2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht
Jubelten am Ende öfter: Die U21 des SC Paderborn 07 um Nils Köhler (vorne) steigerte sich im Laufe der Saison deutlich und hat nun ein gutes Polster zu den Abstiegsrängen. F: Heinemann
Jubelten am Ende öfter: Die U21 des SC Paderborn 07 um Nils Köhler (vorne) steigerte sich im Laufe der Saison deutlich und hat nun ein gutes Polster zu den Abstiegsrängen. F: Heinemann

Mit Intensität und Ehrgeiz zu einer guten Ausgangsposition

Die U21 des SC Paderborn 07 musste bereits in der Hinrunde viele Hindernisse überwinden und schaffte das als geschlossene Einheit. Die Weichen für den Klassenerhalt sind gestellt.

Das Kopfschütteln war groß, als der SC Paderborn 07 im Sommer aus seiner U23-Reserve eine U21 machte. Mit der U23 sei der Klassenerhalt gerade so erreicht worden, mit einer noch einmal verjüngten Mannschaft schien das Ziel unerreichbar zu sein. Nun, nach Beendigung der Hinrunde, ist der Klassenerhalt natürlich noch nicht erreicht, aber das Team ist auf einem richtig guten Weg.

Fünf Punkte Luft auf den ersten Abstiegsplatz und Tabellenplatz 15. So lauten die aktuellen Zahlen der U21. „Wir haben bei der Bewertung der bisherigen Saison zwei Faktoren im Blick. Die individuelle Entwicklung der Spieler und die Tabellensituation. Mit beiden sind wir zufrieden“, fasst es SCP-II-Trainer Christoph Müller zusammen. Der 33-Jährige wurde im Sommer Cheftrainer des Profinachwuchses, nachdem er dort in den Jahren zuvor als Co-Trainer tätig war. Müller übernahm die Mannschaft in einer Phase, als es um den Gesamtverein SC Paderborn 07 nach dem Durchmarsch von Liga Eins in Liga Drei alles andere als gut stand.

Große Verletzungssorgen zum Saisonstart

Dazu war klar, dass mit Admir Saric und Marcel Salokat zwei erfahren Säulen für einen langen Zeitraum mit schweren Verletzungen ausfallen würden. Beide kamen bislang noch nicht zum Einsatz, sind aber wieder im Training. So lagen die Hoffnungen auf Lasse Fischer-Riepe, der vom Oberligakonkurrenten FC Gütersloh 2000 zum SCP gewechselt war. Die Erfahrung des 31-Jährigen sollte dem ansonsten mit zahlreichen U19-Spielern aufgefüllten Kader die nötige Stabilität bringen.

Doch Fischer-Riepe verletzte sich in der Vorbereitung schwer am Knie und bestritt bislang ebenfalls noch keine Partie. „Wir haben uns von der ersten Minute an klar gemacht, dass die Mannschaft noch nicht die Erfahrung haben kann, um in jeder Situation zu wissen, was in der Oberliga gefordert ist. Aber, jeder einzelne Spieler hatte von Beginn an die Bereitschaft und die Mentalität, das möglichst schnell lernen zu wollen“, meint Müller, der sich mit Christopher John vom SV Lippstadt, einen ligaerfahrenen Co-Trainer an die Seite geholt hatte. „Das hieß für uns im Trainerteam, Ruhe und klare Muster einbringen, die auf Dauer zu einem Erfolg führen können, wenn sie angenommen und umgesetzt werden.“ Die Umsetzung klappte erstaunlich schnell. Punkte zum Saisonauftakt und ein positiver Tiefpunkt
Aus den ersten fünf Partien holten die Paderborner fünf Punkte. Zugetraut hatten das dem Nachwuchs die wenigsten Fußballexperten. Dann begann allerdings die Phase, in der sich die negativen Zwischenrufe zu bestätigen schienen. Die nächsten vier Partien gingen allesamt verloren. Der Lauf gipfelte am elften Spieltag in einer derben 1:7-Klatsche beim TSV Marl-Hüls. „Vom Ergebnis her, war das der Tiefpunkt, keine Frage. Wir haben allerdings direkt damit begonnen, das Spiel differenziert zu betrachten“, erzählt Müller. Statt sich vom reinen Ergebnis ins Bodenlose ziehen zu lassen, nahmen Trainerteam und Mannschaft die Elemente dieses Spiels und ihre bisherigen Spielmuster unter die Lupe. Selbst aus dem Duell gegen Marl-Hüls konnten noch positive Aspekte gewonnen werden und sei es nur die Erkenntnis, dass gewisse Stellschrauben einfach sitzen müssen, damit die U21 erfolgreichen Fußball spielt. Das nächste Duell wurde zwar noch mit 0:1 gegen den SC Hassel verloren, es war aber viel Pech dabei. Aus den folgenden drei Partien holten die Paderborner dann sieben Punkte. Darunter waren zwei Derbysiege.

