Und auch wenn der FCM eine tolle Saison hinter sich hat und in den Vorbereitungsspielen in der Winterpause auch gegen höherklassige Gegner seine Qualität nachweisen konnte, sieht Monheims Trainer Dennis Ruess seine Mannschaft eindeutig in der Außenseiterrolle: "Wir gehen seit langer Zeit mal wieder als absoluter Außenseiter in eine Partie. Baumberg ist ja kein klassischer Landesligist, die hätten mit der Mannschaft sicher auch in der Oberliga eine gute Rolle gespielt." Doch genauso wie die Sportfreunde in dieser Spielzeit in ihrer eigenen Liga spielen, so bewegen sich auch die Monheimer eine Klasse tiefer in ihrer eigenen Sphäre. Von daher werden am Donnerstag zwei vor Selbstvertrauen strotzende Mannschaften aufeinandertreffen, die sich nichts schenken werden. Schließlich geht es neben Ruhm und Ehre auch um die mit dem Finaleinzug verbundene Teilnahme am Niederrheinpokal, den gerade die Baumberger in bester Erinnerung haben. 2013 gewannen die Sportfreunde den Ausscheidungswettbewerb der besten Mannschaften am Niederrhein durch einen 1:0-Finalsieg bei Rot-Weiss Oberhausen und zogen damit in den DFB-Pokal ein - bis heute der größter Erfolg der Vereinsgeschichte. "Wir wissen, wie schön es ist, diesen Pokal zu gewinnen, und wie schön die Spiele gegen namhafte Gegner vor großer Kulisse sind", sagt Baumbergs Trainer Salah El Halimi, der mit seinem Team den Niederrheinpokal als zusätzliche Motivation eigentlich gar nicht gebraucht hätte: "Wenn ein Spiel Derby-Charakter hat, dann dieses. Ich kann mir vorstellen, dass viele in der Stadt schon lange auf diesen Vergleich gewartet haben."
Für die beiden Vereine sowie die wenigen unparteiischen Zuschauer ist es allerdings schade, dass beide Seiten vor dem heutigen Kräftemessen lange Verletztenlisten zu beklagen haben. Unter den Akteuren, die nicht werden mitwirken können, stechen zwei besonders heraus, für die das Derby eine ganz besondere Partie geworden wäre: Auf Monheimer Seite ist dies Patrick Becker, der vor der Saison aus Baumberg zum FCM wechselte und am Donnerstag mit einem Bänderriss im Sprunggelenk pausieren muss.
Auch Samir Al Khabbachi wäre wohl gerne gegen seine ehemaligen Kollegen aufgelaufen, allerdings kommt die Partie für den Flügelspieler, der vor einem Jahr den umgekehrten Weg ging, wohl zu früh, schließlich befindet er sich nach einer schweren Verletzung erst seit Wochenbeginn wieder im Mannschaftstraining.