Charakter schlägt Nervosität: SG Gladbach ist Meister

„Einen schöneren Abschied kann man sich nicht vorstellen“, jubelte Coach Urbild, während ihm seine Schützlinge eine auch angesichts der sengenden Hitze sehr willkommene Wasserdusche verpassten. „Wir haben alles andere als gut gespielt, doch das interessiert nun wirklich keinen. Hauptsache, wir haben es gepackt.“ Den so oder so im gesicherten Tabellenmittelfeld abschließenden Niederemmelern zollte Urbild ein ernst gemeintes Lob: „Sie haben uns alles abverlangt – und das war auch gut so.“

Gastgeber gut eingestellt

Die von Trainer Günter Schäfer sehr gut eingestellten, wenn auch ersatzgeschwächten Gastgeber trafen bereits in der zweiten Minute in Person des bärenstarken Maximilian Schäfer nur die Latte und gingen in der achten Minute nach einem langen Einwurf von Marc Schlösser durch den aus kurzer Distanz einköpfenden Jens Huppers in Führung. Die mehr als 100 mitgereisten Anhänger durften aber bereits wenig später über den Ausgleich jubeln: Swen Valerius hämmerte einen Abpraller aus 16 Metern ins rechte untere Eck.

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In der Folge dominierte die SG Bruch zwar das Geschehen, es fehlten aber ein ums andere Mal die Konsequenz und auch die spielerische Linie. Alleine Marvin Remmy hatte genügend Möglichkeiten, wirkte im Abschluss aber einfach zu fahrig.

Lehnert verwandelt zwei und verschießt einen Elfmeter

Bezeichnend für die enorme Nervosität der Urbild-Elf war der verschossene Elfmeter; nach Foul von Manfred Esseln an Valerius trat Christian Lehnert an – Jan Bollig im Tor der A-Liga-Reserve tauchte aber erfolgreich ab (38.). Drei Minuten später stand der SVN-Keeper wieder im Mittelpunkt des Geschehens. Gerade noch an der verletzten Hand behandelt, konnte er nach einer Ecke den Ball nicht festhalten, und Philipp Zeimetz staubte aus kurzer Distanz zum 1:2 ab. In der zweiten Hälfte begnügte sich die SG Bruch damit, den knappen Vorsprung zu verwalten. Das wäre in der 69. Minute fast ins Auge gegangen, als Valerius nach einem Pass von Huppers auf Schäfer im letzten Moment klärte.

Meistertrainer Michael Urbild:

Beruhigter konnte der am Spielfeldrand hin- und hertigernde Michael Urbild der Partie erst ab der 87. Minute zuschauen: Lehnert trat nach einem Niederemmeler Handspiel erneut vom Punkt aus an und verwandelte diesmal. Das Gleiche passierte dann in der 90.+1. Minute noch einmal nach einem Foul von Schlussmann Bollig an Remmy. „Der geile Charakter dieser Mannschaft war letztlich ausschlaggebend“, strahlte Doppel-Elfmeterschütze Lehnert hinterher. Der vergebene Strafstoß gegen Ende der ersten Hälfte habe ihn nicht verunsichert: „Ich hatte immer den Kopf oben.“

Mit dem Aufstieg ist auch das eingetreten, was Michael Urbild vor gut einem Jahr nach dem mit 1:0 gewonnenen Kreispokalfinale gegen die SG Burgen angekündigt hatte. Seinerzeit sagte das SG-Urgestein: „Diesen Toperfolg werden wir mitnehmen in die neue Saison. Wir wollen versuchen, oben anzugreifen. Für unsere Leute stellt sich die Frage, irgendwann auch mal wieder aufzusteigen.“

Extra:

Platten siegt kampflos gegen den SV Dörbach II

(AA) Der Saisonabschluss in der Kreisliga BII Mosel verkam zur Farce: Nach Tumulten in der Partie TuS Platten gegen SG Bernkastel-Kues musste die Partie am vorvergangenen Wochenende abgebrochen werden. Da die Spruchkammer erst zu Beginn der vergangenen Woche tagen konnte, wurden die für die Titelfrage relevanten Partien am letzten Wochenende abgesetzt und nun nachgeholt – Platten wiederum konnte sich aber die Reise zum SV Dörbach II sparen: Nach Angaben des SV-Vorsitzenden Peter Stoffel waren etliche Akteure bereits im Mallorca-Urlaub, sodass man zu wenig Spieler hatte. Die Partie wird nun mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit für Platten gewertet. Damit sind der TuS und die mit 4:0 gegen den SV Hetzerath II siegreiche SG Altrich punktgleich und ermitteln in einem Entscheidungsspiel den Vizemeister (voraussichtlich an Pfingsten in Longkamp), der wiederum an der Dreierrunde um voraussichtlich einen freien Platz in der A-Liga teilnimmt.