Sieben Punkte aus vier Auswärtsspielen in Folge

Der FC Gütersloh wurde mit 3:1 und der DSC Arminia Bielefeld II mit 2:0 geschlagen. Der Auswärtsauftritt in Bielefeld war gleichzeitig der Auftakt zu vier Spielen in der Fremde in Folge, da der SCP das Heimspiel gegen den SV Lippstadt freiwillig an die Lippstädter abgegeben hatte. Umso erstaunlich ist, wie stark sich das junge Team gegen die immer wieder auftretenden Hindernisse von außen zur Wehr gesetzt hat. Auch aus den vier Auswärtsspielen holte die Mannschaft sieben Punkte. „Wir als Trainer haben versucht, den Fokus nur auf das Sportliche zu lenken. Nur das können wir beeinflussen. Gleichzeitig haben wir aber auch eine Mannschaft, in der jeder eine große Eigenmotivation, Qualität und Intensität mitbringt. Wenn das Team geschlossen als Einheit auftritt, dann sind wir in der Lage zu punkten.“ Dann kommt auch zum Winter eine gute Ausgangslage zustande, wie sie nun vorliegt. „Die Entwicklung seit dem Sommer ist klar erkennbar“, betont Müller. Das belegen nicht nur die letzten Auftritte der Mannschaft, sondern auch die Leistungskurven einzelner Spieler.

Trotz guter Entwicklungen, müssen die Spieler noch nachlegen

U19-Akteure wie Innenverteidiger Paul Nitsch oder der defensive Mittelfeldspieler Ron Schallenberg haben sich nach Anpassungsproblemen im Sommer mittlerweile einen Stammplatz erobert.

Dazu kommen die schon erfahreneren Kräfte wie Kapitän Hendrik Brauer, Nils Köhler oder Aykut Soyak. Daraus ist im Laufe der Spielzeit ein festes Gerüst entstanden. „Diese Stammplätze haben sich ergeben. Aber es gibt noch viele andere Spieler, die einen Sprung gemacht haben“, nennt Müller beispielsweise noch Sergio Pinto oder auch Torwart Dominique Soethe. „Jeder Spieler war sofort da, wenn er gebraucht wurde. Auch das ist Qualität. Trotzdem, die Aufgabe in der Rückrunde wird nicht leichter. Wir sind noch nicht am Ziel und werden noch eine Schüppe drauflegen müssen, um den Klassenerhalt zu schaffen. Aber ich denke, dass dazu alle bereit sind.“ Auftakt der Wintervorbereitung ist am 9. Januar. Testspiele und Saisonstart
Das erste Testspiel bestreiten die Paderborner am 14. Januar, um 14 Uhr beim Westfalenligisten SC Preußen Münster II. Am 20. Januar kommt um 19.30 Uhr der Bremenligist Blumenthaler SV in das Trainings- und Nachwuchsleistungszentrum (TNLZ). Am 28. Januar spielt die U21 um 11 Uhr auf der Marienloher Sportanlage Breite Bruch gegen die U21 des VfL Osnabrück, am 1. Februar reist um 19.30 Uhr der Westfalenligist Delbrücker SC zum TNLZ. Dort ist dann der Regionalligist SC Wiedenbrück am 4. Februar der letzte Gegner vor dem Ligastart. Anstoß ist um 15 Uhr. Erster Pflichtspielgegner im neuen Jahr ist am Sonntag, 12. Februar, um 15 Uhr der TuS Ennepetal. Gespielt wird in Marienloh.

Hier geht es zur aktuellen Teamstatistik: https://www.fupa.net/teams/sc-paderborn-07-324896/statistik.html

Aufrufe: 019.12.2016, 22:50 Uhr
Mark HeinemannAutor