2024-03-28T15:56:44.387Z

Vereinstreue

Mittlerweile älter als der Trainer

SERIE: Heiko Frenger von der SG Schmittweiler spielt seit den siebziger Jahren für seinen Verein +++ Mit 47 Jahren regelmäßig für die 1. Mannnschaft im Einsatz

Schmittweiler. Man schrieb das Jahr 1978, als Heiko Frenger zum ersten Mal einen Fußballplatz betrat und sich das Trikot seiner Heimatvereins SG Schmittweiler überzog. Heute, 37 Jahre später, macht er dies immer noch, wenn möglich jedes Wochenende.

Dass ein 47-Jähriger noch aktiv in der 1.Mannschaft spielt, ist wirklich etwas Besonderes. Für Heiko Frenger allerdings ist es vollkommen alltäglich. "Der Ehrgeiz ist immer da, sobald ich auf dem Platz stehe", sagt Frenger uns im Gespräch. Aktuell spielt er deshalb noch immer für die SG Schmittweiler in der A-Klasse Bad Kreuznach. Eigentlich habe er nur bis 42 in der 1. Mannschaft gespielt und danach es etwas ruhiger angehen lassen, so Frenger. Doch in den letzten beiden Jahren war dann doch wieder häufiger der Name Heiko Frenger in der Startaufstellung der SG zu finden. Und das, obwohl er seinen Trainer Marco Reich mit seinem Alter weit übertrifft.

Seine Söhne spielen mit ihm in einem Team

Die jahrelange Treue zu seinem Verein erklärt sich Frenger mit der Kameradschaft im Team. "Das sind alles Einheimische hier aus der Region, da hat man natürlich auch automatisch mehr Spaß." Außerdem spielt Frenger seit dieser Saison mit seinen beiden Söhnen (20 und 25 Jahre) zusammen. "Darüber habe ich mich auch sehr gefreut und das war etwas Besonderes", gibt Frenger stolz zu. Neben seinen eigenen Söhnen trifft er immer häufiger auch die Söhne von alten Weggefährten auf dem Fußballplatz an. "Die fragen dann immer: Spielt der alte Frenger immer noch?" Darüber kann Heiko Frenger natürlich auch nur lachen. Wegen diesen freundschaftlichen Beziehungen und seiner beruflichen Verbundenheit zu seinem Wohnort Schmittweiler (Heiko Frenger besitzt einen eigenen landwirtschaftlichen Betrieb) kam auch ein Wechsel zu einem anderen Verein nie in Frage. "Aber natürlich gab es in einer derart langen Zeit viele Anfragen zu einem Wechsel oder einem Probetraining."


Heiko Frenger nimmermüde im Einsatz für die SG Schmidtweiler/ Callbach. Archivfoto: Sulzbach

Aufstiege und Derbys als sportliche Highlights

Gleich in den Anfängen seiner Fußballerlaufbahn konnte Frenger einige Erfolge feiern, die auch mit ein Grund waren, warum er nicht den Verein wechselte. Die SG Schmittweiler stieg 1985/86 in die A-Klasse auf und ließ 1990/91 den Aufstieg in die Bezirksliga folgen. Nach dem Abstieg zwei Jahre später erlebte Frenger zudem ab 2002 noch einmal ein 4-Jähriges Intermezzo in der Bezirksliga. An diese Momente erinnert sich Frenger sehr gerne zurück. Mittlerweile stabilisiert sich die SG Schmittweiler mit Frenger in der A-Klasse Bad Kreuznach. Besonders freut er sich auf die lokalen Derbys im Kreis. „Wie zuletzt gegen Rehborn, das macht einfach Spaß“, findet Heiko Frenger. Umso schöner, wenn man die Spiele dann auch noch gewinnt. (Schmittweiler/Callbach siegte 3:1 gegen Rehborn)

Verein im Aufwind

Nicht nur sportlich läuft es bei Frengers SG. Mit dem Neubau eines Rasenplatzes in Schmittweiler und dem geplanten kleinen Hartplatz als Trainingsplatz werden die Rahmenbedingungen im ländlichen Schmittweiler immer besser. Dafür packt Heiko Frenger auch ansonsten immer im Verein mit an. Im Vorstand des Vereins ist er als Beisitzer tätig. Zudem ist er für alle Transportarbeiten im Verein verantwortlich. Im Moment sind die neuen Flutlichtmasten in seiner Obhut und werden bald den Weg zum Sportplatz finden. Über ein Ende seiner aktiven Fußballerzeit macht sich Frenger auch schon Gedanken. „Schauen wir mal, wie lange es noch geht“, sagt er zu seiner sportlichen Zukunft. „Aber nicht mehr so lange. Wenn andere sportlich besser sind als ich und man im Negativen über mich redet, dann höre ich lieber auf“, kündigt er an. Aber solange es geht, spielt Frenger weiter und das auch nur für die SG Schmittweiler/ Callbach.

Aufrufe: 013.1.2015, 12:00 Uhr
Marco AumüllerAutor