2024-04-24T13:20:38.835Z

Team Rückblick
Dauerbrenner der Saison: Jonas Toboll absolvierte alle 19 Spiele.
Dauerbrenner der Saison: Jonas Toboll absolvierte alle 19 Spiele.

Moderater Umbruch ist dem VfB Lübeck gelungen

Der VfB Lübeck blickt auf eine gelungene Hinrunde der Spielzeit 2016/2017 zurück / Spieler in der Einzelwertung

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Nach großem Umbruch im Sommer kann der VFB Lübeck auf eine sehr gute Hinrunde zurück blicken. Gerade der neue Trainer scheint Rolf Landerl scheint hierbei einen großen Anteil daran zu haben und die Mannschaft in eine gute Verfassung gebracht. Platz 2 hinter dem SV Meppen kann sich sehen lassen.

Einen kleinen Umbruch hat der Kader des VfB Lübeck im Sommer hinter sich. Nach der wenig überzeugenden Vorsaison und angesichts der Neuausrichtung rund um den Trainerwechsel verabschiedete der VfB einige Spieler, darunter mit Torjäger Christopher Kramer (VfB Oldenburg), Flügelflitzer André Senger (NTSV Strand 08), Lukas Knechtel (SV Babelsberg 03) und Dennis Voß (Eutin 08) auch einige, die als Stammkräfte gelten konnten.

Die Neuzugänge waren überwiegend unbeschriebene Blätter. Wichtigster Neuer war eindeutig Trainer Rolf Landerl, der der Mannschaft eine neue Struktur mit auf den Weg gab und gleichzeitig die defensive Denkweise wie auch das offensive Kombinationsspiel förderte.

In der Gesamtheit scheint der Kader individuell auch in diesem Jahr nicht wesentlich stärker besetzt als im Vorjahr – der eine oder andere Spieler entwickelte sich unter dem neuen Trainer jedoch weiter. Wir blicken auf das Halbjahr jedes einzelnen VfB-Akteurs zurück.

Jonas Toboll: Der Torhüter war der einzige Akteur, der alle 19 Spiele bestritt – und das von der ersten bis zur letzten Minute. Er gewann unter dem neuen Trainer zu Beginn an Ausstrahlung und war auch ein Faktor der anfänglichen Zu-Null-Serie. Im Lauf der Vorrunde unterliefen ihm aber auch ein paar Fehler und damit nicht konstant genug, um Drittliga-Aufstiegsniveau zu symbolisieren.

Maurice Maletzki: Der Vorjahreszugang aus Havelse, im Frühjahr noch nicht unumstritten, war einer der Gewinner des Trainerwechsels. Bekam statt rotierender Mittelfeldpositionen auf dem linken Flügel eine feste Aufgabe, die er mit zuverlässiger Konstanz ausfüllte. Steigerte sich defensiv, war aber vor allem mit zwei Treffern und zehn Torvorbereitungen ein wichtiger Faktor des Offensivspiels.

Marvin Thiel: Das Eigengewächs ist der Shootingstar der Vorrunde. Auf dem Weg zum ewigen Talent verlieh ihm der Trainerwechsel einen deutlichen Schub. Bringt sowohl seine spielerischen Fähigkeiten als auch sein Tempo regelmäßig ein, hat körperlich erheblich zugelegt – all das schlägt sich in seiner Leistungsbilanz nieder, angefangen von fünf Toren bis hin zur zweitbesten Durchschnittsnote eines VfB-Offensivspielers.

Gary Noel: Der Nationalspieler aus Mauritius war eine Unbekannte, als er im Sommer aus Wien kam. Der Stürmer benötigte einige Zeit, um sich daran zu gewöhnen, dass in der deutschen Regionalliga Lauf- und Defensivarbeit einen wesentlichen Anteil des Erfolgs ausmacht. Hier und da scheint er an diese Tugenden immer noch mal erinnert werden zu müssen – nur wenn er diese beherzigt, ist er nicht nur dank seiner sieben Tore eine Verstärkung.

Moritz Marheineke: Die Kapitänsbinde gab er vor Saisonbeginn ab, längst kann er als vielbeschäftigter Außendienstler von Hauptsponsor DS nicht mehr alle Trainingseinheiten absolvieren – und doch ist er weiterhin eine Leitfigur. Das mannschaftlich kompaktere Auftreten kommt dem Innenverteidiger zugute, der eine ansprechende Vorrunde spielte. Der Verein täte gut daran, den bald 32-Jährigen von einer erneuten Vertragsverlängerung zu überzeugen.

Dennis Wehrendt: Marheinekes Nachfolger als Kapitän hat mit der Binde am Arm noch ein wenig an Ausstrahlung hinzu gewonnen und ist mit nunmehr fast 30 Jahren auch endgültig eine Führungskraft. Gemeinsam mit Marheineke bildete er einen stellungssicheren und kopfballstarken Block im Defensivzentrum und lenkte auch das Aufbauspiel von hinten meist gut.

Junior Ebot-Etchi: Der Neuzugang aus Wolfsburg deutete seine Qualitäten an – mehr aber auch nicht. Weder auf der offensiven Außenbahn noch als Außenverteidiger offenbarte er letztlich die entscheidenden Faktoren für erfolgreiches Auftreten: Effizienz und Konstanz. Vorn fehlten ihm Präzision und Durchschlagskraft, hinten die absolute Konzentration. Muss sich zusammenreißen – sein Talent reicht für mehr.

