2024-05-16T14:13:28.083Z

Ligabericht
F: Norbert Schulz
F: Norbert Schulz

Montalto enttäuscht auf ganzer Linie

Der TV Kalkum-Wittlaer verliert das Kellerduell gegen Rot-Weiß Oberhausen II mit 0:3. Den Düsseldorfern fehlt die Leidenschaft.

Die Vorzeichen hätten bedeutend besser stehen können. Gleich ohne vier Leistungsträger musste sich Fußball-Oberligist TV Kalkum-Wittlaer auf die Reise zum Gastspiel bei der Zweitvertretung Rot-Weiß Oberhausens machen, gezwungenermaßen.
Patrick Schmitz und Sebastian Brunnen hatten sich im letzten Spiel gegen die Spvg Schonnebeck (2:2) zwei gelb-rote Karten eingehandelt – und auch Matthias Fenster sowie Christian Schuh waren angeschlagen zum Zuschauen verdammt. Ohne dieses Quartett allerdings zogen düstere Wolken auf über den Düsseldorfern. Mit 0:3 unterlagen die Wittlaerer den Oberhausenern und verließen mit verhagelten Mienen die Anlage des Jugendleistungszentrums der Kleeblätter.

Dabei war das Wetter optimal. Die warme Herbstsonne sorgte für angenehme Temperaturen, ohne jedoch unerträglich zu werden. Mit diesem Prädikat ließ sich vielmehr das Geschehen auf dem Rasen versehen. Die gut 200 Zuschauer mussten sich mit fußballerischer Magerkost abfinden. Das räumte auch Giuseppe Montalto hinterher bereitwillig ein. „Es hat heute Not gegen Elend gespielt“, erkannte der Wittlaerer Coach. Bittere Enttäuschung prägte sein Gemütsbild. „Im Vorhinein haben wir noch zusammengesessen und den Stellenwert der Partie betont. Es war für uns ein Sechs-Punkte-Spiel, aber wir haben unsere Chance nicht genutzt“, konstatierte er zerknirscht.

Die große Gelegenheit, die Abstiegsränge ein wenig zu distanzieren, war es allemal. Und trotz namhafter Unterstützung aus dem Profikader verdienten sich die Oberhausener keineswegs die Bezeichnung als überlegenes Team. Neben Torhüter Thorben Krol konnte RWO-Coach Peter Kunkel auch auf David Gügör, Justin Walker und Kai Nakowitsch zurückgreifen – doch allesamt vermochten sie es nicht, ihre Klasse in übermächtiger Manier aufs Paket zu zaubern. Stattdessen verschwanden auch sie zweitweise im unrühmlichen Trott der unterdurchschnittlichen und kaum begeisterungsfähigen Oberliga-Partie.

Lediglich Nakowitsch konnte sich eine gute Viertelstunde vor dem Ende noch in den Vordergrund spielen. Nach einem Standard drückte der ehemalige Essener die Kugel zur Oberhausener 1:0-Führung über die Linie. Nur fünf Minuten später pustete Bernad Gllogjani mit dem zweiten Treffer rücksichtslos auch die letzten noch so hoffnungsvollen Wittlaerer Lichter aus. Und ehrlicherweise hatten sich die Düsseldorfer ohnehin keinen Sieg verdient. Das mochte auch Coach Montalto nicht verhehlen. „Mit dieser Einstellung kann man nicht gewinnen. Uns hat die Leidenschaft gefehlt“, monierte der Coach. „Und wenn wir uns dann so präsentieren, haben wir nicht anderes verdient.“

Besonders deftig kam es für die Wittlaerer noch in den Schlussminuten. Nach einer bedenklichen Fehlerkette netzte Nico Kuipers zum 3:0-Endstand ein. „Ich weiß ehrlich gesagt nicht, woran es gelegen hat. Aber ich weiß, dass die Jungs nicht verstanden haben, worum es geht“, erklärte Montalto. Mittlerweile ist es ein ganz neues Gefühl. Abstiegskampf, mit allen Kräften und Mitteln – davon waren die Düsseldorfer in den zurückliegenden Spielzeiten stets verschont geblieben. Doch nun steckt der Aufsteiger ganz erwartungsgemäß tief drin im Tabellenkeller der Fünftklassigkeit. Und spätestens seit heute wissen sie in Wittlaer alle, dass das Gefühl nicht nur neu, sondern auch bitter ist.

Aufrufe: 04.10.2015, 18:15 Uhr
Tobias DinkelborgAutor