2024-04-23T13:35:06.289Z

Analyse

"Mit diesem Kader musst du oben mitspielen"

SV Schleid geht als frisch gebackener Herbstmeister ambitioniert in die Rückrunde

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Der Abstieg aus der Kreisliga A im Mai dieses Jahres war bitter, aber irgendwie vorprogrammiert. Dem Team fehlten die Führungsspieler und die Konstanz im Abstiegskampf. Weil aber jedoch alle blieben und hochkarätige Neuzugänge kamen, gelang es dem Team von Trainer Thomas Löw wieder durchzustarten. Volksfreund-Mitarbeiter Lutz Schinköth sprach mit dem 1. Vorsitzenden Jens Bisenius über die aktuelle Entwicklung in der Mannschaft.

Schleid. Jens Bisenius, seit vielen Jahren 1. Vorsitzender, und sein Bruder Carsten, als Geschäftsführer im Verein tätig, freuen sich nach der kontraproduktiven Entwicklung im Abstiegsjahr wieder über Erfolge und Siege. Der von ihnen geführte SV Schleid ist wieder da. Und zwar als Tabellenführer der Kreisliga B I. Zwar nahm Bisenius den Wechsel in die B-I-Staffel zähneknirschend hin, doch die Versetzung in die Komplementärstaffel verhinderte den Höhenflug nicht. „Wir mussten weite Auswärtsreisen in Kauf nehmen, teilweise bis zu 70 Kilometer weit fahren. Doch wir haben Busse eingesetzt, weil uns viele Zuschauer auch auswärts unterstützen wollten.“ Als Hauptgrund für den wiederkehrenden Erfolg sieht Jens Bisenius die „Treue der Spieler“ an. „Trotz des Abstieges sind alle geblieben und haben dem Verein zur Seite gestanden. Das war ganz wichtig“, und fügt im gleichen Atemzug hinzu, dass auch die „Neuzugänge sich schnell und absolut gut eingebracht“ haben. Das Team von Thomas Löw, lange Jahre in der Verbandsliga im benachbarten Kyllburg/Badem die personifizierte Torgarantie, rollte das Feld nach kurzem Stotterstart von hinten auf und musste nur eine Niederlage (2:3 gegen die SG Prüm) hinnehmen. Mit zwei Unentschieden in einer starken Liga ist man in Schleid „ganz zufrieden. Unser eigentliches Ziel war oben mitzuspielen. Das musst du mit diesem Kader auch“, sagt Bisenius, der mit Arthur Hartwick (spielte bereits in Schleid), seinem Bruder Eugen (kamen beide vom FC Bitburg), Markus Newen aus Lambertsberg und dem Ex-Mehringer Yannick Müller Hochkaräter verpflichtete. Letzterer hat beim SV Mehring auch Oberliga gespielt, konnte die zeitliche und körperliche Belastung jedoch nicht mehr stemmen. Positiv ausgewirkt hat sich auch die Rückkehr der taktischen Ausrichtung von Viererkette auf das klassische System mit Libero. „Hier machen Marcel Heiduk, Shawn Smith und Claudio Zornio einen guten Job.“ Offensiv ist der SVS ohnehin bestens aufgestellt. Die Doppelspitze Marius Reiter und Arthur Hartwick traf bereits 15Mal, obwohl Reiter fünf Wochen lang verletzt ausfiel. „Marius hat drei Tore gemacht und uns zuletzt gegen Dockweiler den einen Punkt gerettet“, sagt Bisenius, für den die Teams aus Prüm und Kylltal Densborn die härtesten Konkurrenten im Titelkampf sind. „Noch in diesem Jahr hatten oder haben wir mit Nohn (2:0) und Prüm zu hause richtungsweisende Spiele vor uns. Wir wollen den ersten Platz verteidigen.“ Die Meisterschaft werde nach der Winterpause entschieden. „Entscheidend wird sein, welche Vorbereitung wir spielen können. Bei schlechtem Wetter werden wir wieder die Kunstrasenhalle in Bitburg nutzen.“ Thomas Löw bescheinigt der Vereinsboss eine gute Arbeit. „Thomas hat es geschafft, mit Disziplin und Pünktlichkeit die Grundtugenden wieder einzufordern. Manchmal moniert er die nicht so gute Trainingsbeteiligung. Wir haben Schichtarbeiter und Verletzte. Da ist es mittwochs nicht so berauschend. Freitag aber sind sie fast alle da.“ Spiele, die das Nervenkostüm derart strapazieren wie vor vier Wochen gegen Mehren, liebt Jens Bisenius nicht. „Das war schon ein Spektakel dieses 6:4. Es stand ja schon zur Halbzeit 5:3, Mehren war zweimal in Führung gegangen. Die Abwehrreihen hatten nicht ihren besten Tag. Wir konnten uns aber mal wieder auf unsere Offensive verlassen.“ Gesagt, getan. Arthur Hartwick traf dreifach, Marius Reichel und Yannick Müller ebenso. Den sechsten Treffer steuerte Ende Oktober Carlos Ribeiro bei. Zwei der drei Verletzten werden nach der Winterpause zurückkehren. Frank Bales und Hasan Özdemir sind dann hoffentlich wieder fit, nur bei Torwart Marco Heinisch wird es noch dauern. Der laboriert an einem Bandscheibenvorfall. Die Löw-Elf gastiert am Sonntag um 14.45 Uhr bei der SG Ellscheid II. (L.S.).

Aufrufe: 019.11.2014, 23:50 Uhr
Lutz SchinköthAutor