Möge die Macht mit ihnen sein!

Martin Schmidt, Trainer der Mainzer Reserve, zeigte sich nach dem späten Ausgleich glücklich mit dem errungenen Punkt. Nach drei Spielen innerhalb einer Woche habe es seiner Mannschaft am Samstag im Auestadion an Kraft und Mut gefehlt. Mit dem Punkt sei er aber zufrieden, schließlich sei der KSV Hessen im eigenen Stadion mittlerweile wieder eine Macht. Und genau da widersprach ihm Löwen-Coach Matthias Mink. Wäre man daheim eine Macht, hätte man die Partie ja für sich entschieden. Was genau ist der KSV also derzeit? Keine Macht zu Hause, aber zumindest stark genug für ein Remis gegen den Tabellenzweiten. Nicht nur stark genug, für die Nordhessen wären allemal ein Sieg drin gewesen.

Vor 1.400 Zuschauern musste der KSV erneut ohne Enrico Gaede und Stürmer Christian Henel auskommen. Wie schon beim Auswärtsspiel in Großaspach begannen die Löwen mit ihren alten und neuen Innenverteidigern in der Startelf. Stefan Müller spielte erneut auf ungewohnter Position, Matthias Rahn gesellte sich zu Adli Lachheb in die Innenverteidigung und Henrik Giese rückte ins defensive Mittelfeld vor. Auch Kassels südkoreanischer Neuzugang aus der Winterpause, Jung Yeon-Woong, spielte erneut von Beginn an. Da der Profi-Kader des 1. FSV mainz 05 am Samstag Nachmittag ebenfalls im Einsatz war, trat deren Reserve weitestgehend ohne Verstärkungen aus der Bundesliga an. Mit dabei war jedoch der Top-Torjäger der Regionalliga Südwest. Der 23-jährige Stürmer Petar Sliskovic wollte in seinem 26. Regionalligaspiel mindestens sein 24. Saisontor erzielen.

Doch daraus wurde nichts. Dies lag wohl auch an der Müdigkeit der Mainzer, vor allem aber an der konzentrierten Defensivleistung der Gastgeber. Die Schlussphase der ersten Halbzeit gng dann eindeutig an den KSV Hessen. Nach einer ersten guten Gelegneheit durch Sebastian Schmeer kam er kurz darauf zu einer weiteren, doch traf der Ball nicht die Innenseite des Tornetzes, sondern lediglich den Pfosten. Ohne Tore ging es schließlich zum Pausentee in die Kabinen.

Der zweite Durchgang verlief durchaus ähnlich. Die Löwen brauchten einige Zeit, um sich dann doch mehr in Richtung des Mainzer Strafraums zu trauen. In diesen vorgedrungen, gelang Sebastian Schmeer in der 72. Spielminute dann doch noch der erfolgreiche Torabschluss. Für Schmeer war es der neunte Saisontreffer, bereits der sechste in diesem Jahr unter Trainer Matthias Mink. Die Torvorlage kam von Jung Yeon-Woong. Der stand neun und zehn Minuten später noch zwei weitere male im Fokus. Zunächst klärte er in der 81. Minute bei einer der wenigen mainzer Chancen auf er Linie. Eine Minute später misslang ihm ein Zuspiel, das dann beim Gegner landete. So kam der entscheidende Pass zu Dennis Franzin zustande, der in der 82. Minute den Mainzer Ausgleichstreffer erzielte. KSV-Trainer Mink nahm Jung später in Schutz, gestand einem jungen Spieler zu, auch mal einen Fehler machen zu können.

So geht am Ende "nur" ein Zähler gegen den Tabellenzweiten aus Mainz auf das Kasseler Punktekonto, obwohl mit der gezeigten Leistung durchaus zwei weitere möglich gewesen wären. Im Jahr 2014 bleiben die Löwen außerdem im Auestadion ungeschlagen - Heimmacht hin oder her. Weiter geht es am nächsten Samstag mit dem "Abschieds-Hessenderby" bei der Reserve der Frankfurter Eintracht, die es nach der Saison nicht mehr geben wird... die Reserve, nicht die Eintracht, versteht sich! Fehlen wird dabei Matthias Rahn, der gegen die Mainzer seine 5. Gelbe Karte sah.