Mit "Costa-Rica-Taktik"gegen Bayern II

Vielleicht ist es auch diesem psychischen Waterloo geschuldet, dass der FCB II mit seinem derzeit siebten Tabellenplatz bislang eine für seine Verhältnisse nur recht durchwachsene Spielzeit absolviert hat. Auffällig sind die damit einhergehenden Leistungsschwankungen. Imponierte der FCB II im prestigeträchtigen Stadt-Derby beim aktuellen Tabellenführer TSV 1860 München II mit einem nie gefährdeten 3:1-Erfolg, setzte es nur vier Tage später gegen das Mittelfeldteam des FC Augsburg II eine bittere 0:2-Heimpleite. So kritisierte denn auch Trainer Erik ten Hag sein Team in einem Fachmagazin unlängst harsch, indem er sagte, dass sein Team zum Teil eine ,,schlechte Mentalität" an den Tag gelegt habe und ,,alle noch hart an sich arbeiten müssen."Trotzdem verfügt der FCB über einen Talentschuppen sondergleichen. Ein besonders funkelndes Juwel ist der 20-jährige Außenverteidiger Yilli Sallahi, der auch schon einmal Bundesligaluft schnuppern durfte und vor Saisonbeginn mit den Profis im Trainingslager weilte. Auch Steveen Ribéry (19), Bruder von Top-Star Franck, könnte eine große Zukunft vor sich haben.

Schlicker-Jungs freuen sich sehr

Kein Wunder, dass sich in Seligenporten angesichts des Auftritts dieser illustren Schar ein gewisses Hochgefühl einstellt: ,,Die Jungs freuen sich richtig auf dieses Spiel", gibt SVS-Trainer Florian Schlicker die allgemeine Stimmungslage preis und hofft auf große Taten: ,,Es wird Zeit, dass wir gegen die Bayern mal was holen." Tatsächlich weist der SVS gegen den ,,Stern des Südens" eine weltraumschwarze Bilanz auf: In den vier bisher ausgetragenen Begegnungen ergatterten die Klosterer nur einen Zähler, zudem garniert mit fatalen 1:12 Toren. Im letzten Aufeinandertreffen am 28. April heuer setzte es mit einem 0:6 im Grünwalder Stadion sogar die höchste Niederlage seit dem Aufstieg in die Bayernliga 2008/09.

Eine derartige Torflut zulasten des SVS scheint diesmal eher ausgeschlossen. Musste doch Keeper Dominik Brunnhübner in den letzten vier Ligapartien nur zwei Mal und seit nun 195 Minuten gar nicht mehr hinter sich greifen.,,Schuld" an dieser neuen Stabilität ist Costa-Rica. Auf der Suche nach innovativen Strategien sind Schlicker und sein Trainerteam bei den Mittelamerikanern fündig geworden, die mit einer Fünferkette hinten während der WM für Furore gesorgt hatten.

Drei Innenverteidiger als Trumpf?

So sorgen nun auch beim SVS drei Innenverteidiger für Ruhe und Ordnung, während die beiden Außenspieler Druck nach vorne entfachen. Mit dieser Absicherung im Rücken kann die Mittelfeldzentrale ihr gepflegtes Kurzpassspiel aufziehen und die Offensivkräfte in Position bringen. ,,Wir haben das mittlerweile ganz gut verinnerlicht und werden einen großen Kampf liefern.", macht der Coach Lust auf ein absolutes Schmankerl beim SVS.