2024-05-02T16:12:49.858Z

Pokal
Pampows Stürmer Rafael Cruz (r.), hier im Duell mit Schwerins Mario Schilling, traf nach 65 Minuten zum vorentscheidenden 2:0. Dietmar Albrecht
Pampows Stürmer Rafael Cruz (r.), hier im Duell mit Schwerins Mario Schilling, traf nach 65 Minuten zum vorentscheidenden 2:0. Dietmar Albrecht

Des einen Freud, des anderen Leid

MSV Pampow gewinnt Viertelfinal-Derby gegen den FC Mecklenburg Schwerin mit 2:0 und steht unter den letzten Vier

Verlinkte Inhalte

Am Freitag feierte Ronny Losereit, Torwart beim Fußball-Verbandsligisten MSV Pampow, seinen 29. Geburtstag. Wobei das Feiern eher spärlich ausfiel, musste Pampows Schlussmann doch einen Tag später seinen Kasten im Viertelfinal-Derby des Landespokals gegen den FC Mecklenburg Schwerin sauber halten.

Und das tat er: Dank eines 2:0-Sieges über Oberligist Schwerin zog der MSV Pampow vor 1285 Zuschauern ins Halbfinale des MV-Pokals ein. Wie so oft in Derbys ist des einen Freud, des anderen Leid. 15 Sekunden waren gespielt, da jubelten die MSV-Fans über den Elfmeterpfiff des Unparteiischen, weil FCM-Verteidiger Hannes Wandt Patrick Bahl im Strafraum regelwidrig stoppte. „Der Elfmeter hat uns natürlich in die Karten gespielt. Schön, dass Sibbe (Sebastian Drews, Anm. d. R.) ihn reingehauen hat“, sah MSV-Keeper Ronny Losereit aus gut 80 Metern Entfernung die 1:0-Führung der Hausherren nach noch nicht einmal 60 Sekunden. Der FC Mecklenburg musste diesen Dämpfer erst einmal verarbeiten, war anschließend um einen konstruktiven Spielaufbau bemüht, konnte aber ebenso wenig richtig gefährliche Offensivaktionen vorweisen wie die Gastgeber aus Pampow. „Wir haben nicht viel zugelassen, hatten selber aber auch nur eine große Möglichkeit. Dann ist der Start mit dem Elfmeter natürlich umso bitterer“, befand FCM-Innenverteidiger Nils Laumann. Vielleicht hätte diese Partie noch eine andere Wendung genommen, wenn Evgeni Pataman in der 50. Minute nach einer schönen Einzelaktion nicht den Pfosten sondern das Tor zum Ausgleich getroffen hätte. Stattdessen war Pampows Rafael Cruz nach 65 Minuten zur Stelle und erzielte nach einem langen Einwurf das vorentscheidende 2:0. „Wir wissen, dass wir bei Einwürfen stark sein können. Dann ist der Ball da hingekommen, wo er hin sollte und Rafael hat den klasse unters Dach gehauen. Angedeutet hatte sich das allerdings nicht“, kommentierte Losereit das 2:0.

„Wir waren in den entscheidenden Momenten nicht da. Pampow hat die entscheidenden Zweikämpfe gewonnen. Das waren nicht viele, aber das hat gereicht“, analysierte Nils Laumann nach Spielschluss das Pokalaus der Schweriner. Und Laumann ergänzte: „Nützt ja nichts, so ist Fußball. Das ist ein Ergebnissport. Für uns heißt es jetzt Mund abputzen und in Schöneiche dann endlich wieder einen Sieg einfahren.“ Auch er sah in der 90. Minute den unrühmlichen Höhepunkt in einer stets fairen aber schwachen Partie: Nach wiederholtem Meckern musste Stürmer Collins Folarin mit Gelb-Rot vom Platz. Vorausgegangen war allerdings eine rassistische Beleidigung aus dem Publikum. Nach Schlusspfiff galt dann wieder: Des einen Freud, ist des anderen Leid. Während beim MSV Pampow „Derbysieger, Derbysieger“ skandiert wurde, saßen einige Schweriner Spieler minutenlang enttäuscht auf dem Rasen. Der FCM ist ausgeschieden, der MSV steht im Halbfinale. Und gegen wen soll es dann gehen? „Ich würde ganz gerne im Ostseestadion spielen“, äußerte Losereit den Wunsch, auf Drittligist Hansa Rostock zu treffen. Der muss allerdings erst einmal sein Viertelfinalspiel gegen den Greifswalder FC gewinnen. Sollte am Montag um 18 Uhr bei der Auslosung im NDR-Format „Nordmagazin - Land und Leute“ auf dem Los Hansa/Greifswald stehen, dann wäre das ein verspätetes Geburtstagsgeschenk für Pampows Schlussmann. Die verschobene Party vom Freitagabend, die hat der 29-Jährige übrigens am Sonnabendabend nachgeholt – mit dem vorausgegangenen Pokalsieg natürlich umso größer.

MSV Pampow: Losereit – Reis, Drews, Looks, Wegner, Hasselmann, Dudiev, Poser (61. Waack), Rieling (65. Cherchenko), Bahl (69. Grewe), Cruz.

FC Mecklenburg Schwerin: Rohde – Schmal, Laumann, Schilling, Wandt, Kaminski, Bohmann, Michalski (75. Ahua), Laudan (62. Witkowski), Pataman, Folarin.

Aufrufe: 026.3.2017, 18:15 Uhr
Hagen BischoffAutor