2024-04-19T07:32:36.736Z

Vereinsnachrichten
Dumm gelaufen: Beim 0:1 fälschte HSV-Kapitän Sebastian Pippirs (17) einen Schuss/Flanke (?) von Pampows Rumen Nikolov unhaltbar ins eigene Netz ab. Foto: Thomas Willmann
Dumm gelaufen: Beim 0:1 fälschte HSV-Kapitän Sebastian Pippirs (17) einen Schuss/Flanke (?) von Pampows Rumen Nikolov unhaltbar ins eigene Netz ab. Foto: Thomas Willmann

Mit mehr Tempo in die Offensive

Fußball-Landesliga, Teil 1: Hagenower SV will sich nach sechstem Platz im Vorjahr erst einmal im oberen Tabellenmittelfeld festsetzen

Zum Abschluss ihrer zweiten Trainingswoche in Vorbereitung auf die kommende Fußballsaison hatten sich die Landesliga-Kicker des Hagenower SV mit dem spielklassenhöheren MSV Pampow eine anspruchsvolle Aufgabe gesetzt. Auf bestens präpariertem Bresegarder Rasen gelang ihnen mit einem 2:2 ein mehr als achtbares Ergebnis.

,,Sicher, es war schon ein Klassenunterschied erkennbar. Aber die Jungs haben sehr diszipliniert und vor allem effektiv gespielt. Das Ergebnis hat keinerlei Aussagekraft, aber wir nehmen das gerne mit", zeigte sich HSV-Trainer Silvio Lange nach dem Schlusspfiff hoch zufrieden. Der neue Pampower Coach, Ronny Stamer, holte seine Spieler noch auf dem Rasen zu einer ersten Manöverkritik zusammen. ,,Wir müssen acht neue Spieler einbinden, zum Teil anderer Nationalität. Man hat heute gesehen, dass in puncto Kommunikation auf dem Feld noch viel Arbeit vor uns liegt, ebenso wie im Umkehrspiel. Wir haben viele Chancen kreiert, diese allerdings ungenügend genutzt."

Die Pampower waren von Beginn an bemüht, über eine hohe Laufintensität viel Druck auf den Gegner auszuüben. Einem frühen Kopfball an die Latte (5.) schlossen sich weitere Chancen an. Auffälligster MSV-Akteur war Rumen Nikolov, der unter anderem in der 28. Minute einen Elfmeter herausholte, mit seinem halbhohen Schuss aber an Ronny Unger scheiterte. Kurz vor der Pause war er aber doch erfolgreich, wenn auch mit einer echten ,,Gurke". Der von HSV-Kapitän Sebastian Pippirs abgefälschte Ball landete unhaltbar im Netz (44.). Beste Hagenower Chance war ein Schuss von Marco Schwabe, der nur knapp das Ziel verfehlte (41.).

Nach dem Seitenwechsel blieb der Verbandsligist weiter tonangebend. Weil die mit großem Einsatz agierenden Hagenower immer wieder ein Bein dazwischen bekamen, häufte sich die Zahl der Ecken. Die sorgten mehrfach für Gefahr, brachten aber nichts Zahlenmäßiges. Stattdessen düpierte Jan Geese auf der anderen Seite Toni Holland und MSV-Keeper Christian Maaske, und es hieß 1:1 (57.). Es kam noch besser aus Sicht des HSV. Nach schön vorgetragenem Angriff lief Marcel Rudolf in einen von Erik Zschaubitz auf den kurzen Pfosten gezogenen Ball - 2:1 (75.). Es reichte für Pampow zumindest zum Ausgleich. Nach einer guten Vorteilsauslegung ging es ruckzuck (80.). Auch wenn beide Trainer das Ergebnis als völlig nebensächlich einstuften, so werden sie die gewonnenen Eindrücke sicher für die weitere Vorbereitung nutzen.

Im Rückblick war die abgelaufene Saison für Silvio Lange nicht zufriedenstellend. Er war als neuer Übungsleiter in der Winterpause mit dem Anspruch angetreten, bei allen zu erwartenden Anlaufproblemen die übernommene Position zu halten. Das gelang nicht. Der HSV rutschte von Platz vier nach der ersten Halbserie auf Rang sechs im Endklassement ab. ,,Dass unsere Punkteausbeute so dünn ausgefallen ist, war schon belastend für mich. Aber ich bleibe bei der Ausssage, dass wir über ein intaktes Team verfügen." Die fußballerische Unzufriedenheit sei nicht so groß gewesen wie die statistische, einige Ergebnisse hätten nicht mit dem Spielverlauf übereingestimmt.

Defensiv gab es wenig Anlass zum Meckern. Der HSV stellte mit 31 Gegentreffern die drittbeste Abwehr der Liga. Und das, obwohl zahlreiche Ausfälle immer wieder zu Umstellungen zwangen. Auf diese Tatsache führt Lange allerdings maßgeblich zurück, dass es in Sachen Spieleröffnung nicht wunschgemäß lief. ,,Wir hatten eine andere, spielerisch orientierte Variante einstudiert, die nach zunächst stabiler Umsetzung ein Stück weit verloren gegangen ist." Für die neue Saison möchte er diesbezüglich in jedem Fall einen zweiten Anlauf nehmen. Die geringsten Bauchschmerzen bereitete ihm das Mittelfeld. Nur der finale Pass, der habe allzu oft gefehlt, was zumindest anteilig die nicht zu leugnende Abschlussschwäche mitbedingt habe. ,,Sicher, wir haben schöne Tore erzielt, in der Summe aber zu wenig Chancen genutzt." Auch da habe er einige Systeme im Kopf, die Abhilfe schaffen sollen. Wie das mit der Umsetzung klappt, wird sich zeigen müssen.

Fakt ist, dass die Hagenower personell ganz schön ,,bluten" mussten. Pierre Kaatz zieht es zur SG 03 Ludwigslust/ Grabow zurück, Enrico Grewe will beim MSV Pampow noch einmal Verbandsligaluft schnuppern. Dass ,,Enno" das drauf hat, hat er schon vor zwei Jahren als Leistungsträger beim MSV bewiesen. Dennis Steuwer und Michael Wosniak wechseln zum Wittenburger SV. Auf der Habenseite tauchen Tobias Höhn (Lübtheener SV) und A-Junior Germain Rosa (Landesliga Sachsens-Anhalt) auf. Im gemeinsamen Kurztrainingslager in Dänemark (30. Juli bis 2. August) soll sich zudem zeigen, ob der ein oder andere Spieler aus der zweiten Mannschaft den Sprung in den Landesliga-Kader schafft. ,,Unser Ziel ist es, uns in der Hinrunde im oberen Tabellenmittelfeld zu etablieren, um die Ansprüche in der Winterpause möglicherweise neu zu definieren", formuliert Silvio Lange die Vereinslinie des Hagenower SV für die Spielzeit 2015/2016.

Aufrufe: 019.7.2015, 22:00 Uhr
Thomas WillmannAutor