2024-04-25T14:35:39.956Z

Der Spieltag
Der SV Mering hat die Hürde Dinkelsbühl gut genommen - wie hier Manuel Müller beim Sprung über den Keeper Philipp Deeg.  	Foto: Rudi Fischer
Der SV Mering hat die Hürde Dinkelsbühl gut genommen - wie hier Manuel Müller beim Sprung über den Keeper Philipp Deeg. Foto: Rudi Fischer

Mozaffari beschert Mering doch noch den Sieg

3:2 in der Schlussminute gegen dezimierte Dinkelsbühler +++ Kaufbeuren macht aus keiner Chance zwei Tore +++ Punktgleiches Trio ganz vorne

Alles deutete schon auf eine Punkteteilung hin, nachdem die SF Dinkelsbühl beim SV Mering trotz Unterzahl einen 0:2-Rückstand wettgemacht hatten. Doch dann schlug Amir Mozaffari in der Nachspielzeit zu und sorgte dafür, dass die Meringer an der Spitzengruppe in der Landesliga Südwest dran bleiben. Ganz vorne ist wieder der SC Ichenhausen nach dem 2:0-Erfolg beim TSV Nördlingen zu finden. Wobei der SCI punktgleich mit dem FC Gundelfingen und dem TSV Kottern ist.
SV Mering - Sportfreunde Dinkelsbühl 3:2
Letzten Endes war es ein glücklicher Sieg, den die Meringer gegen die Sportfreunde Dinkelsbühl einfahren konnten. „Der Spielverlauf glich nach einer starken ersten Halbzeit der Meringer dem letzten Spiel in Oberweikertshofen“, so Günter Bayer, der wiederum die Anfälligkeit seiner Hintermannschaft bemängelte. Zwei herrlich umgesetzte Treffer von Meringer Augustin Barbano – bereits in der siebten Minute – und Manuel Müller in der 43. Spielminute müssten eigentlich Sicherheit in die Mannschaft bringen. Dennoch machten sich die Meringer wieder einmal das Leben selbst schwer und den Gegner mit den eigenen Unkonzentriertheiten stark.
Fehlende Konzentration ermöglichte es dann in der 55. Spielminute, dass Dinklesbühler Tim Müller, der seinen Freistoß einfach aus 35 Metern direkt aufs Meringer Tor zog, Daniel Sedlmeier zum ersten Mal überwinden konnte. In der 84. Spielminute war es dann Jens Eiberger, der die Verwirrung in der Meringer Abwehr nutzte und aus zehn Metern den Ball ins rechte Kreuzeck jagte. Obwohl sich die Mittelfranken aus Dinkelsbühl bereits seit der 36. Minute – nach Gelb-Roter Karte gegen ihren Kapitän Steffen Engelhardt – in Unterzahl befanden, war das Spiel nun wieder offen.
Matchwinner war dann in der Nachspielzeit Amir Mozaffari, der nach hoher Hereingabe den Platz im Strafraum hatte und aus zehn Metern Entfernung mit einem sehr schönen Seitfallzieher den Ball ins linke Eck des Dinkelsbühler Kasten nagelte. Rot sah dann auch noch der Dinkelsbühler Johannes Müller nach seinem völlig unnötigen Einsteigen gegen Florian Stapfer – und das in einer Situation, in der das Spiel ja doch schon fast gelaufen war.
An Härte und Nicklichkeiten fehlte es dem Spiel jedoch nicht. Gelbe Karten auf beiden Seiten und sogar eine glatt Rote Karte nach Spielabpfiff für den Dinkelsbühler Johannes Müller musste Schiedsrichterin Monika Pieczonka verteilen.
Günter Bayer ist dennoch froh über die gewonnenen drei Punkte: „Ich habe nicht mehr damit gerechnet, dass uns das dritte Tor noch gelingt. Das wiederum spricht für die Moral der Mannschaft, dass wir nochmals umgeschaltet haben und nach vorn gearbeitet haben. Amir hat hier mit seinem wirklich sehenswerten Tor der Mannschaft den Sieg gesichert. Dennoch darf es einfach nicht passieren, dass der Gegner nach 0:2-Rückstand, mit einem Mann weniger auf dem Platz und in Mering dann sogar noch den Ausgleich erzielt. Vielleicht hilft so ein dreckiger Sieg, dass die Mannschaft noch ein wenig mehr zusammenwächst und sich dadurch weiter festigt.“
Schiedsrichter: Monika Pieczonka (Kirchasch) - Zuschauer: 90

Tore: 1:0 Agustin Barbano (7.), 2:0 Manuel Müller (43.), 2:1 Tim Müller (55.), 2:2 Jens Eiberger (84.), 3:2 Amir Mozaffari (91.)

