2024-05-02T16:12:49.858Z

Interview der Woche
Foto: Manfred Heyne
Foto: Manfred Heyne

"Mittelrheinliga ist wie die Königsklasse für uns"

Ein neues Feature: Das FuPa "Interview der Woche". In regelmäßigen Abständen werden wir mit Trainern, Spielern und Vereinsfunktionären über besondere Spiele sowie aktuelle Themen sprechen. Diesmal: Frank Rombey, Viktoria Arnoldsweiler.

Der Gesprächspartner für unser aktuelle Ausgabe vom FuPa "Interview der Woche" hat sich schnell herauskristallisiert, nachdem bekannt wurde, dass er ab Sommer die Mittelrheinliga-Mannschaft von Viktoria Arnoldsweiler übernehmen würde. Frank Rombey spricht über die bisherige Saison der zweiten Mannschaft, die neue Aufgabe in der Verbandsklasse und die Champions League.
Nückel: Bevor wir auf die Neuigkeiten um deine Person zu sprechen kommen, lass’ uns kurz auf die aktuelle Spielzeit deiner Reserve eingehen. Mit 27 Punkten hat Arnoldsweiler II den vierten Platz in der Bezirksliga inne und immer noch Tuchfühlung auf die Aufstiegsplätze. Wie zufrieden bist du mit der Leistung deiner Truppe?
Rombey: Ich bin mit den Leistungen der Hinrunde, in der wir im Übrigen von Verletzungen weitestgehend verschont blieben, und den erreichten Punkten sehr zufrieden. Die Punkteausbeute ist für mich allerdings sekundär und nicht entscheidend. Vielmehr geht es darum, dass wir der Mannschaft offenkundig attestieren können, dass sie im taktischen sowie spielerischen Bereich große Fortschritte gemacht hat und die jungen Spieler daraus resultierend gereift sind. Speziell nach einigen personellen Abgängen wichtiger sowie erfahrener Spieler im letzten Sommer war es toll, wie konstant wir unsere Leistungen in der Hinrunde abliefern konnten. Lediglich gegen die Top-Drei der Liga mussten wir knappe Niederlagen einstecken.
Die Rückrundenvorbereitung lief für uns leider katastrophal. Zahlreiche, leider auch langwierige Verletzungen sowie die Grippewelle machten eine vernünftige Vorbereitung nicht möglich. Ich hoffe, dass zumindest mittelfristig der ein oder andere in den Kader zurückkehren kann.

Nückel: Ist der Aufstieg noch ein Thema?
Rombey: Der Aufstieg war und ist kein Thema für die zweite Mannschaft.

Nückel: Auch wenn der Sprung in die Landesliga geschafft werden sollte, bist du ab Sommer für die erste Mannschaft verantwortlich, die in der Mittelrheinliga spielt. Was hast du gedacht, als die Verantwortlichen auf dich zukamen und dir die Lennartz-Nachfolge angeboten haben?
Rombey: Ich habe mich sehr gefreut, dass der Verein mir die Möglichkeit gibt, diese sehr reizvolle Aufgabe ab kommender Saison in meiner fußballerischen Heimat wahrnehmen zu können. Ich habe selber in dieser Klasse gespielt, und es war immer schon mein Ziel, auch in dieser Klasse als Trainer Verantwortung zu übernehmen.

Nückel:
Ist das die logische Konsequenz für deine hervorragende Arbeit in den letzten Jahren?
Rombey: Das müssen andere beurteilen.

Nückel:
Steht dein Nachfolger bereits fest?
Rombey: Zum heutigen Zeitpunkt noch nicht. Mir ist es aber wichtig, dass die Zweite, nachdem ich sie vier Jahre trainiert habe, auch weiterhin gut aufgestellt ist - auch auf der Trainerposition.

