2024-04-25T14:35:39.956Z

Testspiel
Von ihrer Haarpracht her sehr unterschiedlich, als Trainer auf einer Linie, wenn auch nicht auf einer sportlichen Ebene: der Schwabmünchner Guido Kandziora (links) und der Münchner Ricardo Moniz.  F.: Reinhold Radloff
Von ihrer Haarpracht her sehr unterschiedlich, als Trainer auf einer Linie, wenn auch nicht auf einer sportlichen Ebene: der Schwabmünchner Guido Kandziora (links) und der Münchner Ricardo Moniz. F.: Reinhold Radloff

Mit den Löwen mitgehalten

Ein Abend, der trotz der 1:3-Niederlage gegen den Zweitligisten in die Analen des TSV Schwabmünchen eingeht

Die Vorfreude war groß, die Erwartungen ebenso. Die Wetterprognose schlecht. Doch erst nach dem historischen Spiel TSV Schwabmünchen gegen 1860 München fielen ein paar vereinzelte Tropfen. Sie hatten aber auch im übertragenen Sinn nichts mit dem Fußballabend zu tun, denn der war rundherum gelungen. Es gab nur strahlende Gesichter, sogar, was durchaus unüblich ist, beim Verlierer. Freundschaftsspiele haben eben ihre eigenen Gesetze.

Freude herrschte nicht nur darüber, dass die gesamten Einnahmen in den Schwabmünchner Säckel flossen, sondern auch darüber, dass die Organisation perfekt funktionierte und es sportlich ein großes Erlebnis war. Die geschätzten 2000 Zuschauer, die offizielle Zahl lautet 1860, zeigten sich mit der Leistung des Schwabmünchner Bayernligisten durchaus einverstanden. Nicht gerade enttäuscht, aber doch etwas schwächer als erwartet beurteilten manche Fans im Ivo-Moll-Stadion das Können der 60er, die nahezu mit dem kompletten Kader angereist waren.

Drei Klassen Unterschied zeigten sich nur in einzelnen Szenen, zum Beispiel bei den beiden ersten Toren der Münchner durch den Südafrikaner Daylon Claasen, die schon in der 13. und 14. Minute hervorragend herausgespielt wurden. Es gab aber auch Spielabschnitte, in denen sich der Gastgeber gleichwertig präsentierte, wenn er auch nicht sehr häufig gefährlich vor dem gegnerischen Tor auftauchte. Dafür zeigten die Truppe von Trainer Guido Kandziora aber vollen Einsatz und gute Spielansätze, die auf den ersten Sieg in dieser Bayernliga-Saison hoffen lassen. Seine Jungs luchsten den Profis immer wieder mal den Ball ab.

Bester Mann der Schwabmünchner war nach Meinung vieler Zuschauer Torwart Sebastian Steidle. Er zeichnete sich bei mehreren Paraden aus, muss sich keine Schuld an den drei Treffern zuschreiben lassen, verhinderte hingegen eine mögliche viel höhere Niederlage. Manchmal hatte er aber auch leichtes Spiel, denn die Gäste zielten bei so mancher hervorragenden Chance glattweg daneben. Steidle erhielt viel Applaus, als er in der 86. Minute dem jungen Christian Baum Platz machte.

Noch mehr Beifall als Steidle erhielt nur einer an diesem schönen Fußballabend: Daniel Raffler mit seinem schönen Treffer zum 1:2. Er wurde sogar in der gegnerischen Presse als überlegt und eiskalt gelobt. Stark war auch die Ballstafette, aus der heraus Tobias Heinzinger den entscheidenden Pass gab.

Wer geglaubt hatte, der Zweitligist würde nach der Halbzeit, in der die Schwabmünchner Mannschaft von damals geehrt wurde, die Menkinger in Grund und Boden spielen, der sah sich getäuscht. Die Partie flaute etwas ab, blieb aber doch ansehnlich und wurde gekrönt von dem frühen Tor des Österreichers Rubin Rafael Okotie (47.). Zufrieden wanderten die Zuschauer, die den Abend auch als Wiedersehen mit allen Fußball-Weggefährten genossen.

Aufrufe: 030.7.2014, 16:21 Uhr
Schwabmünchner Zeitung / Reinhold RadloffAutor