2024-04-19T07:32:36.736Z

Analyse

Mit festem Willen Richtung Klassenerhalt

SG Nimstal Wolsfeld sucht den Anschluss ans untere Mittelfeld

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Die SG Wolsfeld/Messerich/Alsfeld-Niederweis hat sich nicht aufgegeben und will noch vor der Winterpause das Ruder in Richtung unteres Mittelfeld herumreißen. Volksfreund-Mitarbeiter Lutz Schinköth sprach mit dem neuen Trainer Helmut Jüngels.

Wolsfeld. Der 5:3-Sieg gegen Echternacherbrück hat offenbar Auftrieb gegeben, auch wenn das vermeidbare 0:1 in Rittersdorf vorigen Sonntag ein Rückfall in alte Schemen war. Mit dem zweiten Saisonsieg ist beim Tabellenvorletzten aber die Hoffnung im Abstiegskampf zurück. Das weiß auch der neue Trainer Helmut Jüngels, der im Sommer die Nachfolge von Jörg Bures antrat. „Vieles ist in dieser Saison gegen uns gelaufen. Einerseits war da die durchwachsene Vorbereitung, als uns in den Testspielen viele wichtige Spieler wegen Urlaub, Klausuren der Studenten und anderweitiger beruflicher Umstände nicht zur Verfügung standen und wir vieles im taktischen Bereich nicht so erarbeiten konnten.“ Zum anderen führt der in Niederstedem lebende Bauingenieur „individuelle Fehler und das fehlende Glück“ als Ursachen für das bescheidene Abschneiden an. „Wir haben auch etliche gute Spiele gemacht, nur bei den 0:5 gegen Badem und Herforst schlechte Spiele gezeigt. Oft verloren wir mit nur einem Tor Unterschied“, analysiert Jüngels, der jedoch auf einen breiten Kader zurückgreifen kann. „Einen herausragenden Spieler haben wir nicht, doch wir können die zahlreichen Ausfälle mit unserem ausgeglichenen Kader kompensieren. Fünf Leute sind in der Woche überhaupt nicht da.“ Neun der A-Jugend entwachsene Spieler hat der Coach, der einst selbst Spieler beim SV Wolsfeld und elf Jahre Jugendtrainer war, integrieren müssen. „Dieser Prozess der Integration geht bei so jungen Spielern nicht von heute auf gleich. Wir müssen geduldig mit ihnen arbeiten. Einige haben noch ihre Probleme, sich an den körperbetonten Fußball der B-Klasse zu gewöhnen. Auch die Erfahrung fehlt.“ Auch Glücksgöttin Fortuna meinte es nicht immer gut mit den Nimstalern. So seien unglückliche Schiedsrichterentscheidungen, sprich Abseitsstellungen, oder aber Pfosten- und Lattenschüsse, die nicht ins Tor trudelten, ein Stück weit verantwortlich für die sportliche Misere. Helmut Jüngels schätzt jedoch an seinem Team die gute Trainingsbeteiligung, den Willen und die taktisch verbesserte Umsetzung bestimmter Abläufe. „Wir haben von der Manndeckung auf ballorientiertes Verteidigen umgestellt. Das kappt immer besser.“ Mit Spielführer Volker Bormann besitzt die SG Nimstal einen erfahrenen Abwehrchef, der gemeinsam mit Michael Illien die Abwehr organisieren soll. Doch Illien liegt derzeit mit Bandscheibenproblemen auf Eis, genauso wie der frühere Kapitän Christoph Broich. Letzterer hat wegen eines Kreuzbandrisses seit zwei Jahren keinen Ball mehr gesehen. Den einzigen Abgang von Joshua Blömer nach Irrel hat die SG Nimstal durch viele Youngster gut kompensiert. Doch nur vier gehören zum Stammkader. Die technisch versierte Mannschaft will in den verbleibenden zwei Spielen nochmal punkten. „Speicher und Koosbüsch sind technisch und läuferisch gutklassige Gegner. Wir brauchen uns vor niemandem zu verstecken und wollen die Möglichkeit nutzen, den Anschluss nicht zu verlieren“, meint Jüngels, der mit Riesenspaß die Chance beim Schopfe packen will. „Die Jungs arbeiten gut mit, haben eine gute Moral und haben es verdient, da unten rauszukommen.“ (L.S.).

Aufrufe: 026.11.2014, 22:59 Uhr
volksfreund.de/Lutz SchinköthAutor