Gelb-Rot: Steffen Engelhardt (36./SV Sportfreunde Dinkelsbühl/Handspiel)
Rote Karte: Johannes Müller (93./SV Sportfreunde Dinkelsbühl)

SC Fürstenfeldbruck - FC Affing 1:1
Spiele in der Fremde liegen derzeit dem FC Affing. Auch in Fürstenfeldbruck konnte die Truppe um Interimscoach Jürgen Schmid bestehen und hatte zumindest einen Zähler im Gepäck. Die Affinger traten wieder leidenschaftlich an und kämpften verbissen. Dieses Engagement wurde mit dem Auswärtspunkt belohnt, wenngleich nicht verborgen blieb, dass der FCA nahezu auf der letzten Rippe unterwegs war. Trainer Schmid freute sich: „Jeder hat wieder versucht, sein Bestes zu geben, und sich voll in den Dienst der Mannschaft gestellt.“ Die Defizite in der körperlichen Verfassung werden nicht so schnell abzustellen sein. Zudem quälten sich Mannschaftsführer Armin Failer, der das größte Laufpensum abspulte und voranmarschierte, Marco Lechner, Nino Kindermann und Daniel Söllner mit Blessuren über das grüne Geläuf.
Die Brucker hatten mit ähnlichen Schwierigkeiten zu kämpfen. Trainer Tarik Sarisakal, der ständig lautstark Anweisungen gab, vermisste in seiner Truppe den schnellen, geradlinigen Spielaufbau. „Da war immer ein Haken zu viel und dann wurde der Ball in der Angriffsschaltstelle nicht konsequent festgemacht“, bemängelte er. Dass sein Team durchaus Qualität beim schnellen Umschalten hat, bewiesen die Platzherren in der Anfangsphase. Marian Meier zog aus 18 Metern ab. FCA-Torhüter Florian Riegel war aber auf dem Posten. Sechs Minuten später spielte Michael Arndt einen Traumpass auf Karol Kopec. Riegel verkürzte den Winkel.
Danach bekam Affing die Hausherren besser in den Griff. Manuel Steinherr, Daniel Söllner, Benjamin Woltmann und Marco Lechner standen nun aufmerksamer. „Das war schon prima, wie wir vor der Abwehr gearbeitet haben“, freute sich Schmid. Allerdings vermisste er im Spielaufbau die klugen Laufwege. „Da läuft unser Spiel nicht rund“, hatte der Affinger Coach die Schwachstellen ausgemacht. Affing spielte hier aber nicht den finalen Pass, um die verunsicherten Brucker Abwehr energisch unter Druck zu setzen.
Auffälligster Akteur war Uli Fries. Nur gut für Affing, dass die Nebenleute mit seinen Ideen nichts anzufangen wussten. Deshalb probierte es der Linksfuß selber aus der Distanz. Einen Freistoß parierte Torhüter Riegel ohne große Mühe. Nach einer halben Stunde touchierte ein Knaller aus 20 Metern den Außenpfosten und dann muss sich Riegel mächtig strecken, als Kopec abzog. Den Nachschuss donnerte Fries ans Lattenkreuz. Und dann rollte der Ball auf der Gegenseite über die Torlinie, dank der Mithilfe der Heimelf. Torhüter-Youngster Luis Jungtorius, der den erkrankten Lukas Welzmüller vertrat, spielte einen Abstoß zu Florian Baier. Simon Knauer hatte aufgepasst und setzte energisch nach. Sebastian Kraus drückte beim Rettungsversuch den Ball zum 0:1 ins eigene Tor.
Fries überraschte mit einer Bogenlampe aus 40 Metern Riegel zum Ausgleich. Torhüter Jungtorius rammte Marius Kefer. Aber anstatt auf Strafstoß erkannte der Unparteiische auf Foul des Affingers – eine glatte Fehlentscheidung. Zwei Minuten später landete ein Kopfball von Knauer auf dem Querbalken.
Schiedsrichter: Elias Tiedeken (Neusäß) - Zuschauer: 150
Tore: 0:1 Sebastian Kraus (41./Eigentor), 1:1 Uli Fries (57.)

