2024-05-08T14:46:11.570Z

Interview
Spielte für den SCC und Nachfolgeverein Energie in der DDR-Liga: "Piepe" Withulz. F: ski1/tv
Spielte für den SCC und Nachfolgeverein Energie in der DDR-Liga: "Piepe" Withulz. F: ski1/tv

"Mit Sparwasser haben wir England geschlagen"

Vor 50 Jahren gewann "Piepe" Withulz den UEFA-Pokal der Junioren mit dem DDR-Team

Frank-Rainer "Piepe" Withulz hat einst den UEFA-Pokal der Junioren gewonnen. 1965 mit der DDR-Auswahl unter Trainer Harald Segger. Nach seiner Delegierung vom SC Cottbus zu Vorwärts Berlin war er Stammspieler in der Hauptstadt und gewann 1968/69 zudem die DDR-Meisterschaft und den FDGB-Pokal. 50 Jahre nach dem UEFA-Pokaltriumph mit der Junioren-Nationalmannschaft sprach die RUNDSCHAU mit dem mittlerweile 66-Jährigen.
Herr Withulz, so manchem Fußball-Fan sind Sie seit jenem Moment im Sommer 1965 im Gedächtnis geblieben, als Sie vor einem Spiel des damaligen SC Cottbus im Eisenbahnerstadion nach der Rückkehr aus Essen für den Gewinn des UEFA-Junioren-Pokals geehrt wurden. In Cottbus läuft man Ihnen seither aber eher selten über den Weg. Womit hängt das zusammen?

Das hat damit zu tun, dass ich seit meiner Zeit bei Vorwärts ein echter Berliner bin. Ich komme aber dennoch so alle zwei Wochen hierher und meine Mutter in Cottbus besuchen. Auch zu den Energie-Spielen komme ich kaum noch, ein zwei Spiele in der 1. Bundesliga habe ich besucht, für mehr reichte die Zeit einfach nicht. Insofern war der Termin mit der Stadionführung vor einiger Zeit eine geniale Sache.

In der Statistik stehen bei Ihnen 149 Oberliga-Spiele, und unter anderem jeweils sechs Champions-League-Spiele und Europapokal-Spiele der Pokalsieger.

Ich war von 1968 bis 1976 beim FC Vorwärts Berlin und habe übrigens in all den knapp 150 Oberliga-Spielen lediglich einmal die Gelbe Karte gesehen. Natürlich waren die internationalen Begegnungen aber Höhepunkte für mich als DDR-Fußballer.

Wir müssen noch einmal auf den UEFA-Pokalsieg der Junioren zu sprechen kommen. Wer hat damals neben Ihnen in der Mannschaft gestanden?

Es waren viele Jungs dabei, die später große Nationalspieler auch bei den Männern waren. Der legendäre Jürgen Sparwasser aus Magdeburg zum Beispiel, Schlutter aus Jena, der Torhüter Croy von Sachsenring Zwickau und natürlich der allseits bekannte Hansi Kreische gehörten damals dazu, als wir im Finale die Engländer geschlagen haben.

Ihnen dagegen hat eine Wirbelsäulenverletzung ein doch viel zu frühes Karriereende beschert. Wie alt waren Sie, als Sie mit dem Fußball aufhören mussten?

Richtig, ich musste schon als 28-Jähriger aufhören, habe dann noch zwei Jahre bei Motor Hennigsdorf und ein Jahr bei Narva Berlin gespielt. Mit Narva verbindet mich bis heute viel, weil wir gleich neben dem Werk mit einem Partner zusammen dort nach der Wende ein Drei-Million-Objekt erbaut haben, ein Squash- und Fitness-Center. Inzwischen haben wir das Haus abgegeben, aber für ein paar Stunden tue ich da noch Dienst. Im diesem Jahr aber soll auch damit Schluss sein.

Mit Frank-Rainer Withulz sprach Georg Zielonkowski
Aufrufe: 02.2.2015, 10:37 Uhr
Georg ZielonkowskiAutor