2024-04-23T13:35:06.289Z

Totopokal

Mit viel Kampf und Glück

Mit einem 3:2 zieht der FC Pipinsried ins Achtelfinale ein +++ Ein hartes Stück Arbeit für den TSV Rain

Tobias Strobl hatte sich auf die Begegnung mit dem FV Illertissen gefreut. Wann hätte man sonst schon Gelegenheit, sich mit einem Regionalligisten in einem Pflichtspiel zu messen, wenn nicht im bayerischen Toto-Pokal, sagte der Spielertrainer des Fußball-Bayernligisten FC Pipinsried vor der Partie. Strobl darf sich Hoffnungen machen, dass er erneut auf einen höherklassigen Gegner trifft, womöglich sogar einen Drittligisten. Denn die Pipinsrieder sind ins Achtelfinale eingezogen, nachdem sie Illertissen zuhause 3:2 (3:1) besiegt haben.

Dank einer Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit hat der TSV Rain das Achtelfinale des BFV-Pokals erreicht. Der Regionalligist setzte sich dank zweier verwandelter Foulelfmeter von Maxi Lutz (68., 85.) beim vier Klassen niedriger spielenden Kreisligisten FC/DJK Weißenburg vor über 400 Zuschauern mit 2:0 durch.

FC Pipinsried – FV Illertissen 3:2 (3:1)
Vor einer Woche gegen Schwabmünchen hatte Strobl noch Ergänzungsspieler aufgeboten, gegen Illertissen schickte er die beste Elf auf den Rasen – zudem ausgeruht, nach der Spielabsage vom Sonntag. Illertissens Trainer Holger Bachthaler hatte zunächst auf seinen besten Torschützen Vitalij Lux verzichtet, womöglich lag es daran, dass der Favorit lange Zeit kaum Torgefahr entwickelte. Ganz anders der FC Pipinsried, der ungemein effektiv seine Angriffe abschloss. Mit der ersten Offensivaktion erzielte Dominik Schön das 1:0, als er den Ball gefühlvoll über Illertissens Torhüter hinweg ins Tor hob (6.). Der Gast offenbarte weiter Probleme in seiner Abwehr, die Pipinsried prompt zum 2:0 nutzte. Linksverteidiger Andreas Götz konnte genüsslich ausholen und den Ball nach einer langen Flanke von Michael Holzhammer volley ins lange Eck schicken (11.).

Der Vorsprung begünstigte Pipinsrieds Spielanlage, sich weit zurückzuziehen und schnell, gerne auch mit lang geschlagenen Bällen, nach vorne zu kommen. Illertissen hatte viel Ballbesitz, mehr als ein sehenswerter Fallrückzieher von Morina, den FC-Torhüter Stefan Held parierte, folgte nicht. Statt dessen überrumpelte Pipinsried erneut Illertissens unsortierte Hintermannschaft. Holzhammer passte nach innen, Serge Yohoua schob ein wenig glücklich den Ball ins Tor (25.).

Die Partie blieb unterhaltsam und temporeich, weil Pipinsried sich der Schlagzahl Illertissens anpasste. Mit einem strammen Schuss unter die Latte verkürzte Hahn auf 1:3 (26.), unmittelbar nach der Pause köpfte Fabian Kling nach einem Eckball den Ball zum Anschlusstreffer ins Netz (47.). Illertissen stimmte sich damit auf eine Sturm- und Drangphase ein, in der es regelmäßig beste Einschussmöglichkeiten ausließ. Mit viel Glück überstand Pipinsried diese bangen Minuten, der Druck auf die Abwehr nahm in der Folge etwas ab. Pipinsried wehrte sich kämpferisch gegen spielerische Unterlegenheit. Die Kräfte schwanden, Illertissen hatte hochklassige Gelegenheiten – doch es reichte.
Tore 1:0 Schön (6.), 2:0 Götz (11.), 3:0 Yohoua (25.), 3:1 Hahn (26.), 3:2 Fabian Kling (47.) Zuschauer 250


FC/DJK Wasserburg – TSV Rain 0:2 (0:0)
„Unser Sieg geht aufgrund der zweiten Hälfte in Ordnung. Da hatten wir viel mehr Tempo in unseren Aktionen. Daran wollen wir am Samstag gegen Bamberg anknüpfen“, sagte Interimstrainer Jens Meckert kurz nach der Partie.

Der TSV Rain zeigte von Anfang an die technisch bessere Spielanlage, die Gastgeber hielten aber mit Kampfgeist dagegen. Die besten Chancen hatte zunächst Rain: In der 10. Minute konnte Weißenburgs Torwart Maximilian Bühring einen Schuss von Nico Schröttle nicht festhalten, Ugur Yilmaz scheiterte aber im Nachschuss. Vier Minuten später traf David Englisch per Kopf nur die Latte und weitere drei Minuten später entschärfte der Torwart einen schönen Heber von Nico Schröttle.

Doch auch die Gastgeber versteckten sich nicht und hätten bis zur Halbzeit sogar in Führung gehen können: In der 28. Minute passte die Zuordnung in der Rainer Innenverteidigung nicht, Torwart Kevin Maschke konnte aber gegen Torjäger Jochen Schwenk retten. Glück hatte der TSV dann in der 31. Minute, als Simon Britz plötzlich alleine auf Maschke zulief, den Ball aber überhastet aus 15 Metern daneben schob.

