2024-04-25T14:35:39.956Z

Team Rückblick
F: Krämer
F: Krämer

"Motivationsprobleme gibt es bei uns nicht"

Bernd Reitz und die SG Haag suchen nach der Form - vier verletzte Stammspieler

Im Hunsrück hat sich Ernüchterung, aber (noch) keine Resignation breitgemacht. Die SG Haag war mit dem festen Willen in die Saison gestartet, die Abstiegsplätze weit genug weg zu halten, um eine sorgenfreie Runde zu spielen. Nun hat sich diese Zielvorgabe nach 14 Spielen relativiert.
Haag.

Das Team von Bernd Reitz kämpft mit den alltäglichen Sorgen eines gebeutelten Fußballvereins. „Wichtige Leute stehen uns seit Saisonbeginn nicht mehr oder noch nicht zur Verfügung. Vorn haben wir immer unsere Tore gemacht, doch hinten kriegen wir einfach zu viele Gegentore. Das drückt natürlich auf die Stimmung“, sagt der Coach Bernd Reitz. Das Defensivverhalten der gesamten Mannschaft ist oft nicht ligatauglich. „Das fängt vorne bei den Stürmern an und zieht sich wie ein roter Faden durch die Mannschaft. Wenn du dann noch unnötige Gegentore bekommst in Momenten, in denen du am Drücker bist, ist das doppelt ärgerlich. Doch Motivationsprobleme gibt es bei uns nicht.“ Noch nicht. Denn nach der 3:4-Niederlage gegen Minderlittgen-Hupperath gingen die Köpfe schon bedenklich nach unten. Die Haager führten nach der Halbzeit mit 2:1 und bekamen dann innerhalb von neun Minuten drei Tore. „Das waren alles persönliche Fehler, die wir in Zukunft vermeiden müssen. Es fehlte oft nicht viel, doch irgendwann passieren dann die schlimmen Fehler“, erklärt Bernd Reitz, der seit letzten Sonntag eine Sorgenfalte mehr auf der Stirn trägt. Der vor der Saison aus Morscheid gekommene Tim Pendzialek hat sich im Minderlittgen-Spiel einen Kreuzbandriss zugezogen und fällt Minimum bis Saisonende aus. „Das ist wie verhext, denn Tim war nach seinem Wechsel aus Morscheid eine echte Verstärkung für uns, hat in jedem Spiel seine Leistung gebracht.“ Mit Pendzialek hat es auch Marvin Thees mit der schlimmsten aller Verletzungen erwischt. Auch Martin Erz muss mit einem Achillessehneriss zwangspausieren. Weil auch Sebastian Leinen bis dato wegen Problemen an der Patellasehne wochenlang ausfiel, war Reitz zu massiven Umstellungen im Abwehrverbund gezwungen. „Wir haben oft gut und lange Zeit mitgehalten gegen Spitzenmannschaften wie Niederemmel und Traben-Trarbach. Mit den bald zurückkommenden Spielern und dem Quäntchen Glück wollen wir bis zur Winterpause deutlich punkten“, gibt sich Reitz noch lange nicht auf. „Wir müssen zusehen, dass der Abstand zum Mittelfeld nicht allzu groß wird und wir in Reichweite bleiben. Es ist noch lange nichts verloren.“ Es gibt auch Lichtblicke am etwas eingetrübten Haager Fußballhimmel. So haben die A-Jugendspieler Dennis Wirtz und Max Heckler gut eingeschlagen. Heckler hat schon sechsmal genetzt. Nächsten Sommer sollen weitere Nachwuchsspieler zu dem Team dazu stoßen. Das Team sei generell jünger geworden. „Der Glaube an den Klassenerhalt ist vorhanden, wir müssen in jedem Spiel die paar Prozent mehr herauskitzeln, die auch mal ein Spiel dreckig gewinnen lässt.“ Reitz selbst ist in der Mannschaft voll akzeptiert und respektiert. „Ich komme mit der Mannschaft super klar. Noch macht es Spaß, wir brauchen jetzt aber mal ein Erfolgserlebnis.“ So steht Kapitän Leinen wieder im Mannschaftstraining und auch Sebastian Klassen trainiert schon wieder fleißig mit. Die SG Haag spielt noch gegen den FSV Salmrohr II und die SG Landscheid – das sind Gegner mit einer in etwa gleichen Kragenweite. „Sechs Punkte bis zur Winterpause sind realistisch“, liebäugelt Bernd Reitz mit einer möglichen Tuchfühlung noch vor dem nahenden Winter. Am Sonntag in Veldenz (Anstoß ist 15 Uhr) ist das Team von Bernd Reitz aber wieder nur der Außenseiter. (L.S.).

Aufrufe: 018.11.2015, 22:45 Uhr
Lutz SchinköthAutor