2024-04-16T09:15:35.043Z

Ligavorschau
Markus Mühling zeigt viel Improvisationstalent. F: Zink
Markus Mühling zeigt viel Improvisationstalent. F: Zink

Mühling: "Es ist eine wahnsinnig schwierige Situation"

Der FC Stein spielt jede Woche in anderer Formation, stellt aber trotzdem die beste Abwehr der Liga

Drei Bezirksliga-Absteiger gab es vor der Saison in die Kreisliga zu integrieren. Die beste Mannschaft des Trios ist der FC Stein, der aktuell auf dem Aufstiegs-Relegationsrang steht. Die Truppe von Trainer Markus Mühling stellt zudem mit zehn Gegentreffern die beste Abwehr der Liga. Auf eine eingespielte Mannschaft kann der Coach dabei nicht vertrauen, denn jede Woche schickt er andere Schützlinge aufs Feld. Das wird auch bei der DJK Eibach nicht anders sein.

Tabellenzweiter, beste Abwehr der Liga: Es könnte wahrlich schlechter laufen für den FC Stein nach der ungewollten Rückkehr in die Kreisliga. Einziger Makel ist vielleicht die Derby-Niederlage beim STV Deutenbach und dass ausgerechnet die Zeilmann-Elf an der Tabellenspitze residiert. Umso erstaunlicher ist die Bilanz von sieben Siegen in zehn Partien, da Trainer Markus Mühling großes Improvisationstalent an den Tag legen muss, wenn es Woche für Woche an die Mannschaftsaufstellung geht.

„Es ist eine wahnsinnig schwierige Situation“, spielt der Coach darauf an, dass ihm jede Woche einige Akteure nicht zur Verfügung stehen. Da dies vor allem beruflich bedingt ist, wird sich in naher Zukunft an der Situation auch nichts ändern, denn einige Spieler arbeiten nicht in Nürnberg bzw. oft am Wochenende. Dazu gesellen sich – wie bei jedem Verein – immer wieder Verletzte. „Da bin ich froh, dass wir zu den fairsten Mannschaften gehören und bisher keine Sperren abzusitzen hatten.“ Tatsächlich führen die Steiner auch diese Wertung an.

Verschreien will er diesen Umstand freilich nicht. Für die kommende Partie in Eibach haben sich der bislang beste Torschütze Matthias Lödel und der ebenfalls torgefährliche Markus Schindler abgemeldet. Bei Daniel Weiß und Roman Sereda entscheidet sich ein Einsatz erst noch. Definitiv nicht mitwirken kann Florian Engl, der die Folgen einer Operation noch auskurieren muss. Dafür ist Torjäger Erman Elibol wieder aus dem Urlaub zurück und wird spielen, „wenn er fit ist. Derzeit haben wir das Glück, dass die, die fehlen, von denen eins zu eins ersetzt werden können, die sich wieder zurückmelden.“ Dabei nennt er auch Mark Rubinchik, der bereits einige wichtige Tore erzielt hat.

Überhaupt ist Mühling von der Leistungsstärke seiner Truppe vollends überzeugt. „Wir sind Favorit, wenn wir unsere Stärken ausspielen können.“ Das wird auch bei der DJK Eibach so sein, die Mühling bislang nur von Berichten und Erfahrungen anderer kennt. „Natürlich sind mir als Schwabacher die meisten Gegner unbekannt, aber ich informiere mich natürlich, so gut es geht. Letztlich ist aber entscheidend, dass wir uns auf uns konzentrieren.“ Und dieses Vorgehen zeigt bislang den gewünschten Erfolg.

Das Abwehrbollwerk lässt nicht viel zu

Paradestück der Truppe ist aktuell die Defensive, denn der FC Stein hat mit zehn bisher die wenigsten Gegentore kassiert. Ein Faustpfand ist dabei Keeper Bernhard Lehnert, der schon in der Bezirksliga zu den besseren Keepern gehörte und sich vor der Saison trotz höherklassiger Angebote für den FC Stein entschied. „Er macht das richtig stark.“ Aber auch der restliche Defensivverbund kommt nicht zu kurz. „Christian Gastner und Konstantinos Vagos hauen auf der Sechs viel weg.“ Ein Grund, dass nicht viele Angriffe zugelassen werden. „Riley Sinn ist ein Glücksgriff und auch Florian Engl und Robert Zengerle machen ihre Sache sehr gut.“ Und wenn doch einmal ein Ball nicht abgefangen werden kann, ist auf den Kapitän stets Verlass. „Christian Hanf spielt hinten seelenruhig – richtig stark.“

Wie am Samstag beim Spitzenspiel in Poppenreuth, wo mit Elibol und Lödel fast die komplette Offensive ausfiel, das aber trotzdem mit 3:1 gewonnen wurde („Eigentlich Wahnsinn“), sitzt wohl der Coach selbst umgezogen auf der Bank. Ob dies als Drohung gewertet werden kann, verneint er lachend. „Höchstens für unser Team, denn so haben sie den Druck, kommen zu müssen.“ Wenn es so klappt wie in Poppenreuth, hat er bestimmt nichts dagegen sich auch in Zukunft umgezogen auf die Bank zu setzen.

Aufrufe: 06.10.2016, 15:31 Uhr
Matthias JanouschAutor