2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligavorschau
Grund zum Jubeln hatten die Ichenhauser in Kissing. Jetzt soll es auch mit dem ersten Saisonsieg zu Hause klappen.    F: Christian Kolbert
Grund zum Jubeln hatten die Ichenhauser in Kissing. Jetzt soll es auch mit dem ersten Saisonsieg zu Hause klappen. F: Christian Kolbert

Mit einem Dreier zur Feier

SC Ichenhausen erwartet das Schlusslicht FC Ehekirchen +++ Beim TSV Nördlingen herrscht kurzfristig ein Keeper-Engpass +++ Mering fordert selbstbewusst den Spitzenreiter

Ein paar Tage konnten die Kicker in der Landesliga Südwest durchschnaufen, bevor es nun in die zweite„englische Woche“ der noch jungen Saison geht. Da kann das Tabellenbild schnell mal wieder komplett verändert werden, dessen ist sich auch das Schlusslicht FC Ehekirchen bewusst. Dessen Abteilungsleiter scherzt sogar, dass der Neuling vor dem Anpfiff nur sieben Punkte Rückstand auf den Spitzenreiter habe. Ob sich das beim SC Ichenhausen, der unbedingt den ersten Heimsieg will, wirklich ändert? Tabellenführer Türkspor Augsburg steht beim SV Mering auf der Bank, wo erstmals Sascha Mölders auf der Trainerbank bei einem Punktspiel sitzen wird, nachdem der Zweitliga-Stürmer die ersten drei Partien wegen zeitgleichen Testspielen seines TSV 1860 München verpasste.

SC Ichenhausen - FC Ehekirchen (Sa 15:30)
(Bilanz seit 2013: 2 Siege Ichenhausen - 0 Remis - 0 Siege Ehekirchen)
„Mit einem Sieg können wir aus einem durchwachsenen Saisonstart einen guten machen“, sagt Trainer Oliver Schmid. Nachdem zuletzt in Kissing der erste Dreier der Saison souverän geholt wurde, soll es nun auch zu Hause klappen. Zumal man im Hindenburgpark durchaus noch Nachholbedarf in Sachen Erfolgserlebnisse hat: „Wir haben in der vergangenen Saison zu Hause zu viele Punkte liegen gelassen. Für uns ist es wichtig, in diesem Jahr unsere Heimbilanz zu verbessern“, sagt Trainer Oliver Schmid. Nach dem hart erkämpften Punkt gegen Illertissen (2:2) soll es gegen Ehekirchen mit dem Dreier klappen. Zumal die SCI-Kicker ohnehin in Feststimmung sind und anschließend auf dem Ichenhauser Brücklesfest sind, ihren Arbeitsdienst zu leisten und möglichst auch einen Sieg zu feiern.
Von Resignation will Theo Auernhammer noch nichts wissen. Der Abteilungsleiter des FC Ehekirchen bezeichnet die Erfahrungen in der Landesliga weiterhin als „Erlebnis“. Trotz drei Niederlagen in drei Spielen. Trotz der zehn Gegentore, die man bisher schlucken musste. Natürlich habe er sich den ein oder anderen Punkt erhofft, sagt Auernhammer. Wenn man die Situation jedoch realistisch betrachte, „war einfach nicht mehr drin“. Erfahrungswerte habe die Mannschaft beim 1:3 zum Auftakt gegen den TSV Aindling gesammelt. Bei Schwaben Augsburg war man schlicht „chancenlos“. Und beim jüngsten 2:3 gegen den FC Memmingen II „unglücklich“. Lange hadern will Auernhammer über den letzten Tabellenplatz nicht. „Wir haben alle gewusst, dass es schwierig wird.“ Damit widerspricht er einer Aussage von FCE-Trainer David Bulik, der nach der jüngsten Niederlage gehadert hatte, die Verantwortlichen hätten „nicht gewusst, welche Qualität in der Landesliga auf uns zukommt“. Bulik äußerte zudem mehrfach den Wunsch nach neuen Defensivspielern. „Diesen Wunsch haben wir auch“, sagt Auernhammer zu dieser Thematik. Allein fehle das Geld, landesligataugliche Spieler zu bekommen. „Wir haben mit vielen Akteuren gesprochen, die uns abgesagt haben.“
Bulik sei ein äußerst „ehrgeiziger Trainer“, so Auernhammer weiter, „der eine schlagkräftige Mannschaft haben“ wolle. „Aber er muss die Situation akzeptieren.“ Ein Hintertürchen lässt der Abteilungsleiter aber offen. Vielleicht tue sich ja doch noch etwas, verrät er, „wir hatten Gespräche mit einem Spieler.“ Um wen es sich dabei handle und wie realistisch eine Verpflichtung ist, ließ Auernhammer offen.
Zunächst muss es der derzeit verfügbare Kader richten. Die nächste Gelegenheit, die ersten Punkte einzufahren, bietet sich in Ichenhausen. „Wir warten auf Gegner, die nicht ganz so gut sind wie die bisherigen“, sagt Auernhammer. Ob er Ichenhausen dazuzähle? „Ich befürchte eher nicht. Sie sind eine Spitzenmannschaft. Wenn ich die Qualität der Einzelspieler vergleiche, haben wir keine Chance.“
Ob nun Understatement oder Realität, irgendwann muss der FCE zu punkten anfangen, will er die Hoffnung auf den Klassenerhalt nicht frühzeitig verlieren. Zumindest bemüht Auernhammer im Fußball durchaus gewohnte und gängige Durchhalteparolen. „Jedes Spiel beginnt bei Null“, sagt er etwa. Am dritten Spieltag sei noch keine Mannschaft abgestiegen. Oder: „Wir haben nur sieben Punkte Rückstand auf den Spitzenreiter.“
Schiedsrichter: Benjamin Sölch (SV Wilting)