FC Memmingen II - SC Oberweikertshofen 2:2
Nach zuletzt zwei Siegen musste sich der FC Memmingen II gegen den SC Oberweikertshofen mit einem Punkt zufrieden geben. Damit blieb der FCM II zwar auch im vierten Spiel in Folge ungeschlagen, Trainer Andreas Köstner war dennoch nicht ganz zufrieden: „Wir hätten die Partie in der ersten Halbzeit entscheiden müssen.“
Nach dem 1:0 durch Ugur Kiral, der eine Flanke von Jörg Redle verwertete (20.), ergaben sich reihenweise Chancen. Kiral (36./41.), Fabian Krogler (38./40.) und Redle (42.) hätten erhöhen können. Die Oberbayern kamen engagierter aus der Kabine und Mario Maric traf gleich nach Wiederanpfiff zum 1:1 (48.). Spielertrainer Florian Hönisch brachte den SCO danach mit einem Schuss ins Kreuzeck in Führung (57.). Die Memminger meldeten sich aber zurück und Robin Lhotzky drückte eine Flanke von Jannik Froschauer zum 2:2 über die Linie (77.). In der Schlussphase hatten beide Seiten die Chance, die Begegnung noch für sich zu entscheiden. Die größte vergab Sivonijic für die Oberweikertshofer, als er in letzter Minute das Gebälk traf.
Schiedsrichter: Leonhard Geisweid (Altomünster) - Zuschauer: 100

Tore: 1:0 Ugur Kiral (20.), 1:1 Mario Maric (47.), 1:2 Florian Hönisch (57.), 2:2 Robin Lhotzky (77.)

TSV Nördlingen - SC Ichenhausen 0:2
Zum ersten Mal in dieser Saison kassierte der TSV Nördlingen eine zweite Niederlage in Folge und zugleich war das 0:2 gegen den SC Ichenhausen die erste Heimniederlage der Rieser. Erstmals stand Neuzugang Kevin Maschke zwischen den Pfosten; ihn trifft am 0:2 die wenigste Schuld.
Keine fünf Minuten waren gespielt, als Bernhard Grüner die Kugel vors Tor geben konnte, wo Bernd Günther aus sechs Metern nur noch den Fuß hinhalten musste. Mehrfache Klärungsversuche der TSV-Deckung gingen zuvor schief. Doch die Gastgeber waren um den sofortigen Ausgleich bemüht. Einen Schuss von Manuel Meyer mit seinem schwächeren rechten Fuß lenkte Torwart Simon Zeiser um den Pfosten (6.). Zeiser zeigte sich auch reaktionsschnell bei einem Kopfball von Nico Hensolt nach einer Ecke von Philipp Buser (7.).
Auch wenn TSV-Trainer Tobias Luderschmid der Behauptung widersprach, dass es eines der schlechtesten Saisonspiele der Nördlinger war („wir hatten nur eine ineffektive Spielweise“), war die zweite Hälfte aus Rieser Sicht ein arges Gegurke und fast nur Stückwerk. SCI-Trainer Oliver Schmid erwies sich dabei als ein Meister der psychologischen Beeinflussung, denn als Torhüter Maschke Schulterberührung mit Fiedler hatte und Schmid deshalb vehement einen Strafstoß forderte (54.), zwang er den Schiedsrichter zu einem ewig langen Gespräch an den Außenlinie. Die Folge war eine Konzessionsentscheidung nur vier Minuten später, als Raab eher fair klärte, als Hofmiller zu foulen. Die Strafstoßentscheidung war lächerlich, doch Hofmiller schnappte sich die Kugel und traf zum 0:2, wobei Maschke noch mit den Fingern dran war (58.).
Luderschmid reagierte und nahm mit Matthias Kefer den fehleranfälligsten Akteur vom Platz. Doch vom Anschlusstor waren die Rieser meilenweit entfernt. Buser probierte es aus 18 Metern, doch er zielte vorbei (64.). Ichenhausens Keeper Zeiser bekam im zweiten Abschnitt keinen einzigen Ball zu halten, während Nördlingens Torhüter Maschke bei einem Schuss von Bernd Günther auf dem Posten war und gegen den allein vor ihm stehenden Stefan Winzig das 0:3 verhinderte (78.). Ein spielerischer Lichtblick beim TSV war lediglich ein Doppelpass zwischen Helmschrott und Daniel Hensolt, doch der Rest war Frust, der sich noch in zwei Ampelkarten gegen Stefan Rieß (80.) und Michael Knötzinger (88.) niederschlug.
Schiedsrichter: Michael Winkler (Rittersbach) - Zuschauer: 150
Tore: 0:1 Bernd Günther (5.), 0:2 Sebastian Hofmiller (58. Foulelfmeter)
Gelb-Rot: Stefan Rieß (80./TSV Nördlingen), Michael Knötzinger (88./TSV Nördlingen)


