Für viele Fans des gepflegten Hallenfußballs ist es eine Art heile Welt: Viele Treffer, flotte Ball- und dramatische Führungswechsel. Möglich machen das Rundumbande, große Tore und dynamische Bälle. Das alles findet man mittlerweile nur noch auf den zahlreichen Privatturnieren in der Halle West und anderswo im Landkreis.
„Hoffentlich bleibt uns das erhalten“, sagt Günther Wurm mit einer Sorgenfalte auf der Stirn. Auch der 2. Vorsitzende der JFG Neumarkt ist am Sonntagabend zum Finale in die Halle West gekommen. Auf dem Spielfeld liefern sich gerade die C-Junioren der JFG Neumarkt II und JFG Schwarze Laber ein Duell, das ganz den Geschmack der zahlreichen Zuschauer trifft: 1:1, 2:1, 2:2, 2:3 – mehrfach wechselt die Führung und nur wenige hält es dabei auf den Plätzen. Fast mit dem Schlusspfiff erzielen die Gäste den entscheidenden Treffer zum 5:4. Die JFG Schwarze Laber holt sich Platz drei.
Spiele wie dieses sind es, die den Zauber des Hallenkicks nach alten Regeln ausmachen. Das sieht auch Günther Wurm so. Heikel würde es, wenn der Bayerische Fußball Verband (BFV) keine Schiedsrichter mehr auf Privatturniere schickte, sagt Wurm. „Dann haben wir ein Problem.“ Dass der Verband im Alleingang entscheidet, hält er durchaus für möglich. Das könnte dann ebenso nach hinten losgehen wie die Einführung der Futsal-Regeln bei der Hallen-Kreismeisterschaft. Fakt ist: Seitdem nach Fifa-Regeln gespielt wird, gehen die Teilnehmerzahlen zurück.
Gelegentlich finden die Jugendfördergruppen mit ihren Sorgen aber auch Gehör beim Verband. Es ist nicht lange her, da konnten Günther Wurm und Gleichgesinnte im Fußballkreis ein Unheil abwenden: Der BFV hatte den Versuch gestartet, nur noch zwei Teams pro JFG zuzulassen. „Teilweise haben wir bis zu fünf Mannschaften je Altersgruppe“, sagt Wurm und fragt: „Dürfen die übrigen dann nur zusehen?“ Nein, sie dürfen spielen. Günther Wurm verfasste ein Schreiben an den BFV und fand darin deutliche Worte. Nun liest sich das Regelwerk anders: Aus dem „Muss“ wurde ein „„Soll“, also eher eine Empfehlung statt einer Vorschrift.
Günther Wurm wünscht sich, dass die Privatturniere unangetastet bleiben. Denn dann blieben die Tribünen so rappelvoll wie an diesem Sonntagabend. Zum Abschluss des Moosbüffel- Cups stehen die C-Junioren der JFG Neumarkt I und JFG Region Seubersdorf am Sechs-Meter-Punkt. Die Spannung erreicht ihren Höhepunkt. Neumarkt zeigt die stärkeren Nerven und gewinnt mit 5:4.