Mittelfeld-Juwel feilt an Karriere

ohne noch einmal sein U-19-Trikot mit der Nummer 18 getragen zu haben. 90 Minuten waren im Finale des Mittelrhein-Pokals gegen den 1. FC Köln gespielt und die Partie beim Stand von 3:0 längst entschieden, als Bayer-Trainer Peter Hyballa den früheren VfB-Nachwuchsspieler doch noch brachte.

"Ich war froh, gegen den FC noch einmal kurz auf dem Platz zu stehen", blickt der gebürtige Oldenburger auf das Prestigeduell der Bayer-Talente mit dem 1. FC Köln zurück. Gut zwei Monate lang hatte der 18-Jährige zuvor jedes Pflichtspiel der Bundesliga-Talente aus Leverkusen verpasst.

Sein Team belegte am Ende mit zehn Punkten Rückstand auf Meister Schalke 04 Platz vier in der Eliteklasse. "Ich habe mir die Schulter ausgekugelt, wodurch ich nur in der Reha arbeiten durfte", erklärt Richter, der in Osnabrück nun den Übergang in den Männerbereich wagt.

Richter kennt die Stadt: In der Saison 2012/2013 spielte der Filius des ehemaligen VfB-Sportleiters Michael Richter für die U17 und U19 des VfL. "Ich habe mich damals schon sehr wohl gefühlt", sagt der 18-Jährige. Er habe das Gefühl, in diesem Umfeld den Sprung zu schaffen. "Ein extrem schwieriger", wie er sagt.

Der Mittelfeldmann ist mit dem unterschriebenen Zwei-Jahres-Vertrag im Profigeschäft angekommen. Die Osnabrücker treten in der 3. Liga an. Es ist noch nicht das ganz große Geschäft, aber ein weiterer Schritt auf der Karriereleiter.

Bekannte Gesichter wird Richter, der 2012 vom VfB nach Osnabrück ging und später nach Leverkusen weiterzog, wiedersehen. Sein ehemaliger Bayer-Kollege Björn Rother verstärkt beispielsweise die unter dem früheren VfB-Trainer Alexander Nouri in die dritthöchste Spielklasse aufgestiegene U23 von Werder Bremen.

Der Mittelrhein-Pokal-Triumph ist nun vier Wochen her. "Ein sensationelles Spiel von uns gegen starke Kölner", erinnert sich der Oldenburger gerne an diese letzte Partie im Bayer-Trikot. "Man hat gemerkt, dass die Altjahrgänge sich mit einem Pokalsieg verabschieden wollten und die Jüngeren wollten nächstes Jahr DFB-Pokal spielen, was wir erreicht haben."

Der Lebensabschnitt Leverkusen ist zu Ende. Der DFB-Pokal der Männer steht für Richter trotzdem auf dem Programm. Am zweiten August-Wochenende empfängt Osnabrück in der ersten Hauptrunde Zweitligist RB Leipzig mit Ex-Werder-Stürmer Davie Selke. Wenn er dann wie beim A-Junioren-Duell gegen Köln auch nur kurz auf dem Feld stehen dürfte, wäre der Oldenburger endgültig im großen Fußball-Geschäft angekommen.