Keinen Sieger gab es im Allgäuer Derby zwischen dem VfB Durach (Mitte Alexander Schedel, rechts Manuel Welte) und der SpVgg Kaufbeuren (links Fabian Freudling). F.: Michael Oswald

VfB Durach - SpVgg Kaufbeuren 2:2
Ohne eine einzige gefährliche Torchance gehabt zu haben, nahm die SpVgg Kaufbeuren beim VfB Durach einen Punkt mit nach Hause. Die Gäste aus dem Ostallgäu taten sich in der Anfangsphase sichtlich schwer. Sie waren vor allem in der Defensive gefordert und versuchten es im Spielaufbau immer wieder mit weiten Bällen in die Spitze; allerdings erfolglos. Der VfB hingegen begann engagiert und kam durch Thomas Echteler in der fünften Minute zur frühen Führung. Mit einem satten Schuss aus kurzer Distanz ließ er Kaufbeurens Torwart Carsten Schmelz beim 1:0 keine Chance.
Schmelz stand auch beim nächsten Duracher Angriff im Mittelpunkt, als er VfB-Stürmer Alexander Schedel im Strafraum zu Fall brachte, Schiedsrichter Florian Ziegler allerdings den Gastgebern einen möglichen Foulelfmeter verweigerte. In der Folgezeit waren die Oberallgäuer weiter die agilere Mannschaft, Kaufbeuren brachte im Angriff wenig bis gar nichts zu stande. So fiel der Ausgleichstreffer in der 35. Minute wie aus heiterem Himmel und mit kräftiger Unterstützung der Duracher Mannschaft: Michael Mayr wollte denn Ball zurück zu Torwart Philipp Czitron köpfen, der eilte Mayr allerdings bereits entgegen und hatte keine Chance, das Eigentor zu verhindern.
Nach dem Wiederanpfiff war es wieder der VfB, der vorlegte. Erst traf Thomas Rothbauer in der 51. Minute aus gut 25 Metern unhaltbar ins lange Eck zum viel umjubelten 2:1. Eine Minute später hätte Echteler eigentlich nachlegen müssen, schoss aus aussichtsreicher Position aber knapp über das Tor.
Danach plätscherte die Partie, die zeitweise ruppig geführt wurde, ohne große Höhepunkte vor sich hin. Bis zur 81. Spielminute. Die Kaufbeurer bekamen an der Strafraumgrenze einen Freistoß zugesprochen und den verwandelte Alexander Schmidbauer zum Endstand.
Schiedsrichter: Florian Ziegler (Hohenpeißenberg) - Zuschauer: 250

Tore: 1:0 Thomas Echteler (5.), 1:1 Michael Mayr (35. Eigentor), 2:1 Thomas Rothbauer (51.), 2:2 Alexander Schmidbauer (81.)

