Mit neuer Defensive holt Oberzell ein 1:1

Die erste schlechte Nachricht gab’s für Oberzell schon vor dem Spiel: Kapitän Manuel Schlude musste erneut passen. Weil zudem Michael Polczynski, der Schlude in der ersten Partie in den Innenverteidigung ersetzt hatte, nicht dabei war, musste sich Trainer Oliver Wittich etwas Neues einfallen lassen. Wittich beorderte Peter Kemmer in die Viererkette neben Niklas Schlegel – die Sechs vor der Kette übernahm zunächst Daniel Wellhäuser.

Von Beginn an auffällig: Taktisch arbeiteten die Oberzeller nicht gut zusammen. Immer wieder gab es große Löcher, weil die Offensivkette nicht gut nach hinten arbeitete. Auch in der Viererkette kam es immer wieder zu Missverständnissen. Das bescherte Ochsenhausen in der 18. Minute die erste Chance, als Oberzells linke Abwehrseite ganz offen war. David Hartmann war frei durch, scheiterte aber an SVO-Torhüter Samuel Kleb. Diese Szene war symptomatisch für die Partie: Immer wieder spielten sich die Ochsenhausener durch, der Turm in der Schlacht bei den Hausherren war ihr Keeper. Oder die Latte rettete, wie bei Manuel Mohrs Versuch in der 16. Minute.

Die Oberzeller mühten sich vorne und waren auch nicht ohne Möglichkeiten. In der 28. Minute scheiterte Anderson Gomes dos Santos mit dem Kopf an Gästekeeper Thomas Deutsch. Aber die Mehrzahl an Chancen hatte Ochsenhausen. Das spitzte sich nach einer halben Stunde zu. Kapitän Gomes dos Santos warnte noch: "Wir betteln um das Tor." Aber die Oberzeller Defensive wankte. Zwischen der 31. und 35. Minute hatte Ochsenhausen vier gute Chancen – und die vierte saß: Cronos Pfluger legte auf Yunus Dipsizgöl ab. Gegen dessen platzierten Flachschuss aus 18 Metern hatte Samuel Kleb keine Chance.

Gomes dos Santos’ Grätsche mit beiden Beinen gegen Gästeverteidiger Matteo Buck, für die er Gelb kassierte, war sicher auch als Aufwachzeichen an seine Mannschaft gedacht. Und tatsächlich fingen sich die Oberzeller, bis zur Pause ließen sie keine Chancen mehr zu. Als Felix Tremmel in der 49. Minute kurz vor dem Strafraum der Ball vor die Füße fiel und er trocken abzog, stand es plötzlich 1:1.

Zwei Chancen am Schluss

Ochsenhausen reagierte mit noch mehr Druck. Vor allem Dardan Morina wollte den Oberzeller offenbar beweisen, dass diese vor dieser Saison zu Recht um seine Dienste gebuhlt hatten. Immer wieder setzte er seine Mitspieler gut in Szene oder versuchte es selbst – der Ball ging aber vorbei oder blieb bei Samuel Kleb hängen. Wittich stellte im Mittelfeld mehrfach um, brachte frische Leute – aber erst am Schluss kam sein Team ins Rollen. Felix Heimpel schloss auf Höhe des Elfmeterpunkts nicht schnell genug ab. In der Nachspielzeit setzte Gomes dos Santos einen Kopfball über das Tor.

"Das war kein gutes Spiel von meiner Mannschaft und ein glücklicher Punkt", ärgerte sich Wittich. "Alles, was letzte Woche beim 2:2 in Weiler gut gelaufen ist, hat dieses Mal nicht geklappt: Die Umschaltbewegung war zu langsam, wir waren auf dem Platz nicht kompakt genug."

SV Oberzell – SV Ochsenhausen 1:1 (0:1) – Tore: 0:1 Yunus Dipsizgöl (35.), 1:1 Felix Tremmel (49.) – Schiedsrichter: Mauz (Harthausen/Scher) – Zuschauer: 100 – SVO: S. Kleb – L. Kleb, Schlegel, Kemmer, F. Maucher – Wellhäuser (62. Heimpel)) – Ardemani, Boos (87. S. Maucher), Tremmel (70. Mirey), Valenti (62. Freisinger) – Gomes dos Santos.