2024-04-19T07:32:36.736Z

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Symbolbild F: Leschek
Symbolbild F: Leschek

Himmelfporten: Tumult in der 3. Kreisklasse Stade

„Ich bin entsetzt, dass so etwas passiert ist“ +++ Polizei rückte mit zwei Streifenwagen an

Auf dem Fußballplatz in Himmelpforten haben sich am Wochenende in einer Partie der 3. Kreisklasse tumultartige Szenen ereignet. Nun ermittelt der Spielausschuss des NFV-Kreises Stade gegen den TSV Buxtehude-Altkloster II. Der Trainer zeigt wenig Einsicht.

Am Sonntag gewann der MTV Himmelpforten mit 2:0 gegen den TSV Buxtehude-Altkloster. Doch die Freude hielt sich in Grenzen. „Unschöne Szenen nach dem Spiel der Zweiten“, stand auf Himmelpfortens Facebook-Seite. Ein Spiel, „das man gerne vergessen möchte“, ist im Spielbericht hier auf FuPa.net zu lesen. Was war geschen auf dem Waldsportplatz?

MTV-Fußballobmann Tobias Rosendahl berichtet, dass Buxtehuder Fußballer seine Spieler, den Schiedsrichter und die Zuschauer während des Spiels immer wieder beleidigt hätten. Nach Schlusspfiff habe es dann Rangeleien und verbale Auseinandersetzungen gegeben, der Unparteiische wurde von den Buxtehudern belagert. Rosendahl gehörte zu denjenigen, die den Schiedsrichter aus der Schussbahn nahmen und sicher zu dessen Umkleidekabine begleiteten.

Ein TSV-Spieler hat dann nach Aussage des Obmanns mit einem Baseball-Schläger in der Hand angedroht, auf Himmelpfortens Trainer und den Torhüter losgehen zu wollen. Die von MTV-Seite verständigte Polizei rückte mit zwei Streifenwagen an, musste allerdings nicht mehr eingreifen. Die Lage hatte sich nach Auskunft von Polizeisprecher André Janz beruhigt. Es habe eine sich anbahnende Auseinandersetzung zwischen den beiden Vereinen gegeben – ohne strafbare Handlungen, teilte die Polizei mit. Verletzt wurde niemand.

„Ich bin entsetzt, dass so etwas passiert ist“, sagt Rosendahl. Denn auch Kinder seien während des Spiels auf dem Sportplatz gewesen. TSV-Obmann Horst Richters hat sich inzwischen bei den Himmelpfortenern entschuldigt. „Ich akzeptiere das“, sagt Rosendahl. Gleichwohl erwägt der MTV aber, mit seiner zweiten Mannschaft künftig nicht mehr gegen den TSV Buxtehude-Altkloster II antreten zu wollen.

Altklosters Trainer Nedim Erdogan bestätigt, dass es zu Rangeleien und verbalen Auseinandersetzungen gekommen sei. Er findet aber, dass das Thema überdramatisiert werde. „Der Schiedsrichter war der Grund, warum die Situation eskaliert ist“, sagt Nedim. Der TSV-Coach spricht von lächerlichen, einseitigen Entscheidungen, durch die seine angeblich überlegene Mannschaft verloren habe: unnötige Abseitsentscheidungen, eine Rote Karte, ein nicht gegebener Strafstoß. „So macht Fußball keinen Spaß.“

Nedim gedenkt, sein Traineramt beim TSV nach dieser Saison niederzulegen. Seine Mannschaft sei am vergangenen Wochenende nicht zum ersten Mal unfair behandelt worden. Der TSV-Trainer vermutet einen Zusammenhang mit dem hohen Anteil von Spielern mit Migrationshintergrund in seiner Mannschaft. „Meine Jungs lassen sich schnell reizen“, sagt Nedim, „andere Mannschaften wissen, wie man das ausnutzt.“

Der Schiedsrichter hätte die Partie vorzeitig abbrechen oder Platzverweise aussprechen können, sagt der Vorsitzende des NFV-Kreises Stade, Ulrich Mayntz. Um aber eine noch stärkere Eskalation zu vermeiden, habe der Unparteiische richtigerweise auf diese Maßnahmen verzichtet. Mayntz, der die nachfolgende Partie auf dem Waldsportplatz leitete, hatte versucht, bei der Auseinandersetzung beschwichtigend einzugreifen.

Dem TSV drohen nun Konsequenzen. Der Stader Spielausschuss entscheidet im Laufe der Woche, ob ein Verfahren gegen den Verein erarbeitet wird oder ob das Verfahren aufgrund unklarer Sachverhalte für weitere Ermittlungen an das Kreisportgericht abgegeben wird. Es ist anzunehmen, dass es auf Letzteres hinauslaufen wird.

Aufrufe: 028.3.2017, 13:09 Uhr
TAGEBLATT | Tim ScholzAutor