SV Planegg-Krailling - TSV Kottern 3:3
Der TSV Kottern hat die Tabellenführung wieder eingebüßt. Kurios war der Spielverlauf. Beim SV Planegg-Krailling führten die Allgäuer nach fünf Minuten schon 2:0, lagen aber zur Pause mit 2:3 himten, um am Ende trotz Unterzahl zumindest noch Punkt beim 3:3 zu sichern.
Kottern startete furios und ging durch Marc Hänschke in Führung. Unmittelbar nach dem Anstoß unterlief Maximilian Theobald ein Eigentor zum 2:0 (5.) für Kottern. Die Gäste bestimmten das Geschehen, wurden aber etwas überheblich. Sie nutzten ihre Chancen nicht und nach einem Abwehrfehler machte Manuel Ezberci das 1:2 (16.). Planegg witterte seine Chance, glich durch Tobias Schöglmann aus (29.) und ging sogar in Führung (42.). Erneut war Schöglmann erfolgreich, als er einen Strafstoß verwandelte. Kotterns Maximilian Miorin hatte für sein Foul im Strafraum die Rote Karte zuvor gesehen.
Nach der Pause sicherte Sinan Yilmaz den Sankt Mangern – sie mussten das Spiel nach Rot für Marc Hänschke (85.) mit acht Feldspielern beenden – den Punkt (60.) ebenfalls per Strafstoß. „Es ist schade, nach einer 2:0-Führung mit nur einem Punkt heim zu fahren. Aber mein Team hat Moral bewiesen und sich über Kampf zurück ins Spiel gebracht,“ sagte Trainer Kevin Siegfanz.
Schiedsrichter: Florian Keppeler (Auerbach-Stetten) - Zuschauer: 150

Tore: 0:1 Marc Hänschke (5.), 0:2 Maximilian Theobald (5./Eigentor), 1:2 Manuel Ezberci (16.), 2:2 Tobias Schöglmann (29.), 3:2 Tobias Schöglmann (43./Foulelfmeter), 3:3 Sinan Yilmaz (52./Foulelfmeter)

Rote Karten: Maximilian Miorin (42./TSV Kottern), Marc Hänschke (75./TSV Kottern)


SV Egg an der Günz - TSV Aindling 3:1
Beim TSV Aindling zeigt die Erfolgskurve weiter nach unten. Nach der Niederlage in Egg an der Günz rutschte der ehemalige Bayernligist auf Rang 14 ab. „Wir wollen uns nicht verstecken“, hatte TSV-Trainer Roland Bahl vorab erklärt. So startete er mit zwei echten Spitzen, mit Alexander Lammer und mit Patrick Modes. Die Begründung des Coaches: „Wir wollten versuchen, den Gegner früher zu beschäftigen. Das haben wir lange geschafft.“ Aber halt nicht lange genug.
Kurz vor dem Pausenpfiff fiel bereits eine Vorentscheidung. In der zweiten Minute der Nachspielzeit befand sich Aindling in der Bewegung nach vorne, verlor aber den Ball. Michael Schäffler und Philipp Körner konnten in der folgenden Szene nicht klären und die Kugel fiel hinten in die Maschen. „Da waren die Köpfe wieder unten“, stellte Bahl mit Bedauern fest.
Die Gäste zeigten eine engagierte Leistung und waren dem Aufsteiger ein Gegner auf Augenhöhe, doch Egg war etwas zielstrebiger und hatte die bessere Spielanlage. In der 21. Minute erzielte Christian Jehle das 1:0. Nach der Halbzeit agierte Aindling druckvoller. Daraus resultierte der 1:2-Anschlusstreffer von Johannes Putz, der einen Freistoß aus knapp 30 Metern verwandelte. Die Allgäuer wankten in dieser Phase etwas, doch Schuhwerk sorgte mit dem 3:1 per Freistoß für die Entscheidung (70.).
Die Gäste hätten sich was ausrechnen können, wenn sie nicht prompt erneut mit zwei Treffern in Rückstand geraten wären. Wie das 3:1 zustande kam, das störte Roland Bahl gewaltig: „Da steht die Mauer nicht richtig und du bist wieder aus dem Spiel. Wir fangen ein Freistoßtor ein, das sicher haltbar oder vermeidbar gewesen wäre.“ Am Ende hatte der SVE noch die eine oder andere Konterchance, doch ein weiteres Tor wäre dann doch des Guten zuviel gewesen. So ging das Ergebnis letztlich in Ordnung.
Die Aindlinger haben nun in den vergangenen beiden Landesligapartien zusammen acht Treffer kassiert. Allerdings sind die Misserfolge nicht allein der Defensive anzulasten. Gegen Illertissen II und in Egg gelang jeweils nur ein Treffer. Demnach läuft es auch im Offensivbereich keineswegs nach Wunsch. Bahl beurteilt die Lage so: „Die entscheidenden Dinge macht der Gegner besser. Das ist auch eine Kopfsache.“
Schiedsrichter: Pantelis Gitopoulos (FC Bayern) - Zuschauer: 250

Tore: 1:0 Christian Jehle (24.), 2:0 Torsten Schuhwerk (49.), 2:1 Johannes Putz (63.), 3:1 Torsten Schuhwerk (72.)


