2024-05-14T11:23:26.213Z

Allgemeines

Moormanns Abschied mit der Vision Turnhalle

Bei der Jahreshauptversammlung des SuS Wesel-Nord wurde kein Nachfolger für den Vorsitzenden Bernd Moormann gefunden +++ Der Club ist 2018 schuldenfrei

Verlinkte Inhalte

Der SuS Wesel-Nord hat seit Dienstagabend keinen Vorsitzenden. Bei der Jahreshauptversammlung wurde kein Nachfolger für Bernd Moormann gefunden, der seit 2006 an der Spitze des 950 Mitglieder zählenden Clubs stand. Der Verein bleibt aber handlungsfähig.

Denn es sind noch zwei Mitglieder des geschäftsführenden Vorstands im Amt. Der stellvertretende Vorsitzende Peter Belting und Schatzwart Bernd Rolofs führen den SuS jetzt.

"Das ist keine gute Situation. Denn es lastet jetzt eine Menge Arbeit auf nur noch zwei Personen", sagte Belting. Er hatte am Dienstag angeboten, als Moormann-Nachfolger zu kandidieren, wenn jemand sein Amt des stellvertretenden Vorsitzenden übernimmt. Doch keines der knapp 40 Mitglieder bei dem Treffen war dazu bereit. Jetzt muss der SuS spätestens bei der Versammlung im nächsten Jahr eine Lösung präsentieren. Zumal Schatzwart Bernd Rolofs dann nicht mehr kandidieren will.

Der 72-jährige Moormann hatte den Verein in schweren Zeiten übernommen. Der SuS hatte 2006 noch erhebliche finanzielle Probleme. Am Dienstag legte er eine bemerkenswerte Bilanz vor. Das Jahr 2013 wurde mit einem Plus von 22 900 Euro abgeschlossen. Alleine in der Tennishalle, einst ein Sorgenkind in Sachen Finanzen, wurde ein Überschuss von 14 300 Euro erwirtschaftet. Der strikte Sparkurs, den Moormann dem Verein verordnet hatte, zahlt sich aus. Der SuS wird 2018 schuldenfrei sein. "Der Verein steht wirtschaftlich auf extrem starken Füßen", sagte Moormann.

Er verabschiedete sich deshalb mit einer Vision aus seinem Amt. Er schlug vor, dass der SuS überlegen soll, 2018 an der Tennisanlage eine kleine vereinseigene Turnhalle zu bauen. Das könne sich der Club dann finanziell leisten. "Eine eigene Halle würde dem Verein noch mehr Stabilität geben", sagte Bernd Moormann.

Hintergrund ist, dass die Abteilungen Turnen und Seniorensport aktuell nicht mehr Mitglieder aufnehmen können, weil es an Trainingszeiten in den städtischen Hallen mangelt. Die können wegen des Ganztags in den Schulen in der Regel auch erst ab 16 Uhr genutzt werden. "In einer eigenen Halle könnten wir schon morgens Kurse anbieten", sagte Moormann. Zudem könne der Verein einen Teil der Gebühren von mehr als 5000 Euro, die er für die Nutzung der städtischen Hallen zahlet, einsparen.

Positive Bilanzen legten bei der Versammlung fast alle Sparten vor. Für die Tennis-Abteilung war 2013 das erfolgreichste Jahr der Geschichte. Die Damen und Herren schafften den Sprung in die Zweite Verbandsliga. In dieser Klasse ist der SuS jetzt mit vier Teams vertreten. Das Sorgenkind sind die Fußballer. Der ersten Mannschaft droht der Abstieg in die Kreisliga C. Die Mitgliederzahl ist auf knapp 100 gesunken. Und finanziell wurde das Jahr 2013 erneut mit einem Minus abgeschlossen. Deshalb ist es für Abteilungsleiter Walter Bernhart ein Thema, eine Fusion mit anderen Vereinen in der Stadt anzugehen. Die möglichen Partner wären der Weseler SV und Viktoria Wesel.

Aufrufe: 010.4.2014, 16:22 Uhr
Rheinische Post / joschAutor