2024-04-23T06:39:20.694Z

Pokal
Vor lösbaren Aufgaben: Erftstadt-Lechenich um Mathias Grunert (Dritter v. l.) gastiert beim A-Ligisten Heinsberg-Lieck, Nierfeld mit Sebastian Scheidtweiler (Zweiter .v. r.) ist in Linden zu Gast., Foto: Brackhagen
Vor lösbaren Aufgaben: Erftstadt-Lechenich um Mathias Grunert (Dritter v. l.) gastiert beim A-Ligisten Heinsberg-Lieck, Nierfeld mit Sebastian Scheidtweiler (Zweiter .v. r.) ist in Linden zu Gast., Foto: Brackhagen

Mit gemischten Gefühlen

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Drei der vier Kreisvertreter stehen am kommenden Wochenende in der ersten Runde des Mittelrheinpokals vor lösbaren Aufgaben. Der Kaller SC dagegen fährt als Außenseiter zum Mittelrheinligisten Borussia Freialdenhoven.

Jubelsprünge blieben aus. Nachdem die Auslosung der ersten Runde im Fußball-Mittelrheinpokal über die Bühne gegangen war, herrschte bei den bei den Klubvertretern von Nierfeld, Euskirchen und Erftstadt-Lechenich hingegen Ernüchterung.

Statt der Traumlose Fortuna Köln, Viktoria Köln oder Alemannia Aachen, die sich unter anderem im Pott befanden hatten, heißen die Gegner nun SG Union 94 Würm-Lindern (SV Nierfeld), FC Bergheim 2000 (TSC Euskirchen) und 1. FC Heinsberg-Lieck (SC Erftstadt-Lechenich). Alle Aufgaben sind unangenehm, bieten aber immerhin die große Möglichkeit, ins Achtelfinale einzuziehen.

Gute Erinnerungen an Heinsberg

Am ehesten kann sich der Trainer des Mittelrheinligisten Erftstadt-Lechenich, Paul Esser, mit dem eher unattraktiven Los — auswärts gegen den Tabellendritten der A-Liga (So., 15 Uhr) — anfreunden. Dies hängt damit zusammen, dass die Germania dort vor zwei Jahren bereits im Pokal erfolgreich war (4:0), aber auch mit dem aktuellen Zustand seiner Mannschaft. „Wir sind klarer Favorit und wollen die Begegnung nutzen, um die jüngste 0:2-Pleite in Walheim vergessen zu lassen und neues Selbstvertrauen für die Meisterschaft zu tanken”, fordert Esser. Dabei wird er weiterhin Keeper Tim Welter sein Vertrauen schenken, der den noch immer leicht verletzten Stammtorwart Markus Fieseler zuletzt klasse vertreten hat.

Ganz und gar nicht zufrieden zeigte sich der Nierfelder Coach Achim Züll über das anstehende Gastspiel beim Heinsberger A-Ligisten Würm-Lindern (Sa., 16.45 Uhr): „Schlimmer geht es nicht, denn abgesehen von der weiten Anreise, können wir nur schlecht aussehen.” Zwar rangiert Würm-Lindern in der Meisterschaft nur auf dem zehnten Platz, doch der Einzug des Gegners ins Heinsberger Kreispokalfinale (0:4 gegen FC Wegberg-Beeck) kam seiner Meinung nach nicht von ungefähr. „Der Kader verfügt mit Leuten wie Pascal Thora, Khaled Ali Khan oder René Lambertz über unheimlich hohe Qualität für die Kreisliga A, agiert allerdings wie eine launische Diva”, sagt Züll, der nach abgelaufener Rotsperre wieder auf Sebastian Scheidtweiler zurückgreifen kann.

Kenan Doric dagegen wird zumindest bis zur Winterpause aus beruflichen Gründen nicht mehr im SVN-Trikot auflaufen. Weil mit Dennis Fischer, Burak Hendem und Benny Küpper ein Trio aus der zweiten Reihe zuletzt überzeugte, tendiert Züll dazu, diesem eine weitere Chance zu geben.

Die Akteure, die bislang weniger im Vordergrund standen, möchte auch Kurt Maus, Trainer des TSC Euskirchen, beim anstehenden Pokalspiel gegen Bergheim 2000 (So., 15 Uhr) eine Chance geben: „Einige haben in den letzten Wochen hart gearbeitet und sich einen Einsatz redlich verdient.” Durch die vielen personellen Umstellungen droht jedoch das Risiko, dass der Rhythmus des jüngst so erfolgreichen ETSC ins Stocken geraten könnte — keine leichte Situation, die Maus allerdings mit viel Fingerspitzengefühl lösen will: „Es ist klar, dass im Augenblick jeder spielen möchte, aber der eine oder andere braucht jetzt mal etwas Regeneration.”

Die Gäste aus Bergheim sollten indes keineswegs unterschätzt werden, denn der Stachel der 0:6-Klatsche in der Mittelrheinliga gegen den ETSC vor wenigen Wochen sitzt noch tief.

Kall in Freialdenhoven zu Gast

Auch beim vierten Kreisvertreter im Bunde, dem Bezirksligisten Kaller SC, war die Laune nach der Auslosung nicht überschwänglich. „Ich hätte natürlich lieber ein Heimspiel gegen Alemannia Aachen oder Fortuna Köln gehabt”, meinte KSC-Trainer Jörg Piana. Dennoch freut er sich auf die Herausforderung gegen den Mittelrheinligisten Borussia Freialdenhoven.

Die Borussia, die am Sonntag (15 Uhr) gegen den KSC Heimrecht hat, steht im unteren Tabellendrittel der Liga. Klar ist aber, dass die Schützlinge von Trainer Wilfried Hannes in der Favoritenrolle sind. Eine Überraschung ist den Gästen aus der Eifel aber allemal zuzutrauen. Schließlich gewannen die Piana-Schützlinge im Kreispokal gegen den Mittelrheinligisten aus Erftstadt mit 3:1 nach Verlängerung. Und: Auch gegen den ambitionierten Landesligisten Nierfeld verlor der KSC erst im Elfmeterschießen.

Der Außenseiter reist aber nicht nur aufgrund der Pokalresultate mit Selbstvertrauen nach Freialdenhoven, denn in der Meisterschaft läuft es für Kall. Zuletzt gewannen die Kaller gegen eine andere Alemannia, die aus Straß, mit 3:1. „Vor allem in der zweiten Halbzeit haben wir gut gespielt”, so Piana. Ein Meisterschaftsspiel müssen die Eifeler aufgrund des Pokals nicht nachholen. Denn der KSC hat am Sonntag spielfrei.

Aufrufe: 09.10.2014, 19:20 Uhr
Kölner Stadt-Anzeiger / Markus BrackhagenAutor