Möhlau kämpft vergebens

Das war dann allerdings von Anbeginn des Spiels im Möhlauer Stadion nicht zu erkennen. Möhlau ging aggressiv aber nicht unfair von der ersten Minute in die Zweikämpfe. Beide Mannschaften gingen mit einem hohen Tempo in die Partie und Möhlau konnte bereits in den ersten Minuten gefährliche Nadelstiche durch seine schnellen Angreifer Schreiber und Ladewig setzen. Da waren die Piesteritzer Abwehrspieler ein ums andere Mal nicht nur überrascht, sondern man bekam sichtlich Respekt.

In der ersten Viertelstunde wogte das Spiel hin und her. Dann in der 17. Minute kam es zu einem Eckball für Piesteritz. Diesen erwischte Dennis Marschlich im Fünfmeterraum mit dem Kopf. Der Möhlauer Keeper hatte ihn bereits in den Armen und konnte ihn nicht festhalten und so rutschte er ihm zum 0:1 durch. Das war für die Hausherren schade und ärgerlich, da es auch nicht unbedingt eine zwingende klare Torchance gewesen ist.

Im Anschluss an den Führungstreffer übernahm Piesteritz jetzt etwas mehr das Geschehen auf dem Platz ohne sich aber weitere klare Torchancen herauszuarbeiten. Nach wenigen Minuten hatte sich Möhlau wieder berappelt und konnte aus einer starken Defensive auch wieder Akzente in Richtung gegnerisches Tor setzen. Man hatte dann auch zwei drei gute Möglichkeiten am Piesteritzer Strafraum. So konnte Ladewig freistehend per Kopf den Ball nicht im Gästetor unterbringen. Wenig später war es dann Stefan Dammann, der eine gute Kopfballmöglichkeit nicht zum Ausgleich nutzen konnte.

Mit einem munteren Spiel beider Mannschaften, welches absolut ausgeglichen war ging es in die Halbzeitpause. Zur Halbzeitpause konnte sich Piesteritz noch nicht sicher sein und die Möhlauer konnten das Gefühl mitnehmen, heute ist hier vielleicht etwas möglich. Piesteritz hatte durch die schnellen Möhlauer Angreifer öfters mächtig zu tun. Das flößte Respekt ein. Zum Anderen war die Verbandsliga-Offensive der Piesteritzer abgemeldet. Das überraschte dann doch, wie gut die Möhlauer Deffensive vom Chefcoach Klinowsky eingestellt worden ist. Nur durch ein blödes Tor ist man in Rückstand geraten und rannte nun dem Ausgleich hinterher.

Zu Beginn der zweiten Hälfte knüpften beide Mannschaften an die erste Halbzeit nahtlos an. Ein Klassenunterschied und einen Verbandsligasturm der Piesteritzer ist nicht erkennbar gewesen. Jetzt machte sogar Möhlau richtig Druck und hatte die klareren Torchancen. In der 60. Minute setzte Burmeister zu einem Fernschuss an, den konnte der Torwart nur abklatschen lassen. Der hereingrätschende Kruschwitz konnte den Nachschuss aus dem Fünfmeterraum nicht über den Torwart ins Tor unterbringen. Das war sicher die größte Möglichkeit und die Zuschauer im Stadion witterten hier geht vielleicht noch etwas.

Fast im Gegenangriff kam es dann noch einmal für Möhlau zu einer brenzligen Situation, als Piesteritz zu einem Lattenknaller kam. Da war man durch einen schnellen Konter dem Ergebnisausbau nah gewesen. Aber ab der 65. Minute übernahm Möhlau das Zepter und spielte druckvoll nach vorn. Von Piesteritz kam nun nicht mehr viel und man hatte den Eindruck, es wurde schon auf Zeit gespielt. Man führte und wollte verwalten und lauerte auf gelegentliche Kontermöglichkeiten. Möhlau kam immer wieder über seine pfeilschnellen Außenstürmer zu Grundlinienläufen, welche oft nur durch Fouls zu stoppen waren.

In der 76. Minute war es Krause, der mit einem richtig guten Freistoß Kruschwitz in Szene setzte, aber er bekam leider nicht genügend Druck hinter den Ball und köpfte in leichter Rückenlage übers Tor.
In der 83. Minute schoss der kurz zuvor eingewechselte Möhlauer Freistoßspezialist Wirkner einen direkt getretenen Freistoß mit viel Effet am langen Tor knapp vorbei. Da ging ein Raunen durch die Zuschauerreihen.

Möhlau war jetzt in den letzten 15 Minuten drückend und versuchte mit allen Mitteln den Ausgleich zu erzielen. Fast im Minutentakt kam es durch Burmeister und Kruschwitz immer wieder zu Torchancen. Möhlau kämpfte und Piesteritz sehnte den Schlusspfiff herbei. In der 97. Minute pfiff der sehr gute Schiedsrichter Marcus Förster das Match ab.

Möhlau kämpfte aufopferungsvoll über 90 Minuten und hatte bei sehr guter Kondition über weite Strecken eine beeindruckende Partie auf Augenhöhe geliefert. Piesteritz hatte nicht die erwartete Übermacht, da die Möhlauer Defensive hellwach und physisch dagegen gehalten hat. Man hat sich den Respekt verdient und eine sehr gute Leistung angeboten. Nicht wenige Zuschauer waren etwas traurig, denn für Möhlau war an diesem Tag mehr drin gewesen. Das konnte man in den 97 Minuten spüren. Ein spannendes tolles Pokalspiel ging in einem würdigen Rahmen zu Ende.

"Wir wünschen den Piesteritzern viel Erfolg im Endspiel und der Meisterschaft. Mit dieser Leistung im Pokal können die Möhlauer Kicker um Chefcoach Klinowsky erhobenen Hauptes in die kommenden wichtigen Meisterschaftsspiele gehen. Möhlau möchte nach wie vor ein Wörtchen um den Aufstieg mitsprechen, dass war an diesem Samstag auf dem Spielfeld zu erkennen."