2024-04-19T07:32:36.736Z

Analyse
Florian Bauer (rechts) brachte den TSV Meitingen beim SC Ichenhausen mit 1:0 in Führung.  Foto: Ernst Mayer
Florian Bauer (rechts) brachte den TSV Meitingen beim SC Ichenhausen mit 1:0 in Führung. Foto: Ernst Mayer

Mit Fairplay auf die Verliererstraße

Darf sich der TSV Meitingen schon wieder über einen Fairnesspreis freuen?

Erst vor wenigen Wochen durfte Ferdinand Wagner von der zweiten Mannschaft des TSV Meitingen den BFV-Fairnesspreis entgegennehmen. Gut möglich, dass schon bald ein Funktionär eine weitere Auszeichnung in die Lechauen bringt. „Auf so etwas kann ich verzichten“, knurrt Ali Dabestani, der Trainer des Landesligisten, und erzählt die ganze Geschichte.

Als der SC Ichenhausen kurz nach der Pause aufs Tor schoss, hatte der Schiedsrichter schon auf Abstoß entschieden. Nach Protesten der Gastgeber befragte er Meitingens Wolfgang Wippel, ob er den Ball noch berührt habe. „Ich glaube“, hat der Abwehrspieler treuherzig geantwortet. Dabestani und Abteilungsleiter Torsten Vrazic beschlich ein ungutes Gefühl. Zwar fand die Ecke noch nicht den Weg ins Tor, doch als der abgewehrte Ball erneut in den Strafraum geschlagen wurde, köpfte Stefan Selig zum 1:1 ein.

„Absolut pervers, denn zu diesem Zeitpunkt hätte es eigentlich 2:0 für uns stehen müssen“, so Dabestani weiter. Sekunden vor der Pause hatte nämlich Okan Yavuz aus fünf Metern übers Tor geballert. Dabestani: „Das war eine tausendprozentige Chance“. Noch besser sei die Möglichkeit gewesen, die unmittelbar nach dem Ausgleichstreffer versemmelt wurde. Nach glänzender Vorarbeit von Marvin Osman traf Martin Winkler am langen Pfosten stehend aus „gefühlten 30 Zentimetern“ statt des leeren Tores nur das Außennetz. Dabestani konnte es nicht fassen: „Unglaublich! Das war eine Zweitausendprozentige!“ Postwendend fiel dann das 2:1, als die Abseitsfalle nicht zugeschnappt hatte. „Wir waren 75 Minuten besser oder gleich stark und hätten mindestens eine Punkt verdient gehabt“, sprach der Trainer seiner Mannschaft trotz der Niederlage ein Kompliment aus. „Aber in 15 Minuten hat uns Ichenhausen geschlagen. Da hat man gesehen, dass die Mannschaft die Qualität hat, die uns als personell gebeutelter Aufsteiger derzeit noch fehlt.“

Aufrufe: 027.10.2015, 18:58 Uhr
Augsburger Landbote / Oliver ReiserAutor