Marcello Meyer: Der Ur-VfBer (schon Vater und Großvater spielten für die VfB-Liga) galt seit seiner Rückkehr aus Weiche schon ein wenig als Problemkandidat im Mittelfeld. Unter Landerl gewann er nach einer Anlaufzeit auch alte Tugenden zurück, indem er sich neben körperlichen Tugenden und spielerischen Fähigkeiten auf die einfachen Dinge besinnt. Macht er so weiter, kann die Entwicklung zum Leitwolf noch einsetzen.

Kevin Weggen: Der Neue aus Duisburg ist noch keine Riesenverstärkung, sondern nur eine Ergänzung des Kaders. Im Mittelfeld fehlen ihm Tempo und Überraschungsmomente, um einen Stammplatz zu beanspruchen. Spielte aber als Aushilfsinnenverteidiger ordentlich. Positiv war, dass er nach Einwechslungen im Gegensatz zu einigen Kollegen sofort Feuer ins Spiel brachte.

Sven Mende: Die Nachverpflichtung aus Wiesbaden glänzt noch zu selten – doch der 22-Jährige ist ein wichtiger Faktor des VfB-Spiels. Als defensiv denkender Spieler im zentralen Mittelfeld hält er anderen den Rücken frei und stopft Löcher. Mit seiner vorhandenen technischen Qualität muss er aber als Passspieler noch dominanter werden, will er mal mit dem VfB zurück in die 3. Liga.

Patrick Bohnsack: Vielseitig war er schon früher, inzwischen ist er aber eher offensiver Außenspieler als Verteidiger. Als solcher erzielte er zu Saisonbeginn drei wichtige Tore. An Konstanz fehlt es ihm in seinen Auftritten jedoch, sodass er sich zu keiner Zeit einen Stammplatz erarbeiten konnte.

Stefan Richter: Zu Beginn der Saison fehlte er einige Wochen lang verletzt. Der langjährige Angreifer kehrte mit bekannten Tugenden auf den Platz zurück. An Willen und Einsatzfreude mangelte es nie. Zwei wichtige Tore machte er, die Quote könnte allerdings – auch das nichts Neues – noch besser sein.

Andreas Gomig: Der österreichische Linksverteidiger begann gut, ehe ihn ein Ellenbogenbruch stoppte. Holte sich anschließend – auch mangels starker Konkurrenz – schnell seinen Stammplatz zurück, bot in seinen Leistungen aber auch Licht und Schatten.

Jan Sievers: In den ersten Wochen der Saison spielte der Rechtsverteidiger so stark wie kaum zuvor auf der Lohmühle und war ein Muster an Verlässlichkeit. Nach einer Verletzungspause zeigte er nicht mehr ganz die Konstanz auf hohem Niveau, kann vor allem offensiv noch effektiver sein.

Joshua Gebissa: Der Neuzugang aus Schönberg kam bislang über eine Rolle als Mitläufer nicht hinaus. Hatte etwas Pech, dass er sich gleich im ersten Spiel verletzte und pendelte anschließend zwischen Bank und Startelf.

Kubilay Büyükdemir: Der Youngster verletzte sich ebenfalls schon im ersten Spiel. Nach seiner Rückkehr zeigte er wieder vielversprechende Ansätze, muss aber auch noch konstanter in seinen Leistungen werden und defensiv noch dazu lernen.

Aleksandar Nogovic: In der Anfangsphase im defensiven Mittelfeld und in der Innenverteidigung mit relativ vielen Spielanteilen, ohne dabei nachhaltig zu überzeugen – dann stoppte ihn eine langwierige Verletzung.

Henrik Sirmais: Der Außenbahnspieler zeigte in einigen Spielen, dass er eine brauchbare Alternative auf dem Linksverteidigerposten ist – nicht mehr, aber auch nicht weniger.

Panajiotis Haritos: Vier Tore in sechs Spielen sehen nach einer Klassebilanz aus – große Leistungen waren für den Neuzugang aus Rostock dafür aber nicht nötig. Ob er eine echte Verstärkung ist, muss er nach seiner Schambeinverletzung noch beweisen.

Marc Lindenberg: Half einige Male als Innen- und als Linksverteidiger aus, nach gutem Start auf der Außenbahn überzeugte er dort aber nicht mehr nachhaltig und rutschte mehrfach ganz aus dem Kader.

Abdullah Abou Rashed: Der aus der A-Jugend aufgerückte Außenbahnspieler schnupperte einige Male Regionalliga-Luft, muss aber vor allem körperlich und taktisch noch lernen.

Alessandro Gottschalk: Der Stürmer aus der Zweiten half bei akuter Personalnot in Lüneburg einmal im Liga-Kader aus.

Alexander Langer: Der Ersatzkeeper kam an Jonas Toboll nicht vorbei.

Cemal Sezer: Durfte im DFB-Pokal gegen St. Pauli ein paar Minuten ran, stürmte ansonsten in der Verbandsliga.

Enes Dagli: Der Mittelfeldspieler pendelte zwischen Liga- und U21-Kader.

Eric Schlomm: Der dritte Keeper wurde in der Vorrunde in den Spielen nicht benötigt.

Cedric Szymczak: Der Nachwuchsverteidiger kam ebenfalls ausschließlich in der Verbandsliga-Elf zum Einsatz.

Adrian Cekala: Den Nachwuchsmann, der die Vorbereitung mitmachte, stoppte ein Kreuzbandriss.

Aufrufe: 010.1.2017, 09:00 Uhr
SHZ / Christian JessenAutor