2024-04-24T07:17:49.752Z

Interview
F: Krause
F: Krause

Mit dem vierten Verein aufsteigen

Trainer Karl-Heinz Reisdorf hat die SG Thalfang wieder auf Kurs gebracht

Sang-und klanglos stieg die SG Thalfang/Berglicht im letzten Jahr aus der A-Liga ab. Mit neuem Personal, aufgemöbeltem Selbstbewusstsein und einem Erfolgscoach hat das Team die Spitzenposition in der Kreisliga B I erobert und ist auch im Kreispokal noch dabei. Volksfreund-Mitarbeiter Lutz Schinköth sprach mit dem neuen Coach Karl-Heinz Reisdorf über eine geheime Erfolgs-Mission.

Thalfang/Berglicht. Die SG Thalfang ist wieder auf Kurs, auf Aufstiegskurs. Nach dem Sieg im Spitzenspiel in Reil (5:3) und dem Erfolg zuhause gegen den FC Peterswald (6:0) bat unsere Zeitung Trainer Kalla Reisdorf zum Interview.

TV: Herr Reisdorf, Sie haben die SG Thalfang/Berglicht im Sommer von Michael Heib übernommen und sind Tabellenerster der Kreisliga B I. Was haben Sie geändert?

Karl-Heinz Reisdorf: Ich habe ein neues System einstudiert, weg vom Libero, hin zur Vierer-Abwehrkette. Das 4-4-2 lässt deutlich mehr Raum für Kreativität. Zwei sollen im Mittelfeld Regie führen: Jonas Zender als Sechser und Frank Gorges als Zehner haben im Vorjahr kaum oder gar nicht gespielt, blühen jetzt richtig auf. Es ist wieder Spielfreude in die Mannschaft gekommen, dadurch können wir im Mittelfeld wieder kreativ sein, weil die Spieler dort jede Freiheit genießen. Zumal ich viel Wert auf Ordnung und Disziplin lege. Wir haben eine anständige konditionelle Basis geschaffen in der Vorbereitung, das Selbstvertrauen ist durch die Erfolge wieder da.

TV: Sie freuten sich zuletzt auch über einen 5:3-Sieg in Reil, einem Ihrer schärfsten Gegner im Titelkampf. Was war der Schlüssel?

Reisdorf: Die erste Halbzeit war taktisch geprägt, da sind wir gar nicht ans Laufen gekommen – trotz der Führung. Nach der Pause haben wir schnell das 2:0 gemacht, Reil musste aufmachen und unser Umschaltspiel hat tadellos funktioniert. Durch zwei weitere Tore von Andy Rauen haben wir schnell 4:0 geführt, die Sache war durch. Zum Schluss hat die Konzentration etwas nachgelassen und wir kassierten in den letzten Minuten noch zwei unnötige Gegentore. Doch auch das 6:0 gegen unbequeme Peterswalder gehörte in die Kategorie ungewöhnlich.

TV: Schaut man sich die Tordifferenz an, fällt auf, dass Ihre Abwehr nicht ganz so stabil steht. Woran liegt das?

Reisdorf: Wir haben noch nicht einmal mit derselben Aufstellung gespielt. Durch Verletzungen und Urlauber zu Beginn der Runde musste ich jede Woche umstellen. Die Harmonie fehlte. Die Viererkette war noch nicht so gut eingespielt, zumal ich wochenlang auf meinen Kapitän Frieder Krause verzichten musste. Zum Glück kommt der jetzt zurück. Trotz des besten Torwarts der Liga haben wir schon 15 Gegentore bekommen. Niklas Bollig ärgert sich darüber selbst am meisten.

TV: Sagen Sie etwas über die Neuzugänge!

Reisdorf: Die haben alle topp eingeschlagen. Marco Erz kam aus Morscheid, ist gut unterwegs. Andreas Rauen, der aus Mehring zurückkam, ist unser Topstürmer. Er ist sehr wertvoll für das Team, hat schon 17 Buden gemacht. Max Gorges, der aus Leiwen zurückwechselte, plagt sich noch mit einer Bänderverletzung im Sprunggelenk. Auch er hat schon getroffen, wird hoffentlich bald wieder der Alte sein. Der aus Hilscheid gekommene Kevin Kohl hat sich sehr gut entwickelt, kommt oft von der Bank ins Spiel.

TV: Welche Stärken hat Ihre Mannschaft?

Reisdorf: Sie ist relativ jung – und das muss ja kein Nachteil sein – und vor allen Dingen sehr wiss- und lernbegierig. Die wollen sich stetig weiterentwickeln. Die Mannschaft hat das neue System verinnerlicht und im taktischen Bereich Riesenfortschritte gemacht. Im Sturm sind wir sehr gut aufgestellt, wir können variieren.

TV: Wird es auch Rückschläge geben?

Reisdorf: Ich hoffe, nicht, weil die Mannschaft einen gefestigten Eindruck macht. Wir müssen noch viel in der Defensive arbeiten, die persönlichen- und Konzentrationsfehler abstellen.

TV: Letzte Frage, Herr Reisdorf, Sie sind bereits mit Nittel, Niederemmel und Veldenz als Trainer aufgestiegen und gelten als Erfolgstrainer. Wollen Sie jetzt mit Thalfang dieses Erfolgskapitel fortsetzen?

Reisdorf: Das ist mein Ziel. Ich habe die Mannschaft vorher kaum gekannt. Das Gesicht der Mannschaft hat sich durch die Neuzugänge verändert, ich musste ein neues Team zusammenbasteln. Ich weiß, dass die Mannschaft sehr viel Potenzial hat. (L.S.).

Aufrufe: 021.10.2015, 23:10 Uhr
Lutz SchinköthAutor