2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligavorschau
F: Markus Waitz
F: Markus Waitz

Mit Lerch-Effekt aus dem KOL-Keller

KOL GELNHAUSEN: +++ Germania Wächtersbach nach verpatztem Start im Aufwind +++ Zwei Neuzugänge im Abstiegskampf +++ Ziel Klassenerhalt +++

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Wächtersbach . Aufsteiger FC Germania Wächtersbach hat eine lange Anlaufzeit benötigt, um in der Fußball-Kreisoberliga Gelnhausen langsam Fuß zu fassen. Nach einem katastrophalen Start stellte Aufstiegstrainer Martin Magnon sein Amt zur Verfügung. Unter seinem Nachfolger Harry Lerch ging es vor der Winterpause aufwärts.

Die Ausgangslage der Germania bleibt jedoch heikel. Mit 14 Punkten aus 20 Spielen nehmen die Messestädter einen der drei direkten Abstiegsplätze ein. Eine gute Punktausbeute in der Restrunde ist vonnöten, da die weiter vorne platzierten Teams nicht nur mehr Punkte ergattert haben, sondern größtenteils auch ein paar Spiele weniger absolviert haben.

Als Minimalziel hat Harry Lerch den Relegationsplatz ausgerufen. ,,Die Rettung über die Relegation wäre für uns eine Option, ich hab mir die Termine schon mal freigehalten", schmunzelt der Übungsleiter, der in Wächtersbach im Herbst seine zweite Amtszeit begonnen hat.

Das war gut, das war schlecht

„In den ersten acht Wochen nach meiner Amtsübernahme war vieles gut. Was davor war, ist für mich kein Thema“, sagt Harry Lerch. Und doch ist ihm die schwache Leistung in der ersten Halbzeit in Bieber negativ in Erinnerung geblieben. „Das sind Punkte, die uns natürlich fehlen, die Niederlage gegen einen direkten Konkurrenten hat sehr weh getan“, kommentiert Lerch die 1:2-Niederlage im Nachhinein.

Zu Beginn der Saison zahlt der Aufsteiger viel Lehrgeld. Trotz teilweise guter Leistung fiel die Punktausbeute mau aus. Eine schwache Chancenverwertung und eine zu instabile Abwehr waren die Hauptgründe. Unter Lerch tritt die Germania jetzt etwas gefestigter auf. Verbesserungspotenziale waren aber bereits in den letzten Wochen unter Martin Magnon zu erkennen. Kurzum: Der Vizemeister der abgelaufenen A-Ligasaison hat zulange gebraucht, um sich auf die Anforderungen einer stark besetzten Kreisoberliga einzustellen.

Personalien

In der zweiten Saisonhälfte kann die Germania auf zwei neue Spieler setzen, die ihre Stärke auf zentralen Positionen haben. Vom Ligarivalen KG Wittgenborn wechselt Silas Kopp zu den Messestädtern, dazu hat sich Elliot Boardman vom A-Ligisten SV Brachttal zu einem Wechsel zur Germania entschlossen. Kopp als auch Boardman sind zudem flexibel auf verschiedenen Positionen einsetzbar. Etwa auf der Sechs oder aber in der Innenverteidigung. Die Optionen für den Coach werden also zunehmen, auch wenn mit Ahmet Bayram ein Stammspieler den Kreisoberligisten im Winter verlassen hat. Bayram hat sich wieder seinem Heimatverein Ayyildizspor Wächtersbach angeschlossen. Die beiden weiteren Abgänge Fatmir Hajdari (SG Kressenbach/Ulmbach) und Rui Schmidt (Germania Rothenbergen II) fallen für Lerch nicht so ins Gewicht. „Beide haben in den acht Wochen, seit ich das Amt übernommen habe, unter mir keine Minute trainiert oder gespielt.“ Durch Schmidts Abgang entstand für das B-Team auf der Torwartposition kurzzeitig eine Vakanz. Mit der Rückkehr von Tim Greifenberg (SG Huttengrund) und der Verpflichtung von Kai Resch (SG Hesseldorf/Spielberg) konnte die entstandene Lücke aber gleich doppelt geschlossen werden. Als interner Neuzugang wird der lange Zeit verletzt ausgefallene Nico Agostini gesehen.

Trainer und Umfeld

Harry Lerch hat das Gefühl, dass seine Mannschaft gewillt ist, den Bock umzustoßen. „Die Trainingsbeteiligung ist gut, die Spieler sind sehr willig.“ Vor ein paar Jahren, als Lerch bei der Germania aufgab, war dies anders. „Die meisten Spieler von damals sind ja nicht mehr da“, erklärt der Coach. Bekannte Gesichter im Umfeld dagegen schon. Germania Wächtersbach ist ein familiär geführter Verein, bei dem die handelnden Personen größtenteils schon lange die Fäden in der Hand halten. Sicher auch ein Grund, weshalb die Trennung vom einheimischen Coach Martin Magnon den Verantwortlichen alles andere als leicht fiel. Jetzt möchte der Vorstand mittelfristig mit Harry Lerch weiterarbeiten. Der Gründauer hält sich aber bezüglich einer Vertragsverlängerung noch bedeckt.

Vorbereitung

„Eigentlich haben wir gar nicht aufgehört zu trainieren“, scherzt Harry Lerch. Regelmäßig trafen sich die Germanen zum Kicken in der Halle und nahmen auch an zwei Hallenturnieren teil. Jetzt rückt aber der Start im Freien in den Fokus. Laut Spielplan startet der Tabellenvorletzte am 14. Februar gegen Gelnhausen mit einem Heimspiel und darf danach noch zwei weitere Male vor heimischem Publikum ran. Da geht es gleich um die „Wurst“ und darum, die magere Heimbilanz (nur ein Sieg) aufzupolieren. Bevor es losgeht, will Trainer Lerch mit seinem Team im taktischen und konditionellen Bereich gut arbeiten, um von Beginn an konkurrenzfähig zu sein. Ein Fehlstart wie in der Hinrunde darf sich der Aufsteiger nicht noch einmal leisten, sonst ist der Abstieg besiegelt.

Statistik:

Platzierung: 18. (14 Punkte, 24:51 Tore)

Siege: 3

Unentschieden: 5

Niederlagen: 12

Heim-Punkte: 4

Auswärts-Punkte: 10

Höchster Sieg: 3:2 in Bernbach

Höchste Niederlage: 1:8 gegen Oberndorf

Spiele ohne Gegentreffer: 2

Spiele ohne erzieltes Tor: 6

Bester Torschütze: Silas Ehmer (8)

Auftaktprogramm:

FC Gelnhausen (H / 14. Februar), SV Neuses (H / 21. Februar), FC Bayern Alzenau (H / 28. Februar)

Prognose:

Auch wenn der Rucksack einer schwachen Vorrunde schwer wiegt, hat die Mannschaft des FC Germania Wächtersbach das Zeug dazu, die Klasse zu halten. Unter dem als Trainer zurückgekehrten Harry Lerch war ein klarer Aufwärtstrend zu erkennen. Auch wenn die Ausgangslage mies ist, sollte zumindest der Relegationsplatz zu schaffen sein.


Aufrufe: 019.1.2016, 11:01 Uhr
Gelnhäuser TageblattAutor