Mit allergrößtem Einsatz stemmten sich Stefan Schnurrer (vorne) und Christian Bestele den Angriffen des FC Gundelfingen entgegen. Nur drei Minuten lang bröckelte der Abwehrbeton des TSV Gersthofen. Dies nutzten die Gäste zu zwei Treffern, die ihnen einen 2:0-Sieg bescherten. Foto: Walter Brugger

TSV Gersthofen - FC Gundelfingen 0:2
„Es sind Fortschritte erkennbar.“ Hinrich Habenicht, der Präsident des TSV Gersthofen, hatte nach einer torlosen ersten Halbzeit, in der die aufopferungsvoll kämpfende Gersthofer Hintermannschaft kaum etwas zugelassen hatte, gerade ausgesprochen, als der vom Trainer Ivan Konjevic angerührte Beton erstmals bröckelte. Der bullige Stefan Schimmer setzte sich im Kopfballduell gegen den zehn Zentimeter kleineren und zehn Kilo leichteren Michele Muscillo durch und erzielte das 0:1. Gerade Muscillo steht für die Sorte von Spielern, denen man die Landesliga nicht zugetraut hätte. Ebenso Christian Bestele, der sich zu einer festen Größe im defensiven Mittelfeld entwickelt hat. Zum ersten Mal stand Christoph Werner, der Torjäger der zweiten Mannschaft, in der Startelf.
War Schimmer beim 0:1 quasi mit der Brechstange erfolgreich, setzte Manuel Feil drei Zeigerumdrehungen später das Florett an. Geschickt setzte er sich gegen drei TSV-Abwehrspieler durch und vollendet ins lange Eck. Dieses Traumtor war aber auch die einzige gelungene Aktion des Ex-Gersthofers gegen seine ehemaligen Kameraden.
Überhaupt fiel dem FC Gundelfingen in der ersten Halbzeit gegen die gut gestaffelte Gersthofer Hintermannschaft wenig ein. Die Gäste waren zwar optisch überlegen, doch entweder war TSV-Torhüter Stefan Brunner auf dem Posten oder man zielte vorbei. Bei der größten Chance behinderten sich David Anzenhofer und Bernd Scheu gegenseitig (35.). Ausgeklügelte Freistoßtricks verpufften wirkungslos.
In Durchgang zwei hatte zunächst Stefan Schnurrer die bis dato einzige Gelegenheit für den TSV (50.), ehe ein Doppelschlag für die Entscheidung sorgte. Gundelfingen spielte nun befreit auf und schoss aus allen Rohren. Der starke Marvin Dörr klärte gegen René Schröder per Kopf auf der Linie (57.), Stefan Brunner verhinderte gegen Schimmer größeres Unheil (76.).
„Innerhalb von drei Minuten haben wir das Spiel verloren“, ärgerte sich Trainer Ivan Konjevic. „Vor dem 0:1 müssen wir die Flanke verhindern und beim 0:2 haben sich drei Mann ungeschickt verhalten.“ Einen Vorwurf wollte er seiner blutjungen und einsatzfreudigen Truppe jedoch nicht machen. „Das ist alles Kopfsache. Nach dem 0:1 hat man gesehen, wie die Köpfe nach unten gegangen sind.“ Bei den wenigen Vorstößen bemängelte Konjevic Entschlossenheit. So verfehlte Schnurrer einen Querpass des eingewechselten Stefan Leiteritz (58.).
Schiedsrichter: Peter Karmann (Wertingen) - Zuschauer: 225
Tore: 0:1 Stefan Schimmer (53.), 0:2 Manuel Feil (55.)

Aufrufe: 024.8.2014, 20:14 Uhr
Augsburger Allgemeine / wabAutor