2024-03-28T15:56:44.387Z

Spiel der Woche
Herrnsheims Keeper Danny Bender schaut dem Ball zwar hinterher. In dieser Szene landete er aber nicht im Netz. Foto: Widder
Herrnsheims Keeper Danny Bender schaut dem Ball zwar hinterher. In dieser Szene landete er aber nicht im Netz. Foto: Widder

Mühevoller Favoritensieg

Eintracht Herrnsheim schlägt kämpferische Eicher mit 4:3 / Turbulente Schlussphase mit drei Toren und zwei Platzverweisen

Eich. Erfolgreiche Saisonpremiere für Eintracht Herrnsheim. Gegen aufopferungsvoll kämpfende Eicher konnte der Bezirksligaabsteiger aus Worms einen mühevollen 4:3-Auswärtserfolg feiern. Vor allem die Schlussphase hatte es in sich.

Besonders im ersten Spielabschnitt hatte die Gästemannschaft von Trainer Franz Graber große Probleme ihrer Favoritenrolle gerecht zu werden. Die Eicher tauchten immer wieder gefährlich vor dem Gehäuse der Herrnsheimer auf, schafften es aber nicht, eine der zahlreichen sich bietenden Möglichkeiten zur Führung zu nutzen. Sowohl Kapitän Danny Eberhardt (12.), als auch der ehemalige Herrnsheimer und Eicher Neuzugang Angelo Sittel (15., 32.) sowie Christoph Reinhardt (35.) vergaben aus teils aussichtsreicher Position. Vor allem bei der Chance von Reinhardt, der von einem Patzer des Herrnsheimers d’Errico profitierte und frei vor Gästekeeper Danny Bender zum Abschluss kam, war mehr drin. Erst kurz vor dem Pausenpfiff sorgte ein Freistoß von Herrnsheims Kapitän Gerlando Lauricella für Gefahr auf der anderen Seite. Sein Schuss in der 44. Spielminute landete nur knapp über der Querlatte.

Im zweiten Spielabschnitt hingegen war eine deutliche Leistungssteigerung der Gäste zu sehen, die kurz nach Wiederanpfiff in der Herrnsheimer Führung mündete. Lauricella bekam den Ball an der Strafraumlinie mustergültig serviert und lies dem Eicher Torwart Marcel Reich mit einem satten Schuss ins linke Eck keine Chance (54.). Spätestens nach dem Treffer zum 2:0 durch Semih Percin (57.), der nach einem Eckball das Leder trocken ins Netz haute, sahen die Wormser wie der sichere Sieger aus. Doch nach Halten von Süleyman Kaplan an Eberhardt konnte Eichs Tobias Büttel per Strafstoß den Anschlusstreffer zum 2:1 erzielen (75.). In der 81. Minute war nach dem Tor durch Herrnsheims Emrah Gürkan der 2-Tore- Vorsprung zwar wieder hergestellt, doch die kämpferische Germania ließ nicht locker - es wurde turbulent. Erst konnte der eingewechselte Ken Hofmann mit einem sehenswerten Treffer (85.) den erneuten Anschluss herstellen, ehe sich Eberhardt in der dritten Minute der Nachspielzeit bei einem Freistoß am langen Pfosten davon schlich und für den viel umjubelten 3:3-Ausgleich sorgte. Inmitten dieser Euphorie startete Herrnsheim einen letzten Angriff, der tatsächlich noch mit dem Siegtreffer durch Philipp Werle (95.) belohnt wurde. Der enttäuschte Eicher Keeper ließ sich daraufhin zu einem leichten Schubser gegen Herrnsheims Dennis Reidenbach verleiten, woraufhin beim bereits ausgewechselten Gästespieler d’Errico alle Sicherungen durchbrannten. Statt mit seinen Mitspielern zu jubeln, rannte er aufs Feld und lieferte sich mit dem Eicher Keeper eine kleine Rangelei. Der Schiedsrichter bestrafte daraufhin beide Spieler mit der roten Karte.

Trotz der Niederlage zeigte sich der Eicher Spielausschuss Jan Obentheuer, der zusammen mit José Garcia den noch im Urlaub weilenden Neu-Trainer Holger Heidenmann vertrat, nach dem Schlusspfiff von der Leistung des Vorjahressiebten nicht enttäuscht. „Vor allem im ersten Abschnitt war das eine gute Leistung unseres Teams. Leider haben wir es da verpasst ein Tor zu machen. Hier haben wir gesehen, dass sich unsere Mannschaft nicht zu verstecken braucht. Dass am Ende trotz dieser kämpferischen Leistung kein Punkt rausspringt ist für unser junges Team natürlich brutal“, so Obentheuer.

Auch sein Gegenüber, Herrnsheims Trainer Franz Graber, musste nach Spielende eingestehen, dass besonders in der ersten Halbzeit nur eine gute Portion Glück dafür sorgte, dass die Gäste zur Pause nicht zurück lagen. „In der zweiten Halbzeit hatten die Eicher aus dem Spiel heraus aber so gut wie keine Chance. Nur durch Standards wurden sie gefährlich“, so Graber. Und weiter: „Das 3:1 muss uns eigentlich Sicherheit geben, aber dann fällt leider schnell das 3:2 und sogar das 3:3. Dann haben wir noch mal alles nach vorne geworfen und die richtige Antwort gegeben.“ Kritik übte Graber am Verhalten seines Spielers d’Errico, der kurz vor Abpfiff die Rote Karte sah. „Damit hat er der Mannschaft natürlich einen Bärendienst erwiesen. In dieser Situation hat er, da er bereits ausgewechselt war, nichts auf dem Feld verloren.“, so Graber. Neben einer Sperre durch den Verband wartet laut Graber auch eine mannschaftsinterne Bestrafung auf den Spieler: „Da ist was für die Mannschaftskasse fällig. Als neuer Kassenwart ist das für ihn natürlich super Einstand.“
Aufrufe: 02.8.2015, 18:17 Uhr
Pascal WidderAutor