TSV Gilching-Argelsried - TSV Nördlingen (Sa 16:00)
(Bilanz: Bislang keine Spiele)
Zum ersten Mal in dieser Saison haben es die Nördlinger mit einem Aufsteiger zu tun. Ihr Coach Franz Wokon ist die Schwere der Aufgabe bewusst: „Bei einem Neuling ist zu Beginn die Euphorie noch am größten.“ Zudem haben die Gastgeber mit Ramon Adofo einen Top-Torjäger (7 Tore) in ihren Reihen, der bislang in jedem Spiel traf. „Wer in Mering 5:1 gewinnt, kann nicht schlecht sein. Ich kenne den Gegner nicht, habe mir aber berichten lassen, dass es sich um eine sehr kompakte Mannschaft handelt“, meint Wokon.
Beim TSV Nördlingen gibt es mehrere leicht angeschlagene Spieler. So war im Vorfeld noch offen, wer im Tor steht. Da Michael Lutz ein Spiel Sperre erhielt, muss es einen Wechsel geben. Torhüter Daniel Martin musste beim Spiel des Bezirksliga-Teams in Rain wegen Oberschenkelproblemen passen, eventuell steht in Gilching Jonathan Ziegler zwischen den Pfosten. Der vierte Keeper André Behrens ist weiterhin verletzt. Der gegen Mering fehlende Stefan Raab hat einen ersten Trainingsversuch unternommen und der zuletzt bereits nach 40 Minuten ausgeschiedene Michael Knötzinger dürfte ebenso wieder fit sein wie Julian Brandt.
Schiedsrichter: Tobias Jehle (SSV Bobingen)


SC Oberweikertshofen - FC Stätzling (Sa 17:00)
(Bilanz: Bislang keine Spiele)
Mit einen Problemen muss Alex Bartl, der Trainer des Aufsteigers FC Stätzling, fertig werden. Stefan Reinthaler ist verletzt, Stürmer Marvin Gaag und Loris Horn fehlen aus privaten Gründen. Doch dafür sind Manuel Utz und Aykut Atay mit von der Partie – hinter den beiden stand im Lauf der Woche ja noch ein Fragezeichen. „Die Ausfälle treffen uns hart, aber dann müssen sich eben auch einmal andere zeigen“, meinte der Stätzlinger Trainer. Die Partie in Oberweikertshofen werde schwer. „Ich kenne die Mannschaft ja noch aus dem letzten Jahr. Die sind noch nicht so ins Rollen gekommen, verfügen aber über eine starke Offensive“, so Bartl weiter. Der betonte, er würde sich über jeden Punkt freuen, doch die Landesliga sei eben kein Wunschkonzert. „Mit einem Punkt wäre ich sehr zufrieden“, ließ der Trainer verlauten.
Schiedsrichter: Benny Woock (St. Wolfgang)


