2024-04-30T13:48:59.170Z

Vereinsnachrichten
Dank des Zuwendungsbescheids über 150?000 Euro von Morsbachs Bürgermeister Jörg Bukowski (4. v. r.) kann die SpVg. Wallerhausen ihr Kunstrasenprojekt nun weiter vorantreiben., Foto: Tews
Dank des Zuwendungsbescheids über 150?000 Euro von Morsbachs Bürgermeister Jörg Bukowski (4. v. r.) kann die SpVg. Wallerhausen ihr Kunstrasenprojekt nun weiter vorantreiben., Foto: Tews

Mit dem "Teufelsrasen" die Zukunft im Blick

Die SpVg. Wallerhausen setzt auf einen neuen Kunstrasenplatz und hofft damit auch weiterhin auf die Jugend setzen zu können

Wallerhausen. Verschmutzte Trikots und aufgeschlagene Knie gehören in Wallerhausen demnächst der Vergangenheit an. Als einer der letzten Vereine aus dem Oberbergischen Kreis rüstet die SpVg. Wallerhausen ihren Aschenplatz in der Sommerpause zu einem modernen Kunstrasenspielfeld um. „Es ist schwer geworden, junge Leute mit einem Aschenplatz für den Fußball zu begeistern. Wir gehen den Umbau an, um die Zukunft unseres Vereins zu sichern”, sagt Joachim Solbach. Der Vorsitzende der Spielvereinigung betont, dass es schon immer das Ziel des kleinen Vereins gewesen sei, Kindern und Jugendlichen aus den umliegenden Ortschaften die Möglichkeit zu bieten, Fußball zu spielen und an einem harmonischen Vereinsleben teilzunehmen.

Nur gut 250 Einwohner hat das beschauliche Morsbacher Dorf. In etwa ebenso hoch ist die Anzahl der Vereinsmitglieder — 70 davon sind Jugendliche oder Kinder. „Trotz des Aschenplatzes hatten wir in den vergangenen Jahren nur wenige Abmeldungen. Mit dem Kunstrasenplatz hoffen wir auf neuen Zulauf”, sagt Jugendleiter Peter Becker und freut sich, dass in der ersten Saison auf Kunstrasen alle Altersklassen der Nachwuchsabteilung besetzt sein werden. In den jüngeren Jahrgängen bestehe eine Spielgemeinschaft mit der benachbarten SpVg. Holpe-Steimelhagen. Die A- und B-Junioren sollen in den nächsten Jahren sukzessive die beiden Senioren-Mannschaften, die in der Kreisliga C und Kreisliga D spielen, verstärken. Mittelfristig sei die Kreisliga B das sportliche Ziel, so Joachim Solbach.

Wertschätzung für ihre nachhaltige Arbeit sowie ihr gut ausgearbeitetes Konzept für das Projekt „Teufelsrasen” mit einem Umfang von etwa 320 000 Euro plus Eigenleistungen in Höhe von rund 50 000 Euro erfuhren die „Roten Teufel” aus Wallerhausen von Morsbachs Bürgermeister Jörg Bukowski. Dieser überreichte dem Verein einen Zuwendungsbescheid über 150 000 Euro, mit denen die Gemeinde den Umbau unterstützen wird. „Wir sehen die gute Arbeit, die hier gerade auch im Jugendbereich geleistet wird. Mit der Zusicherung des Betrags, den zuvor auch die anderen Morsbacher Vereine bekommen haben, setzen wir heute ein wichtiges Signal für das Voranschreiten des Projektes”, so Bukowski.

Bereits 2007, bei der letzten Sanierung der Deckschicht des Platzes, hatte die Gemeinde dem Verein einen Kunstrasen vorgeschlagen. Damals sei das finanzielle Risiko aber zu groß gewesen, so Peter Becker. Inzwischen sind die letzten Raten für das Vereinsheim abbezahlt, und der Entschluss für den Platzumbau gefasst.

Seit dem Herbst laufen die konkreten Planungen. „Wenn ich das finanzielle Risiko heute nicht vertreten könnte, würde ich als Geschäftsführer nichts unterschreiben”, sagt Wallerhausens Geschäftsführer Florian Mauelshagen. Neben der Zusage der 150 000 Euro durch die Gemeinde, haben die Wallerhausener knapp 100 000 Euro an Spenden gesammelt, die vor allem von den großen Unternehmen der Umgebung kamen. „Und es gibt noch weitere Zusagen”, sagt Peter Becker. Zudem werde der Verein einen Kredit im Rahmen von 60 000 bis 70 000 Euro aufnehmen. Den wollen die Fußballer über Bandenwerbung und Mitgliedsbeiträge finanzieren. „Wir haben schon zehn neue Werbepartner”, so Becker.

Der Vereinsvorsitzende Joachim Solbach unterstreicht zudem, dass nun der ideale Zeitpunkt für den Platzumbau sei. „Der niedrige Ölpreis senkt die Kosten für die Fasern. Die aktuell geringe Nachfrage an Kunstrasen stärkt unsere Verhandlungsposition.” So habe man Leistungen zu einem Preis ausgehandelt, der vor Jahren wohl deutlich höher gelegen hätte. Zudem bekomme man ein innovatives Kunstrasenmodell, mit dem der Kunstrasenbauer ein Referenzobjekt platzieren wolle. „Wenn demnächst die ersten älteren Kunstrasenplätze kaputt gehen, können sich die Vereine bei uns ein Bild von einem modernen Belag machen”, erläutert Solbach die Hoffnungen der Kunstrasenfirma, von denen auch der Verein profitieren kann.

Ehe jedoch der Umbau Anfang Juni startet und bis in die neue Saison hinein dauern wird, planen die Wallerhausener noch einige Veranstaltungen. Am 11. April findet ein Sponsorenlauf zugunsten des Kunstrasenprojektes sowie der SOS-Kinderhilfe-Uganda aus Morsbach statt. Der offizielle Projektstart mit den Mitgliedern erfolgt am Heimspielsonntag, dem 19. April. Beim alljährlichen Pfingstfest mit großer Verlosung sowie beim Abrisswochenende am 3. und 4. Juni gehe es dann für das rote Geläuf in Wallerhausen aufs Ende zu.

www.spvg-wallerhausen.de

Aufrufe: 08.4.2015, 11:00 Uhr
Kölner Stadt-Anzeiger / Fabian TewsAutor