Nückel: Ich selbst kenne dich als gegnerischen Trainer. Du wirkst sehr akribisch und triffst oft die richtigen Entscheidungen während der Partie. Wo siehst du selbst deine Stärken?
Rombey: Ich spreche lieber über meine Schwächen. Ich bin sehr ungeduldig und kann absolut nicht verlieren. Der Fragestellung halber - als ehrgeizig und akribisch würde ich mich auch bezeichnen. Ob man oft die richtigen Entscheidungen trifft, hat auch ab und an mit Glück zu tun. Ich bin immer gut auf den nächsten Gegner vorbereitet. Das halte ich aber für völlig normal. Viel wichtiger ist es aber, seine eigene Spielidee bestmöglich auf sein Team zu übertragen und sein Spiel durchzubringen. Ist dies der Fall, ist auch die Wahrscheinlichkeit eines Erfolgs am höchsten. Ich bin ein Teamplayer – so war ich immer und so werde ich auch in Zukunft sein -, wohlwissend, dass nur ich die Richtung vorgebe.


Nückel:
Almin Mulic wird dein Co-Trainer. Wieso hast du dich für ihn entschieden?
Rombey: Mit Almin habe ich bei der Viktoria lange zusammen gespielt. Wir sind eng befreundet und vertrauen uns blind. Mir war wichtig, dass auch auf dieser Position eine hohe Identität mit dem Verein gegeben ist. Daher ist Almin eine logische Personalie.

Nückel: Wer komplettiert das Trainerteam?
Rombey: Die Viktoria-Urgesteine Eckhard Hannot als Betreuer und Ingo Günther als Physiotherapeut werden weiterhin zum Funktionsteam dazugehören. Weitere Personalien sind noch nicht spruchreif.

Nückel: In deinem aktuellen Team spielen viele sehr junge, talentierte Kicker. Wirst du jemanden mit hochziehen? Beispielsweise Dominik Klepgen, der mit elf Toren und neun Vorlagen der Topscorer ist?
Rombey: Die Hauptaufgabe meiner Arbeit besteht darin, junge Spieler auszubilden und an die erste Mannschaft heranzuführen. Jeder Spieler aus meinem aktuellen Kader hat, wie bisher auch, Woche für Woche die Möglichkeit, sich für Einsätze im Mittelrheinliga-Team zu empfehlen. Dies ist klar kommuniziert und bildet einen Grundsatz der Zweitvertretung. Da sich die Jungs, wie bereits erläutert, zum Teil sehr gut entwickelt haben, ist es sehr gut denkbar, dass der ein oder andere den Sprung schafft.
Dominik ist, wie alle anderen auch, einer dieser Spieler, die die Möglichkeit haben, weiterhin positiv auf sich aufmerksam zu machen.

Nückel: Letzte Saison gehörte die erste Mannschaft noch zu den Spitzenteams der Mittelrheinliga. Nach einem sehr schleppenden Start rangiert das Team mittlerweile wieder in der Top-Fünf, hat aber einen deutlichen Rückstand auf den Tabellenführer aus Bonn. Woran musst du arbeiten? Wo sind Defizite vorhanden?
Rombey: Bernd Lennartz hat hier in den vergangenen fünf Jahren herausragende Arbeit geleistet und hat einen sehr großen Anteil daran, dass sich die Mannschaft in der Liga etabliert hat. Zunächst einmal besteht die Aufgabe darin, zusammen mit den Verantwortlichen, möglichst viele Spieler aus dem aktuellen Kader zu halten und das Team punktuell mit jungen, talentierten Spielern zu ergänzen. Die Mannschaft ist sehr ausgeglichen aufgestellt, hat einen einwandfreien Charakter und einen ausgezeichneten Teamgeist. Ziel für mich wird es sein, das tolle Werk von Bernd mit viel Fleiß und harter Arbeit fortzuführen und meine Idee vom Fußballspiel auf die Mannschaft zu übertragen.

Nückel: Spielt Viktoria Arnoldsweiler mittelfristig in der Regionalliga?
Rombey: Dies wird definitiv nicht der Fall sein. Um den Worten unseres Vorsitzenden zu folgen stellt die Mittelrheinliga für Viktoria Arnoldsweiler die „Champions League“ dar. Und dies ist bekanntlich das höchst zu Erreichende für Vereinsmannschaften.

Ihr seid der Meinung, dass wir unbedingt über euren Verein beziehungsweise eure Mannschaft(en) berichten müssen oder habt eine Geschichte, die erzählt werden muss? Dann schreibt uns eine Email an fupa@zva-update.de!
Aufrufe: 011.3.2015, 08:23 Uhr
André NückelAutor