SpVgg Kaufbeuren - FV Illertissen II (Sa 18:00)
(Bilanz seit 2012: 2 Siege Kaufbeuren - 1 Remis - 5 Siege Illertissen)
Die SpVgg Kaufbeuren geht nach dem Punktgewinn von Stätzling hoch konzentriert an ihre nächste Aufgabe heran.„Wir müssen hinten sicher stehen und eine brutale Defensivleistung abrufen“, stellt sich Mittelfeldakteur Marcel Halder schon einmal auf die Regionalliga-Reserve ein. „Vorne müssen wir aber treffen und dann die drei Punkte im Parkstadion lassen“, so der 21-Jährige vor dem Anpfiff. Illertissen sei sehr spielstark und technisch auf einem hohen Niveau. „Da müssen wir echt eine topp Leistung abliefern, um erfolgreich bestehen zu wollen“.
„Illertissen hat einen unglaublichen Speed. Es ist eine technisch ausgeprägte Mannschaft“, hat SVK-Coach Christian Möller den Gegner gut studiert. „Um bestehen zu können, müssen wir unsere Chancen eiskalt ausnutzen“, will er seiner Mannschaft jetzt keinen Druck auferlegen. „Die Favoritenrolle ist klar beim FV Illertissen. Wir haben nichts zu verlieren, sondern können nur überraschen“, so der 43-jährige Übungsleiter. Nach ihren Verletzungen arbeiten Alessandro Mormina und Sebastian Homann eifrig und akribisch an ihrer Rückkehr. „Beide werden uns sehr gut tun“, sagt Möller abschließend.
Einen glänzenden Start in die neue Saison hat der FV Illertissen II hinbekommen. Zwei Siege sowie eine Punktteilung sind die fast perfekte Bilanz nach drei Spielen. Nun kann die Mannschaft des neuen Trainers Thomas Lemke bei der SpVgg Kaufbeuren nachlegen. Lemke hat offensichtlich den richtigen Draht zu seinen jungen Spielern gefunden.
Schiedsrichter: Florian Reitmair (Wielenbach)


TSV Schwaben Augsburg - SV Raisting (So 15:00)
(Bilanz: Bislang keine Spiele)
Mit zwei Siegen ist der TSV Schwaben optimal in die Saison gestartet. Die Mannschaft von Trainer Sören Dreßler war am vergangenen Wochenende spielfrei. Aber dennoch nicht untätig. In einem Testspiel besiegten die „Violetten“ Türkspor Neu-Ulm mit 8:0 und stellten ihren Lauf unter Beweis. Doch Abteilungsleiter Jürgen Reitmeier ist durchaus klar, dass sich die Lage wieder schnell ändern kann: „Die Partie gegen Raisting wird alles andere als einfach. Das ist eine eingespielte Truppe, die vor zwei Jahren noch in der Bayernliga gespielt hat. Ich hoffe allerdings, dass wir wieder unsere Heimstärke nützen können.“ Trainer Dreßler kann auch aus dem Vollen schöpfen. Verletzte haben die Schwaben derzeit keine zu beklagen.
Schiedsrichter: Paul Birkmeir (Rohrenfels)


