Mit breiter Brust gegen Wattenscheid 09

Die Beecker hatten in der Rückrunde eine Reihe guter Spiele abgeliefert, waren dafür aber bis zum 2:0 in Kray mit nur zwei Punkten belohnt worden.

Der Trainer erwartet, dass seine Mannschaft nach dem positiven Erlebnis in Kray mit breiter Brust an die Aufgabe herangeht. Und auch für Angreifer Sahin Dagistan könnte Kray ein Wendepunkt gewesen sein. Er hatte in den Partien vorher viele Chancen, bei denen der Ball nicht reingehen wollte. „Solche Phasen hat man als Stürmer“, sagt Friedel Henßen. In der letzten Minute des Spiels in Kray hat Dagistan das entscheidende 2:0 erzielt. Henßen: „Ich hoffe, dass bei ihm der Knoten geplatzt ist“. Schon vorher hatte Dagistan uneigennützig das 1:0 für Enzo Wirtz aufgelegt.

Die SG Wattenscheid 09, aktuell Tabellenfünfter, hatte vor der Saison kaum einer soweit oben in der Tabelle erwartet. „Sie stehen zurecht da oben“, sagt Friedel Henßen. Die Wattenscheider kennt der Beecker Teamchef besonders gut. Er hat einige Spiele live und noch mehr Videoanalysen gesehen. Der Grund ist einfach: Wattenscheid trifft auf den jeweiligen Beeck-Gegner immer eine Woche vorher. Henßen hat eine robuste Mannschaft mit Erfahrung ausgemacht, in der Mischung und Qualität stimmen. „Gutes Tempo und Umschaltspiel“, sieht er als Stärken des Gegners, der darüber hinaus sehr flexibel agiert und über die Außenbahnen für Gefahr sorgt.

Bei allem Lob für den Gast sagt Henßen aber auch: „Wir sind auch da nicht chancenlos“. Als Beweis zieht er die Heimspiele gegen Alemannia Aachen, RW Essen, SC Verl, RW Oberhausen und Tabellenführer Sportfreunde Lotte heran. Das waren durchweg „enge“ Spiele. Und bei seinen Spielern dürfte der Name Wattenscheid 09 noch ein paar zusätzliche Prozent Motivation bewirken. „Ein Ex-Bundesligist mit einem großen Namen, der ein paar Fans mitbringt“, zählt Henßen auf. „Für uns ist es eines der großen Teams“, stellt der Teamchef heraus.

Dem wollen die Beecker zeigen, dass sie besser sind als im Hinspiel. Das ging mit 0:5 verloren. Auch wenn der Elfmeter zum 0:1 unberechtigt war und das 0:2 aus einem Freistoß genau in den Winkel resultierte, sagt Henßen: „Wir haben da keine gute Leistung gezeigt“. Das soll sich heute Abend grundlegend ändern.

Was die Aufstellung angeht, hat der Teamchef die Qual der Wahl. Fast der komplette Kader ist einsatzbereit. Es fehlt Fabio Ribeiro, der sich im Training eine schwere Knieverletzung zugezogen hatte. Die endgültige Diagnose steht noch aus, doch zu befürchten ist, dass das Kreuzband in Mitleidenschaft gezogen wurde. Dem Defensivspieler droht eine lange Pause.

Nichts Neues gibt es in Sachen Kader-Ergänzung oder -Verstärkung. „Wir haben 19 Spieler fest“, sagt Henßen. Gespräche laufen intern und extern. Die kann der Verein mit Geduld und viel Ruhe angehen.