2024-04-16T09:15:35.043Z

Ligabericht
Ein eingespieltes Team an der Außenlinie: Trainer Michael Bochtler (links) und sein Co-Trainer Uli Hymer.  Foto: Roland Flad
Ein eingespieltes Team an der Außenlinie: Trainer Michael Bochtler (links) und sein Co-Trainer Uli Hymer. Foto: Roland Flad
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Mit viel Erfahrung und wenig Egoismus

Landesliga Staffel 4: SSV Ehingen-Süd stellt beste Abwehr und besten Angriff

Der SSV Ehingen-Süd steht nicht umsonst an der Tabellenspitze der Landesliga. Die Kirchbierlinger stellen in der Staffel IV sowohl den besten Angriff, als auch die stabilste Abwehr.

Der SSV Ehingen-Süd steht nicht umsonst an der Tabellenspitze der Fußball-Landesliga. Die Kirchbierlinger stellen in der Staffel IV sowohl den besten Angriff, als auch die stabilste Abwehr. In Zahlen lautet das Torverhältnis 46:16. Im Angriff kann da von der Konkurrenz nur Eschach mit 44 Treffern mithalten, während der SV Kehlen mit 20 Gegentoren die zweitbeste Abwehr stellt. „Die Ausbeute mit zwölf Siegen und vier Unentschieden ist zwar beeindruckend, aber wir wollen den Ball doch etwas flach halten”, gibt sich SSV-Trainer Michael Bochtler nach der herausragenden Vorrunde bescheiden.

Auch wenn Süd aus seiner Sicht kaum mehr erwarten konnte, so gibt Bochtler fürs nächste Jahr zu bedenken: „Es wird sicher auch irgendwann mal die erste Niederlage kommen.” Dies wollen die Kirchbierlinger verständlicherweise so lange wie möglich vermeiden. Das Pfarrei-Team, das auch in dieser Saison mit seinem Phänomen der vergangenen Jahre, also des schwachen Starts, verhalten losgelegt hat, bekam seine Nerven jedoch ziemlich schnell in den Griff. Und damit auch die Gegner.

Das zeigte sich schon am dritten Spieltag. Nach den ersten beiden Unentschieden sei auch gegen Eschach keiner nervös geworden, wie Bochtler erklärt. Da lag der SSV zur Pause schon mit 1:3 zurück, gewann am Ende aber mit 5:3. „Unser Plus war, dass wir ruhig geblieben sind”, sagt Bochtler. Nach dem Motto „In der Ruhe liegt die Kraft“ kamen die Kirchbierlinger im Verlauf der Vorrunde immer besser zurecht. Die Routine der Mannschaft, sich nicht aus dem Konzept bringen zu lassen, zahlte sich nach und nach aus.

Zu den Eckpfeilern gehört in erster Linie auch die Kompaktheit, mit der Süd seine Gegner bearbeitet. Angefangen beim Defensivverbund über die Sechserpositionen bis zur Offensive konnte Süd die Formkurve hochfahren. Christian Endler, Josip Roncevic, Stefan Hess, Jonas Guggenmoser und Fabian Sameisla, die für die Viererkette in Frage kommen, waren der „Garant für wenig Gegentore”, wie es der Cheftrainer formuliert. Gleichwohl fehlen weitere Alternativen auf den Abwehrpositionen. Auch die Torhüterposition ist mit Benjamin Gralla unterbesetzt. Diese Situation sei riskant und unbefriedigend, da dürfe nichts passieren, meint Bochtler. Süd will in der Winterpause versuchen, einen zweiten Torwart zu bekommen. Weitere Neuzugänge sind nicht geplant.

Für Konstanz in den Schaltzentralen sorgen in erster Linie Michael Turkalj und Philipp Schleker. Beide sind auch torgefährlich, vor allem Turkalj, der sich mit bislang neun Treffern als bester SSV-Schütze entpuppt hat.

Nach Turkalj sorgen Hannes Pöschl, Samuel Kollmann, Martin Schrode, Schleker, Hess, Daniel Maier oder Florian Stiehle, aber auch Gaetano Gaudio und Sameisla für die Erfolgserlebnisse.

Ehingen-Süd ist mit zwei Spielsystemen in die Saison gestartet. 4-4-2 habe sich durchgesetzt, sagt Bochtler. Dagegen hat die 4-1-4-1-Formation nur teilweise funktioniert. Hier will Michael Bochtler im neuen Jahr ansetzen. „Das wird die Aufgabe und Herausforderung für die Mannschaft zur neuen Runde”, kündigt der Coach an, noch etwas zu probieren. In Sachen Lernfähigkeit gibt es also noch Luft nach oben beim Spitzenreiter.

Ein ganz großes Plus sei, sagt Bochtler, dass es die Spieler geschafft haben, seine Entscheidungen zu akzeptieren und die eigenen Bedürfnisse hinten anzustellen, auch wenn der ein oder andere mal weniger Einsatzzeiten bekommen habe. Nach der Devise „Viel Erfahrung und wenig Egoismus“ kann Süd auch weiter als Team erfolgreich sein.

Einer, der immer seltener auf dem Spielberichtsbogen auftaucht, ist Uli Hymer. Er engagiert sich immer stärker als Co-Trainer. „Es ist gut, eine zweite Meinung zu hören”, sagt Bochtler, „wir stimmen uns gerade bei Wechseln sehr eng ab.” Die Zusammenarbeit mit Hymer sei hervorragend.

SSV-Fußballchef Helmut Schleker sieht als Pluspunkte die taktische und mannschaftliche Geschlossenheit sowie die Tatsache, dass es kaum Verletzte gab. „Trainer Bochtler ist ein Glücksgriff”, betont Schleker. Bochtler, Hymer, Torwarttrainer Roland Schmuker und SSV II-Trainer Alex Thurner würden sich hervorragend ergänzen. Der SSV stehe verdient vorne.

Jetzt gehen die Kirchbierlinger erstmal in die verdiente Winterpause. „Die Spieler sollen sich auch mal mit einer anderen Sportart beschäftigen”, sagt Bochtler. Er erwartet seine Mannen am 24. Januar zum Start der Vorbereitung im Training zurück.

Die Begeisterung für Hallenturniere sei bei den Spielern nicht zu groß. Der einzige Wettbewerb, an dem der Landesligist teilnehmen wird, ist der Glocker-Cup der TSG Ehingen Mitte Januar.

Aufrufe: 01.12.2016, 08:52 Uhr
SWP / Roland FladAutor