bundesligisten zu stellen. Das war schon ein mega emotionales Gefühl nach unseren Toren und dem Sieg gegen Dortmund.“ Und der Teamspirit sei auch super, dieses Team eine verschworene Einheit gewesen. Die hatten in einer Pension übernachtet. „Idris hat uns am Sonntagmorgen alle geweckt“, erzählt der 16-Jährige. Und was sagt der 15-jährige Mühli-Kapitän und zweifache Torschütze Idris Azimi zu diesem hochklassigen Budenzauber?: „Wir waren eine Hammertruppe, sind in der Vorbereitung prima zusammen gewachsen. Es war mehr drin für uns, die Bundesligisten waren effektiver im Verwerten ihrer Torchancen. Nur gegen Dortmund haben wir fast fehlerfrei gespielt, kaum etwas zugelassen.“ Fabio Podmelle ergänzt: „Wenn man gegen die Bundesligisten mit Kampfgeist draufgeht, hat man gegen Dortmund gesehen, was möglich ist. Es hat riesigen Spaß gemacht – und das bringt einen auch weiter.“ Thilo Stallmann, der jeweils in einem Block mit Kunz, Lavanco und Azimi auf dem Platz stand, wird diese tolle Atmosphäre emotional einfrieren ebenso wie der gegen den HSV überragende Torwart Moritz Sander: „Diese Niederlage ist sehr ärgerlich. Das viele Lob ist schön, bringt einem aber nichts. Gegen die Bundesligisten stehst du ständig unter Dauerbeschuss, da ist es in der Bezirksliga doch geruhsamer.“
Trainer Heinz Zwingmann stellt diesem Team die Gesamtnote 1 aus und freut sich insbesondere über das Lob des Hamburger Trainer-Kollegen nach dem Spiel. „Es klopft an der Tür, er lobt unser Team für die tolle Leistung und die Jungs sitzen da und lauschen mit offenem Mund“, erzählt der Coach. „Es ist immer das gleiche: Wir haben die Halle begeistert, sind aber erneut im Achtelfinale ausgeschieden.“

Aufrufe: 026.1.2017, 12:00 Uhr
Egon BieberAutor