2024-04-19T07:32:36.736Z

Ligavorschau
Ex-Bundesliga-Kicker Marco Sailer hat in der Regionalliga, wie hier nach dem Spiel gegen den SV Babelsberg, sichtlich Spaß. Foto: Sven Bock
Ex-Bundesliga-Kicker Marco Sailer hat in der Regionalliga, wie hier nach dem Spiel gegen den SV Babelsberg, sichtlich Spaß. Foto: Sven Bock

Mit Kult-Kicker zur Meisterschaft?

Regionalligist Schönberg spielt am Sonntag gegen Nordhausen und trifft dann auch auf Ex-Bundesliga-Profi Marco Sailer

Auch wenn er in der vergangenen Saison nur zu 14 Bundesliga-Einsätzen kam – die Fans des südhessischen Clubs Darmstadt 98 hatten Marco Sailer längst zu ihrem Liebling gemacht. Warum sie das taten? Weil er mitgeholfen hat, ins Oberhaus aufzusteigen. Weil er gerackert hat, um den Klassenerhalt zu schaffen. Weil er nahbar und ein Typ ist, der im Millionengeschäft Fußball mehr durch Bart als mit Starallüren aufgefallen ist.

„Längster Bart der Liga steigt absichtlich ab“, titelte vor kurzem eine Boulevard-Zeitung. Darmstadt wollte den 30-Jährigen nicht mehr. Marco Sailer entschied sich dafür, gleich drei Ligen tiefer, für den thüringischen Regionalligisten Wacker Nordhausen aufzulaufen. Volksnah und geradlinig, das will der Mann, der sein Gesicht auch für eine Kampagne gegen die Pelzindustrie zeigt, auch weiterhin bleiben. „Ihr kennt vielleicht meinen Bart. Doch dahinter steckt noch mehr“, schreibt er, und bietet seinen Fans an, mehr über ihn beim Kurznachrichtendienst Twitter zu erfahren. Eine eigene Facebook-Seite hat er auch, versteht sich.

Aktuell läuft dort eine Versteigerung, von deren Erlös ein lokaler Kindergarten profitieren soll. Zu haben ist das Original-Sailer-Trikot aus dem Spiel gegen RB Leipzig II – ungewaschen und handsigniert. Das kommt gut an bei den Fans, von denen die Club-Spitze in der aktuellen Spielzeit gerne mehr im Stadion begrüßen möchte, als die etwas mehr als 1000, die durchschnittlich in der vergangenen Saison zu den Heimspielen kamen. Zumal der Vorjahresdritte erneut mit der Meisterschaft liebäugelt – und nach der Relegation gerne in Liga 3 kicken würde.

Etwa 400 Kilometer entfernt, im mecklenburgischen Schönberg, haben sie zwar keinen Spieler mit Rauschebart, dafür aber gleich zwei Spieler namens Rausch. Einer, Maximilian, steht schon seit zwei Jahren in Diensten des FC 95. Der zweite, Marcel, ist neu dabei. Genauer gesagt seit Anfang der Woche. Der 20 Jahre alte Mittelfeldspieler wechselte vom Ligakonkurrenten Hertha BSC II zum FC Schönberg (wir berichteten). „Er hat beim Probetraining einen guten Eindruck gemacht“, freut sich Schönbergs Trainer Axel Rietentiet über den Neuzugang.

Neue Spieler, die sind bei der dünnen FC 95-Personaldecke auch zwingend notwendig. Momentan, so der Coach fehle Marcel Rausch noch etwas Fitness. Als Ersatz für den Langzeitverletzten Masami Okada wird er aber auf seinen ersten Einsatz im 95-Trikot wohl nicht lange warten müssen. Vielleicht steht er schon am Sonntag, Anstoß 13 Uhr, gegen Nordhausen in der Startelf.

Ein zweiter Neuzugang konnte ebenfalls verbucht werden: Florian Esdorf wurde vom FC Hansa Rostock ausgeliehen. Der 21-Jährige Abwehrspieler unterschrieb bei Hansa erst im März einen Profi-Vertrag, kam in dieser Saison aber noch nicht in der 3. Liga zum Einsatz.

Aufrufe: 025.8.2016, 22:00 Uhr
Hans TakenAutor