SV Egg an der Günz - Kissinger SC (So 15:00)
(Bilanz seit 2004: 4 Siege Egg - 3 Remis - 3 Siege Kissing)
Noch hat der Kissinger SC weder ein Tor noch einen Punkt auf seinem Konto, doch das werde sich sicher ändern, ist sich Trainer Vladimir Manislavic sicher. Nur wann, das sei die Frage. Der neue Coach aber gibt sich zuversichtlich. „Wir haben die letzte Niederlage analysiert und die Woche über richtig gut trainiert. Wir müssen immer weiter arbeiten, dann wird sich das Team auch einmal für den Aufwand belohnen. Wir werden jedenfalls nicht in Hektik verfallen“, ließ Manislavic wissen. Man müsse geduld mit der jungen Mannschaft haben und man habe gewusst, dass es keine leichte Saison werde. Wieder einmal geht der KSC nicht als Favorit in ein Spiel, doch jedes Mal habe man bisher gut mitgehalten und „wir waren meist nicht die schlechtere Mannschaft“, meinte der Trainer. Manislavic muss in Egg auf den für eine Partie gesperrten Ivan Petrovic sowie auf den verletzten Quirin Springer verzichten – Springer befinde sich aber schon im Aufbautraining und könne eventuell nächste Woche wieder eingesetzt werden. Die letzten Spiele habe man durch individuelle Patzer und die eine oder andere unglückliche Schiedsrichterentscheidung verloren, doch der Trainer übte auch Selbstkritik. „Wir sind vorne zu harmlos und zu hektisch, aber daran arbeiten wir“, erklärte Manislavic.
Beim SV Egg ärgert man sich zuletzt über die 1:3-Niederlage im Derby beim FV Illertissen II. Nach Einschätzung von Trainer Karlheinz Schabel hat seine Mannschaft in den ersten beiden Auswärtsspielen zu viele Gegentreffer kassiert. Nun hofft Schabel nun auf eine entsprechende Reaktion: „Zu Hause wird gepunktet, egal gegen wen.“ Er ist allerdings auch erfahren genug, um den Gegner Kissinger SC nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. In Egg ist David Schropp wieder ins Training eingestiegen, dafür fällt Max Heinle nach einem erneuten Muskelfaserriss verletzt aus.
Schiedsrichter: Andreas Hummel (Betzigau)


Max Obermeyer (rotes Trikot) und der SV Mering stehen vor der nächsten Bewährungsprobe: Auf eigenem Platz geht es gegen Spitzenreiter Türkspor Augsburg. F.: Christian Kolbert

SV Mering - Türkspor Augsburg (So 17:00)
(Bilanz seit 1996: 4 Siege Mering - 5 Remis - 4 Siege Augsburg)
Nach einer „guten Trainingswoche“ – so Coach Sascha Mölders – brennt der SV Mering auf das Duell mit der hoch eingeschätzten Mannschaft von Türkspor Augsburg. Das Team des neuen Trainerduos Pavlos Mavros und Ivan Konjevic kommt als Tabellenführer nach Mering, wobei die Tabelle nach drei absolvierten Spielen noch nicht besonders aussagekräftig ist. Doch Merings Trainer Sascha Mölders hat großen Respekt vor dem Gegner. „Wir wissen, dass Türkspor eine sehr gute Mannschaft hat und die haben sich zudem mit Tobias Heikenwälder sehr gut verstärkt und mit Leuten wie Patrick Wurm sehr gute Spieler in ihren Reihen“, meinte der Profi von 1860 München.
Der hat das derzeit große Manko beim MSV natürlich erkannt und ist bestrebt, dahingehend Abhilfe zu schaffen. „Wir haben definitiv bislang zu viele Gegentore bekommen und das wollen wir natürlich ändern – vor allem wollen wir keine so leichten Gegentore mehr “, meinte er. Personell vertraut er dem Kader, der zuletzt in Nördlingen zweimal einen Zwei-Tore-Rückstand wettgemacht hat – hinzu kommt auch wieder Torhüter Adrian Wolf. Fehlen werden unter anderem die verletzten Michael Holzhammer und Welzmiller sowie Niklas Arnold, der im Urlaub ist.
„Natürlich wollen wir die drei Punkte – wenn’s geht, das ist ja klar“, so Mölders, doch vorhersagen, dass es so klappt, wie man es sich vorstellt, das könne man eben nicht. Türkspor komme mit großem Selbstvertrauen und sieben Punkten auf der Habenseite – geht es nach dem MSV, sollen es nach den 90 Minuten nicht mehr sein.
Den ersten Tabellenplatz seiner Mannschaft will Türkspor-Trainer Ivan Konjevic nicht überbewerten: „Das ist nur eine Momentaufnahme und nicht mehr.“ Vor der Aufgabe beim SV Mering hat er großen Respekt. „Leichte Spiele“ gibt es für Konjevic ohnehin nicht: „Die Liga ist enorm ausgeglichen.“ Allerdings sieht er sein Team zunächst nicht unbedingt in der Offensive: „Mering spielt daheim. Die müssen etwas tun.“
Schiedsrichter: Peter Karmann (Wertingen)

Aufrufe: 030.7.2016, 07:35 Uhr
Augsburger Allgemeine / wabAutor