2024-03-28T15:56:44.387Z

WM 2014
Die Brüder Timo (links) und Felix Hintsch hatten Glück beim Losverfahren der FIFA und dürfen die Spiele der deutschen Mannschaft, wie hier gegen Algerien im Stadion von Porto Alegre, verfolgen. Foto: Hinsch
Die Brüder Timo (links) und Felix Hintsch hatten Glück beim Losverfahren der FIFA und dürfen die Spiele der deutschen Mannschaft, wie hier gegen Algerien im Stadion von Porto Alegre, verfolgen. Foto: Hinsch

Mit Losglück zum Thriller nach Porto Alegre

FUSSBALL-WM Brüder aus Stadecken-Elsheim verfolgen in Brasilien Spiele der deutschen Elf / Begeistert von Gastfreundschaft

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Porto Alegre/Stadecken-Elsheim. „Es war ein absoluter Thriller“. Auch einen Tag nach dem 2:1-Sieg der deutschen Fußballnationalmannschaft gegen Algerien ist Timo und Felix Hintsch die Anspannung noch anzumerken. 120 Minuten lang feuerten die Brüder aus Stadecken-Elsheim die DFB-Elf im Stadion von Porto Alegre an. Dort standen sie auf der Tribüne hinter dem Tor, als Manuel Neuer mit spektakulären Aktionen seine Mannschaft im Spiel hielt.

„Die Defensivleistung hat uns nicht gefallen“, verraten sie der AZin einer E-Mail. „Das Tempo nach vorne war außerdem zu langsam“, blicken die Brasilientouristen ganz fachmännisch auf die Leistung der Deutschen. „Letztlich ein glücklicher Sieg und knapp an der Blamage vorbeigeschrammt“, lautet ihr kritisches Fazit des Erfolgs in der Nachspielzeit.

Ahnung vom Fußball haben die beiden jungen Männer: Seit 20 Jahren spielen sie bei der TSVgg Stadecken-Elsheim. Auch als Trainer von Jugendmannschaften waren beide schon aktiv. Während sie sich in Brasilien bei der Wahl der Fanutensilien einig sind, kommen der 29-jährige Timo und der 27-jährige Felix im nationalen Geschäft auf keinen gemeinsamen Nenner. Timo, Doktorand an der Universität Mainz, drückt dem FSV Mainz 05 die Daumen, das Herz von FH-Student Felix schlägt für den VfB Stuttgart.

Um den Wunschtraum „WM in Brasilien“ wahr werden zu lassen, bewarben sich die Fußball-Fans beim regulären Losverfahren des Fußballweltverbandes FIFA. Und hatten bei der Auslosung riesiges Glück: Bereits das letzte Vorrundenspiel gegen die USA verfolgten sie live vor Ort. Dafür mussten sie zwar „eine zeitaufwendige Anreise mit Bus, Taxi und Zug“ in Kauf nehmen, wurden aber mit dem Gruppensieg der Deutschen und „super Stimmung“ entschädigt.

Insgesamt drei Wochen sind sie in Brasilien unterwegs. In dieser Zeit haben sie nicht nur Fußball im Kopf, sondern wollen auch Land, Natur und Leute genießen. Rio de Janeiro und die Iguazu-Wasserfälle stehen auf ihrem Reiseprogramm. Von ihren bisherigen Eindrücken sind Felix und Timo Hintsch überwältigt. „Die Leute sind sehr offen und freuen sich, die WM auszutragen“, schwärmen sie. Das „wahre brasilianische Leben“ konnten sie in einer Gastfamilie kennenlernen, die sie über eine Internetseite gefunden haben. „Die Gastfreundschaft geht soweit, dass wir nach ein paar Bier in einer Bar direkt von fremden Leuten zum Barbecue eingeladen wurden“, sind die Hintsch-Brüder begeistert.

Hoffen aufs Finale

Auf Barbecue, Strand und Wasserfälle müssen die Stadecken-Elsheimer allerdings verzichten, solange die DFB-Elf erfolgreich spielt. Auch zum Viertelfinale am Freitag gegen Frankreich haben Timo und Felix Karten. Bis zum 14. Juli dauert ihr Aufenthalt in Brasilien. Am 13. Juli findet das Finale im legendären Maracana-Stadion in Rio de Janeiro statt. Ist Deutschland dabei, stehen auch Timo und Felix Hintsch wieder auf der Tribüne. Sie sind bereit für weitere Thriller.

Aufrufe: 03.7.2014, 12:00 Uhr
Julia SlobodaAutor