In der zweiten Hälfte wurde die Leistung des Favoriten besser. In der 64. Minute verwehrte Schiedsrichter Stefan Rietdorf (SV Lohmar) einem Kopfballtreffer von Ugur Yilmaz nach einer Ecke die Anerkennung, weil sich der Rainer Mittelstürmer aufgestützt haben soll. Wie in der Vorwoche beim Sieg in Viehhausen setzte dann Trainer Jens Meckert mit einer Einwechselung den entscheidenden Impuls. Frank Lustig war noch keine drei Minuten auf dem Platz, als er im Strafraum gefoult wurde. Maxi Lutz ließ sich diese Chance nicht entgehen und verwandelte souverän (68.). Mit zunehmender Dauer schwanden dann die Kräfte bei den Gastgebern, sodass sich ihre Ausgleichsbemühungen in der Schlussphase auf einen Freistoß beschränkten, den Kevin Maschke sicher parierte.

Zur endgültigen Entscheidung brauchte der TSV Rain seinerseits einen erneuten Elfmeter, nachdem Niko Schröttle im Strafraum gefoult worden war. Lutz trat wieder an und traf zum gleichzeitigen 2:0-Endstand (85.).
Tore 0:1 Lutz (68./Foulelfmeter), 0:2 Lutz (85./Foulelfmeter) Zuschauer 400



Das Tor des Tages beim Pokalspiel: Daniel Hensolt (links), von Manuel Meyer mustergültig freigespielt, kann sich frei vor Ammerthals Torwart Christopher Sommerer die Ecke aussuchen und trifft in der 20. Minute zum 1:0. Foto: Dieter Mack

TSV Nördlingen – DJK Ammerthal 1:0 (1:0)
Da sich Philipp Dinkelmeier beim Warmmachen eine Oberschenkelzerrung zuzog, rutschte Leonid Bagrov in die Anfangself. Die Gäste kamen etwas besser in die Partie, die mit knapp 15-minütiger Verspätung begann. Carmine De Biasi verfehlte mit einem Schrägschuss knapp das Tor (8.) und wenig später schoss Tobias Wiesner zu schwach und zu ungenau. Doch nach einer Viertelstunde hatten die Gastgeber ihre Betriebstemperatur erreicht. Nico Oefele lief am Strafraum quer und seinen 18-Meter-Knaller lenkte Torwart Christopher Sommerer klasse über die Latte. Nach der anschließenden Ecke versuchte es Stefan Raab aus der gleichen Distanz, doch Sommerer hielt sicher. Dann ließ Nico Hensolt das Leder durch für Oefele, doch dessen Schuss verfehlte das lange Eck (18.).

In der 20. Minute das verdiente Führungstor, als Manuel Meyer genau in den Lauf von Daniel Hensolt legte und der vor dem Keeper die Nerven behielt. „Nördlingen hat sehr ordentlichen Fußball gespielt, besonders Meyer würde ich sofort mitnehmen und auch Daniel Hensolt hat mir gut gefallen“, meinte Gästetrainer Andreas Speer nach dem Spiel. Zehn Minuten nach dem 1:0 lag das 2:0 in der Luft, als ein langer Ball von Karl-Heinz Brückel bei Oefele landete, doch dessen Schuss holte Sommerer aus dem kurzen Eck. Die Oberpfälzer hatten ihre erste gute Chance erst nach 36 Minuten, als sich Torwart Thum bei einem Linksschuss von De Biasi mächtig strecken musste, um den Ausgleich zu verhindern. Auch bei einem Freistoß von Rafael Wodniok war Thum hellwach und lenkte zur Ecke (44.).

Auch die Anfangsphase der zweiten Hälfte gehörte den Platzherren. Nach einem von Daniel Hensolt schnell ausgeführten Freistoß zielte Oefele nur um Zentimeter über das Kreuzeck (55.) und ein weiterer herrlicher Schuss von Oefele hatte die ideale Flughöhe für Sommerer (58.). Auch ein Kopfball von Höhenberger nach einem Eckball war nicht ungefährlich. „Wir hatten bereits in der ersten Hälfte, aber auch noch in der zweiten Halbzeit genügend Möglichkeiten, den Sack zuzumachen, das ist momentan unser Manko“, meinte TSV-Coach Karl-Heinz Schüler. Insgesamt spielten die Einheimischen ihre Angriffe nicht sauber genug zu Ende, sodass nach 65 Minuten die Gäste immer mehr vom Spiel hatten. Ein von Wodniok auf Volkan Örken zurückgelegter Eckball brachte einen Lattenstreifer und wenig später schoss De Biasi über das Tor.
Die Gelegenheiten der TSV-Kicker wurden nun spärlicher. Meyer zielte zweimal am langen Eck vorbei und Trainer Schüler forderte vom Spielfeldrand: „Wir müssen wieder aktiver werden.“ Doch die aktivere Mannschaft nach vorne waren die Gäste, deren klare Chancen sich häuften. Torwart Thum rettete toll gegen Alexander Greger (83.) und zeigte auch einen Wahnsinnsreflex bei einem Kopfball von Wiesner (85.). „Der Nördlinger Torwart hat gehalten wie ein Pferd, überhaupt steigerte sich die gastgebende Mannschaft immer mehr hinein, während wir im Abschluss kein Glück hatten“, meinte Trainer Speer.

Die letzte Gelegenheit hatten wiederum die Gäste, doch Brückel warf sich in eine Volleyabnahme von Greger, der aus einem Meter abgezogen hatte.

Aufrufe: 028.8.2013, 21:43 Uhr
Bernhard MeitnerAutor