2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Ein Höhepunkt des FV Ravensburg (links Daniel Hörtkorn) in der bisherigen Saison war der Sieg im Verbandspokal gegen den Fußball-Drittligisten VfR Aalen (Matthias Morys). Derek Schuh
Ein Höhepunkt des FV Ravensburg (links Daniel Hörtkorn) in der bisherigen Saison war der Sieg im Verbandspokal gegen den Fußball-Drittligisten VfR Aalen (Matthias Morys). Derek Schuh
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Mörth: "Unser größtes Problem ist die Konstanz"

Peter Mörth, Sportlicher Leiter des Fußball-Oberligisten FV Ravensburg, über die bisherige Saison

Ravensburg / tk - Beim Blick auf die Tabelle in der Fußball-Oberliga kann der FV Ravensburg eigentlich ganz zufrieden sein. Platz drei steht dort momentan zu Buche. Thorsten Kern hat sich mit dem Sportlichen Leiter Peter Mörth über die bisherige Saison, Ndriqim Halili und das Spitzenspiel am Samstag gegen den FC Nöttingen unterhalten.

Herr Mörth, nach elf Spieltagen liegt der FV auf Platz drei in der Oberliga. Sind Sie als Sportlicher Leiter zufrieden?

Mit dem Tabellenplatz natürlich, aber beim Spielerischen bin ich der Meinung, dass da schon noch Luft nach oben ist. Wie ich schon vor der Saison sagte, wird unser größtes Problem die Konstanz in der Mannschaft sein. Wir schaffen es einfach nicht, dass alle elf Spieler ihre Topleistung gleichzeitig abrufen.

Nach den dürftigen Auftritten in manchen Heimspielen kamen zuletzt rund 500 Zuschauer im Schnitt. Zu wenig für den FV?

Stimmt, wir können besser spielen. Aber unsere Mannschaft will immer gewinnen und gibt alles. Ich bedaure es sehr, dass diese Leistung meist so wenig honoriert wird und dass die Ravensburger so kritisch mit dem Team sind. Ein bisschen mehr Kredit bei den Zuschauern würde unser Team auf dem Feld und die Verantwortlichen neben dem Feld bestimmt noch mehr motivieren. Immerhin haben wir bisher nur einmal unentschieden gespielt, den Drittligisten Aalen im Pokal geschlagen und sonst alle Heimspiele gewonnen. Auch die Infrastruktur wächst, es wird dem Zuschauer immer mehr geboten.

Am Samstag um 15.30 Uhr steht das Spitzenspiel gegen den Regionalliga-Absteiger und Tabellenzweiten FC Nöttingen an. Was erwarten Sie für ein Spiel bei wohl erstmals sehr kaltem Wetter?

Die Mannschaft wird sich von ihrer Schokoladenseite zeigen und alles dafür geben, dem haushohen Favoriten ein Bein zu stellen. Ich empfehle deshalb, warme Jacken und warme Schuhe anzuziehen und die Mannschaft anzufeuern - sie hat es in meinen Augen verdient.

Nach einem guten Start gab es zwischendurch eine Phase, in der es nicht gut lief. Woran lag das?

Das ist immer so eine Sache. Im ersten Jahr (nach dem Oberliga-Aufstieg, Anm. der. Red.) sind wir auf der Euphoriewelle geschwommen. Im zweiten Jahr kam ein neuer Trainer. Jetzt ist der Kader so ausgeglichen, dass einige noch nicht damit zurechtkommen, nach einem guten Spiel auch mal von der Bank zu kommen. Die Zugänge haben alle eingeschlagen, trotzdem braucht es Eingewöhnungszeit. Und natürlich sind unsere langwierigen Ausfälle Gründe für fehlende Konstanz. Ralf Heimgartner hat uns gefehlt, so wie Harun Toprak. Rahman Soyudogru war bis zu seiner Sperre in Topform, jetzt hat es auch Nicolas Jann erwischt. Moritz Jeggle und Manuel Litz sind oder waren gesperrt, somit gab und gibt es immer wieder Umstellungen vor allem im Defensivbereich. Auch mit Johannes Joser (verletzter Co-Trainer, die Red.) haben wir gerechnet, aber er wird wohl nicht mehr richtig gesund.

War die Nachverpflichtung von Ndriqim Halili, der schon vier Saisontore erzielt hat, daher ein Glücksgriff für den Verein? Kam er auf den FV zu oder Sie auf Halili?

Ja klar, Richi ist ein Glücksfall für uns - sportlich und menschlich. Ich habe ihn ja schon in der C-Jugend selber trainiert. Er hat seinen Erfolgshunger noch wie damals, das gefällt mir. Die Verpflichtung hat eine eigene Geschichte. Ich war am 30. August in Helsinki, da rief mich sein Vater an und wir sprachen über einen Wechsel. Ich sagte ihm: "Verhandeln können wir erst nach meiner Rückkehr, aber ihr müsst euch sofort entscheiden. Am nächsten Tag läuft die Wechselfrist ab und ihr müsst mir vertrauen." Bis 12 Uhr musste der Antrag beim Verband sein - das war aber kein Problem, Inge Hartmann hat das geregelt, und am nächsten Tag spielte Richi im Pokal in Neckarsulm. Das sind ganz klar Höhepunkte für einen Manager, wenn einem so viel Vertrauen entgegengebracht wird.

Aufrufe: 014.10.2015, 11:07 Uhr
Schwäbische ZeitungAutor