2024-05-02T16:12:49.858Z

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Mit Wehrheimer Weg auf der Überholspur

+++ Volker Ketter über das Erfolgsgeheimnis der TSG +++

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WEHRHEIM - Die Tabellenspitze verteidigt, den Ansturm der SG Oberhöchstadt pariert – und doch am Ende nicht ganz zufrieden. Denn als die achte Minute der Nachspielzeit in der Fußball-Kreisliga A-Partie zwischen Gastgeber Oberhöchstadt und der TSG Wehrheim läuft, kommt SGler Alexander Weimerskirch nach einem Freistoß noch einmal an den Ball, zieht ab – und trifft. 1:1 statt 1:0, ein Punkt statt deren drei für die TSG.

„Vorher wären wir mit dem einen Punkt zufrieden gewesen, jetzt sind wir es nicht mehr“, bilanziert Abteilungsleiter Volker Ketter die fast 100 aufreibenden Minuten. Eines der zentralen Ärgernisse aus seiner Sicht: das Schiedsrichtergespann. „Die haben nicht besonders gut harmoniert“, ärgert er sich. Bei den vielen Wechseln der TSG in der Schlussphase der Partie hätte der Schiedsrichter-Assistent die Abläufe immer wieder verzögert.

„Das hat der Schiedsrichter dann uns in die Schuhe geschoben und gesagt, er werde für jede Auswechslung 30 Sekunden nachspielen lassen.“ Und so kam es dann schließlich zu der aus Wehrheimer Sicht ärgerlichen Situation in der 98. Minute. Auch die Gelb-rote Karte gegen Niklas Lücke in der 55. Minute findet Ketter überzogen. Lücke hatte sich bei einem Freistoß für den Gastgeber vor den Ball gestellt, um so der TSG die Bildung einer Mauer zu ermöglichen.

Dennoch: Der Vorjahresaufsteiger TSG ist ein ganz heißer Anwärter auf den Aufstieg in die Kreisoberliga. „Die Jungs haben aus dem letzten Jahr gelernt“, erklärt der Abteilungsleiter den Erfolg. Die TSG spiele nun gerade gegen schwächere Mannschaften viel abgeklärter und ruhiger. „Sie haben verstanden, dass nicht mehr jede Aktion zwingend zu einem Tor führen muss“, erläutert Ketter. Wenngleich die TSG in erster Linie mannschaftliche Geschlossenheit auszeichne, so sei es doch vor allem die Mittelachse aus Torwart Patrick Mohr, dem ehemaligen Junioren-Bundesliga- und Verbandsligaspieler Tobias Ketter und Tim Gottfried, die Wehrheim die nötige Stabilität verleihe.

Der sportliche Erfolg des Teams aus dem Apfeldorf sei jedenfalls kein Zufall, sondern Ergebnis eines durchdachten „Fünf-Jahres-Plans“. „Wir ziehen konsequent unseren Wehrheimer Weg durch“, beschreibt Ketter das Erfolgsrezept, neben einigen Routiniers in erster Linie auf junge Wehrheimer Kicker zu setzen. „Bei uns bekommt niemand auch nur einen Cent“, verdeutlicht der Funktionär. „Unsere Jungs spielen dafür mit umso mehr Enthusiasmus und viel Engagement.“ Aber reicht das auch für die Kreisoberliga? „Das werden wir sehen, wenn wir dort spielen sollten“, wagt Ketter noch keine Prognose.

Im Hinblick auf eine mögliche Spielgemeinschaft mit der TSG Pfaffenwiesbach wird er dagegen konkreter. „Wir sind auf einem guten Weg. Ich bin zuversichtlich, dass es dazu kommen wird“, informiert er. Allerdings müssten auch der Kreisfußballausschuss und der Hessische Fußball-Verband noch ihre Zustimmung geben.

Wohin der Wehrheimer Weg am Ende führt, weiß auch Ketter nicht. „Wir sind eingezwängt zwischen Neu-Anspach und Usingen. Das ist nicht immer so einfach. Wir werden sehen, was in den nächsten Jahren bei uns herauskommt. Man kann nicht alles planen.“

Aufrufe: 011.3.2015, 12:50 Uhr
Usinger AnzeigerAutor